"Wir haben gesagt wir gehen ein Jahr nach Las Vegas, und wenn wir es nicht schaffen, dann kommen wir wieder", verkünden die beiden, mindestens ebenso sehr Clowns wie Zauberkünstler, "nun - hier sind wir!".
Siegfried und Joy, Zauberkünstler, Witzereißer, Entertainer durch und durch, kommen aus Berlin, sind aber in der Region keine Unbekannten: Im Mai und Juni waren sie beim Straßentheaterfestival tête-à-tête in Rastatt mit dabei, nun also auf der Bühne beim "Fest".
Magische Momente durch den Kakao
Zu "Abracadabra", dem Hit der Steve Miller Band, blödeln die beiden auf der Bühne herum, zu Perry Comos "Magic Moments" werfen sie Papiertauben durch die Luft, wedeln mit Blumensträußen aus Krepp und kauen auf Spielkarten herum. Es wäre frech, Siegfried und Joy als echte Zauberkünstler zu bezeichnen: Die beiden persiflieren alle Zauber-Klischees, verkehren sie, stellen sie auf den Kopf, machen sich lustig über jeden Pomp, mit dem sich viele der "großen" Bühnenmagier so gerne umgeben. Gleichzeitig wäre es frech, Siegfried und Joy nicht als Zauberkünstler zu bezeichnen: Zaubern sie doch den zahlreichen anwesenden Zuschauern - vor allem Familien mit Kindern - dutzendfach das Lächeln ins Gesicht.
Mittendrin statt nur dabei
Überhaupt, das Publikum: Bei Siegfried und Joy ist die Interaktion mit dem Publikum ein fester Bestandteil des Programms. "Was sollen wir als nächstes machen?", brüllt Siegfried ins Publikum, "Zersägte Jungfrau" ruft ein Mann zurück. "Zersägte Jungfrau ist out", antwortet Siegfried, "Aber wir haben den Schwert-durch-den-Hals-Trick". Gesagt, getan. Siegfried und Joy nehmen nichts ernst, am wenigsten sich selbst und ihr Programm. Das ist erfrischend, unterhaltsam, und, ja, ein kleines bisschen magisch.