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Programmieren unter Zeitdruck

Hochschule für Gestaltung Karlsruhe richtet Global Game Jam aus – so lief es

Nur 48 Stunden Zeit haben die angehenden Expertinnen und Experten, um ein Computerspiel zu entwickeln. Dabei kam der Spaß nicht zu kurz.

The Länd Global Game Jam BW in der Hfg, Foto: Tabea Lunze ( blonde Haare), Diana Dell ( dunkle Haare)
In Zusammenarbeit mit der Landeskampagne The Länd hat die Karlsruher Hochschule für Gestaltung die diesjährigen Global Game Jam Baden-Württemberg ausgerichtet. Studentinnen wie Tabea Lunze (rechts) und Diana Dell (links) sind dabei auf ihre Kosten gekommen. Foto: Jörg Donecker

Viel Schlaf hat es nicht in den zwei Tagen nicht gegeben. Zwei Stunden für einen Programmierer, das musste reichen. Nur Patricia hatte dieses Jahr Glück: „In unserer Gruppe waren wir so viele Programmierer, dass ich sieben Stunden schlafen konnte.“

Eine Seltenheit, denn bei einem Event wie dem Global Game Jam (GGJ) muss man in 48 Stunden ein Computerspiel entwickeln. Und dabei gibt es, nicht einmal etwas zu gewinnen. Es ist kein Wettbewerb, sondern ein Miteinander.

Karlsruher Hochschule organisiert Global Game Jam für Baden-Württembergische Unis

Seit 2009 wird das Global Game Jam vom amerikanischen Bundesstaat Kalifornien aus organisiert, für Baden-Württemberg hat es die Medien- und Filmgesellschaft (MFG) dieses Jahr in den Räumen der Karlsruher Hochschule für Gestaltung angesiedelt. „Elf Hochschulen haben wir im Land angesprochen und sieben Gamestudios“, erzählt Andrea Buchholz von der MFG, „weltweit gibt es nur wenige Gruppen, die so groß sind wie unsere: Über 180 Teilnehmende sind es bei diesem Pilotprojekt.“

Allein 40 Studierende kamen von der SRH Hochschule Heidelberg, eine große Gruppe vom Bodensee, auch der Karlsruher Godot-Stammtisch – ein offenes Treffen von Spieleentwicklern – war dabei, sowie Dozenten, Studienanfängerinnen und Profis. Es war bunt gemischt.

Aber nicht nur Gruppen, sondern auch einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich mit anderen zusammenfanden. Gesucht wurden manchmal noch Animationszeichner oder Soundkünstlerinnen. Oder Sänger, beispielsweise dann, als ein großer Chor gebraucht wurde. Daraufhin strömten über 20 Leute in einen Seitenflügel, um zusammen ein Panda-Lied zu singen.

Wir haben das Spiel von null aus entwickelt, und das in sehr kurzer Zeit.
Linus
Teilnehmer am Global Game Jam

Oder es hieß „Wir brauchen noch Lachen, kommt und lacht.“ In Linus‘ Gruppe, ein Teilnehmer aus Stuttgart, waren drei Zeichner und drei Programmierer, aber keiner, der Musik oder Sound machen konnte. Dennoch sind er und seine Teamkollegin Anna, die in Karlsruhe wohnt, zufrieden: „Wir haben das Spiel von null aus entwickelt, und das in sehr kurzer Zeit.“

Beim Event geht es ums Lachen

An einem Tisch saß eine Gruppe von Studentinnen aus Heidelberg aus dem dritten und fünften Semester. Trotz Schlafmangel sah man ihnen noch bei der Schlusspräsentation an, wie begeistert sie von dem Event sind: „Das ist einfach meine Leidenschaft“, sagt Diana, „ich zeichne sehr gern und treffe hier auf viele Leute, die auch kreativ sind. Und dann kann ich auch mal 16 Stunden am Stück arbeiten.“

Ihre Kommilitonin Tabea ergänzt: „Hier sind alle sehr ambitioniert und toll motiviert, und das Arbeiten ist hier noch mal anders als an der Uni. Hier hat man komplette kreative Freiheit. Das ist eine tolle Erfahrung, und es war anstrengend, aber es hat sich gut angefühlt.“

Am Schluss wurden alle Spiele kurz vorgestellt. Da das weltweite Thema „Make Me Laugh“ (Bring mich zum Lachen) hieß, war neben dem immer wieder aufbrandenden Applaus auch das zu hören.

Etwa beim Spiel „Tickle Puzzle“, bei dem man Stellen beim Menschen suchen musste, an denen er kitzlig ist, oder beim „Time To Tickle The Tyrant“, bei dem Luftströme, eine Feder und ein böser Tyrann eine Rolle spielen, der gekitzelt werden soll.

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