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Andrang in der Entenseehalle

Warum der Pfennigbasar in Ettlingen noch immer ein großes Familienfest ist

Der Pfennigbasar in Ettlingen ist ein beliebter Treffpunkt für Schnäppchenjäger. Was Anbieter und Kunden in der Entenseehalle zusammenbringt.

Menschen beim Pfennigbasar in der Ettlinger Entenseehalle.
Groß war die Auswahl beim Pfennigbasar in Ettlingen. Schnäppchenjäger kamen in der Entenseehalle auf ihre Kosten. Foto: Eva Läufer-Klingler

Es ist nicht zu übersehen. In Ettlingen ist Pfennigbasar. Lange vor der Eröffnung durch Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos) um 9 Uhr strömen die Massen am Samstag in Richtung Entenseehalle. Der erste Kunde kommt aus Mannheim und steht schon vor sieben Uhr vor der Tür. Die „Profis“ erscheinen mit Rucksack.

Wohlweislich, denn auf dem Pfennigbasar nichts zu finden, würde an ein Wunder grenzen. Zu groß und zu liebevoll dekoriert - die Blumentöpfe sogar nach Farben, wie eine Kundin lobt - die Waren und zu gut die Betreuung der vielen ehrenamtlichen Helfer, die bereits seit zwei Wochen beim Sortieren geholfen haben. Die Verkäufer, am Samstag 200 an der Zahl, in ihren orangefarbenen Shirts stehen gut gelaunt und hilfsbereit an ihren Ständen.

Man trifft sich, man kennt sich. Mancher ist seit vielen Jahren Stammkunde. Oder Helfer. Brigitta Lück beim Porzellan ist schon mehr als 20 Jahre dabei: „Verkauf läuft heute super!“ Zum 43. Mal steht Ingeborg Dubac hinter ihrem Tisch. „Ich habe mit vier Tischen Porzellan angefangen und habe heute sechzehn. Und ich könnte noch welche brauchen.“

Es ist einfach nur schön hier.
Elisabeth Abend
Verkäuferin beim Pfennigbasar

Es geht einfach alles: Bücher. Dekoartikel. Wäsche. Spielzeug. Handtaschen. Apropos. Am Taschenstand strahlt Elisabeth Abend vor Glück und unterbricht ihre Beratung kurz: „Es ist einfach nur schön hier!“ So muss es wohl sein. Sonst käme der einstige Ettlinger Markus Fritsch, der heute in Nagold lebt, nicht extra zum Helfen in seine Heimat zurück.

„Ettlinger Bürger für Ettlingen“, lobt Moritz Heidecker das gesellschaftliche Engagement. „Dies ist eine feste Institution in Ettlingen. Vieles in den Vereinen wird durch die Spenden des Pfennigbasars möglich.“

Und da kommt eine von jenen vorbei, die sich über den Pfennigbasar freut. Kirstin Wandelt, Vorsitzende vom Ettlinger Frauen -und Familientreff (effeff). Sie habe beim Pfennigbasar Sachen für den neuen Kindergarten des effeff im Horbachpark gefunden, erzählt sie. „Ich bin sehr dankbar.“

In Ettlingen sind diesmal besonders Elektroartikel gefragt

Sehr gefragt in diesem Jahr sind Elektroartikel von der Kaffeemaschine bis zur Heckenschere. Auch am Krimskrams-Stand herrscht so lebhaftes Treiben, dass manchmal kaum ein Durchkommen ist.

Wie ein Fels in der Brandung steht die Frau da, die die Fäden in der Hand hält und trotz Getümmel die Ruhe bewahrt: Christa Stauch. „Das hier ist wie ein Familienfest. Jedes Jahr freuen wir uns auf dieses Event und man sieht so viele bekannte Gesichter.“ Besonders liegt ihr der Nachhaltigkeitsgedanke am Herzen und sie freut sich, dass mit der Spende seit vielen Jahren, genauer gesagt seit 1978, viele Initiativen in Ettlingen unterstützt werden konnten.

Dieses Jahr, so Stauch, seien sehr viele neue und jüngere Helfer am Start. „Die waren schon als Kinder dabei.“ So freut sie sich auch über die Helfer-Kinder, die herumtoben. „Das sind unsere zukünftigen Mitstreiter.“ Einige der Kinder haben sogar einen eigenen Verkaufsstand mit Plüschtieren.

Andrea Eschbacher kauft ein graues Kuscheltier für ihren Hund und lobt: „Mir gefällt es sehr gut hier. Es ist alles super organisiert.“ Der Erlös kann sich ebenfalls sehen lassen: Es wurden rund 27.300 Euro eingenommen und dies mit insgesamt 6.000 Arbeitsstunden.

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