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Kolumne "Zusammen zuhause"

Hobby-Gärtner sind Krisengewinnler

In der Pandemie-Krise schlägt die Stunde der Gartenfreunde. Das Kneipen, Sportstudios und Läden geschlossen sind, ertragen sie locker: Die Harke ersetzt die Hantel, austoben können sich die Hobby-Gärtner am heimischen Rasen - und im Wettstreit mit den buddelnden Nachbarn.

In der Kolumne "Zusammen zuhause" berichten die BNN-Redakteure über ihren Alltag in Zeiten des Coronavirus.
In der Kolumne "Zusammen zuhause" berichten die BNN-Redakteure über ihren Alltag in Zeiten des Coronavirus. Foto: peterschreiber.media/Adobe Stock, imago (Montage)

Zugegeben: Manchmal beneiden Gartenbesitzer all jene Menschen, die nur einen Mini-Balkon ihr Eigen nennen. Zum Beispiel wenn der Hobby-Gärtner im Hochsommer stundenlang dürstende Pflanzen wässert oder mit gekrümmtem Rücken das Unkraut jagt – während die Nachbarin in der Wohnung schräg gegenüber bei einem Gläschen Sekt den Feierabend einläutet und sich genüsslich im Rattansofa räkelt. Aber jetzt, in der Corona-Krise, schlägt die Stunde der Gartenfreunde. Sie sind Krisengewinnler.

Kneipen, Modeläden, Sportplätze und Fitness-Studios sind geschlossen? Na, und? Die Harke ersetzt die Hantel. Austoben kann sich der Hobbygärtner nun auf dem heimischen Rasen – die Frühjahrsdüngung und der erste Schnitt füllen garantiert einen corona-bedingten Zwangsurlaubstag. Langeweile – was soll das sein, bitteschön?

Familien im Ausnahmezustand: Schulen und Kitas sind geschlossen. Die Eltern arbeiten im Homeoffice. Der Alltag folgt in Zeiten der Corona-Pandemie neuen Regeln. Wie verändert sich dadurch das Zusammenleben? Darüber berichten in dieser Kolumne BNN-Redakteure in unterschiedlichen Lebenssituationen und Familienkonstellationen.

Statt der Frühlingsgarderobe sucht die Blumenfreundin nun eben die Trendfarben bei Nostalgie-Rosen aus. Und wie war das nochmal? Mit Pflanzen soll man auch sprechen – weil sie dann besser gedeihen? In Zeiten der sozialen Isolation ist es ja vielleicht ein gewisser Ersatz für gesellige Runden im Freundeskreis.

Alle Nachbarn buddeln während des Coronavirus – da steigt der Ehrgeizpegel

Hamsterkäufe macht der Gartenfreund in Grün: Vergissmeinnicht und Zuchtgänseblümchen schleppt er kistenweise nach Hause. Wer weiß, wie lange die Gärtenmärkte wirklich geöffnet bleiben. „Was soll das werden?“, fragt der Teenager zuhause irritiert. „Was ihr immer mit diesem Garten habt...“

Aber der Blick über den Zaun bestärkt die Alten: Alle Nachbarn buddeln und schnippeln. A hat das Staudenbeet neu bepflanzt. Nachbar B legt offenbar einen Rosengarten an. Und arbeitet C da an einer Gartenteich-Idylle? Der Ehrgeizpegel steigt.

Trotz Wirtschaftskrise: Blühende Landschaften sind gewiss

Nach einer Woche scheint klar: Welche wüsten Folgen die Pandemie auch noch zeitigen mag – sie wird in Deutschland blühende Landschaften hervorbringen, zumindest kurzfristig, auf Vorgarten-Niveau. Die Angst vor Viren und Wirtschaftskrise verdrängen Gartenfreunde beim Blick auf zartes Grün. Aber, was ist das: Lässt die neue Prachtrose da hinten etwa die Blätter hängen? Autsch, und der Rücken ächzt. Vielleicht wäre eine Wohnung mit Balkon doch nicht so schlecht...

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