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Nachfolger gesucht

Präsident Hanselka verlässt das KIT schon Mitte August

Dass der Karlsruher Uni-Präsident Holger Hanselka Chef der Fraunhofer-Gesellschaft wird, ist seit Mai bekannt. Der tatsächliche Wechsel erfolgt nun mit überraschend kurzer Vorwarnzeit.

Professor  Dr.-Ing. Holger Hanselka
Präsident des KIT
Er verlässt das KIT nun doch schneller als erwartet: Bereits am 15. August tritt der bisherige Universitätspräsident seine neue Stelle als Chef der Fraunhofer-Gesellschaft an. Foto: Markus Breig KIT

Kurz nach seiner Wahl zum neuen Fraunhofer-Präsidenten im Mai dieses Jahres hatte Holger Hanselka noch mit einem längeren Ablösungsprozess gerechnet: Es werde wohl eher Herbst werden, bis er seinen Schreibtisch als Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) räumt, erklärte der 61-Jährige damals.

Nun verlässt er die Karlsruher Elite-Universität mit überraschend kurzer Vorwarnzeit: Bereits am kommenden Dienstag, 15. August, wird Hanselka beim neuen Arbeitgeber in München anfangen.

KIT-Vizepräsident Oliver Kraft vertritt den Chef vorerst

Vertreten wird ihn zunächst sein Vizepräsident Oliver Kraft. Dies gab das KIT zum Wochenende bekannt. „Der Abschied vom KIT fällt mir keineswegs leicht“, ließ Hanselka per Pressemitteilung wissen.

„Nach zehn Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit bin ich dem KIT, seinen Beschäftigten und Studierenden eng verbunden.“ Er sehe das KIT als „einzigartige Einrichtung und für die Zukunft sehr gut aufgestellt“. Zugleich freue er sich auf neue spannende Herausforderungen.

Hanselka führt künftig 30.000 Mitarbeiter

Mit dem neuen Karrieresprung wird Hanselka Chef von Europas größter Organisation für anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung mit rund 30.000 Mitarbeitern. 

Zum Vergleich: Das KIT hat knapp 10.000 Mitarbeiter und rund 22.000 Studenten. Die Vertragsverhandlungen mit Fraunhofer und die Aufräumarbeiten an der Karlsruher Elite-Universität scheinen nun doch schneller vorangekommen zu sein als anfangs geplant. Wer Hanselkas regulärer Nachfolger wird, dürfte erst im nächsten Jahr feststehen.

Der oder die Neue am KIT steht voraussichtlich erst nächstes Jahr fest

Ein halbes bis ein ganzes Jahr ist eine übliche Frist, bis solche Top-Positionen in der Wissenschaft neu besetzt sind. Zuerst ist ein mehrstufiges Ausschreibungs- und Wahlverfahren erforderlich – und dann muss der oder die Gewählte erst aus seinem aktuellen Arbeitsverhältnis herauskommen.

In der Übergangszeit liegt die Leitung des KIT bei Oliver Kraft und damit in erfahrenen Händen.
Michael Kaschke
KIT-Aufsichtsratsvorsitzender

„Der Aufsichtsrat hat schon eine Findungskommission eingerichtet“, erklärte eine KIT-Sprecherin. Die Stelle ist jetzt auch ausgeschrieben – die Bewerbungsfrist endet am 17. September 2023.

Hanselkas Arbeit übernimmt nun einer seiner fünf Stellvertreter: Oliver Kraft, zuständig für die Forschung der Exzellenz-Uni. „In der Übergangszeit liegt die Leitung des KIT bei Oliver Kraft und damit in erfahrenen Händen“, teilte Aufsichtsratsvorsitzender Michael Kaschke mit.

Von dem einen oder anderen Kollegen wurde der Werkstoffwissenschaftler Kraft auch schon als regulärer Nachfolge-Kandidat gehandelt. Kraft, der kommendes Jahr 60 Jahre alt wird, ist seit 2016 Vizepräsident an der Karlsruher Forschungsuniversität.

Präsident Hanselka war 2013 ans KIT gewechselt. Eigentlich wäre seine zweite Amtszeit erst Ende September 2025 ausgelaufen. Nach seiner Wahl an die Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft hatte er damit argumentiert, dass sein frühzeitiger Abschied sogar Vorteile für die Karlsruher Uni bringe: Denn im Herbst 2025 laufen die Begutachtungen für die weitere Millionen-Förderung durch die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Ein Chef-Wechsel in dieser aufregenden Phase sei ungünstig.

Als großer Erfolg von Hanselkas Amtszeit gilt die Rückeroberung des Titels „Exzellenzuniversität“ im Jahr 2019.

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