Skip to main content

Ehrenamt im Sport

Jona Stieler vom ASV Hagsfeld: „Auch neben dem Platz wichtige Werte fördern“

Jona Stieler ist frisch gekürter „Fußballheld“, rutschte schon früh in die Betreuer-Rolle. Und nicht nur die will er auch während seines Studiums weiterhin ausfüllen.

Jona Stieler lehnt am Pfosten eines Fußballtores.
Jona Stieler wurde vor kurzem für sein Engagement im Mädchenfußball beim ASV Hagsfeld durch den Badischen Fußballverband (bfv) ausgezeichnet. Foto: Nils Lösel

Rund 50.000 Ehrenamtliche helfen in nordbadischen Clubs dabei, ein Sportangebot für knapp 790.000 Menschen auf die Beine zu stellen.

Wie der Badische Sportbund Nord (BSB) in seiner Studie „Sozialrendite des Vereinssports“ beziffert, leisten die Ehrenamtlichen 8,5 Millionen Arbeitsstunden im Jahr, was einer Wertschöpfung von circa 130 Millionen Euro entspreche.

Gesucht: Local Heroes

In Ihrem Verein steht jemand seit 40 Jahren am Kassenhäuschen? Oder hat die neue Internetpräsenz gestaltet? Kümmert sich um sozial Benachteiligte im Club? Steht jeden Abend im Jugendtraining in der Halle? Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Vorschläge! Bitte schreiben Sie uns per Mail an:

redaktion.karlsruhe.sport@bnn.de, Stichwort „Serie Ehrenamt“.

An dieser Stelle würdigen die Badischen Neuesten Nachrichten jeden Freitag die Leistung von Menschen, die mit ihrem Engagement mit für eine lebendige und vielfältige Sportlandschaft sorgen.

Heute: Jona Stieler, FSJ’ler und Mädchentrainer beim ASV Hagsfeld, der vom Badischen Fußballverband für sein Engagement gerade als „Fußballheld“ in der Sonderkategorie Frauen- und Mädchenfußball ausgezeichnet wurde.

Wie ich dazu kam:

Das war bereits 2013. In der Zeit wollte ich selbst kein Fußball mehr spielen, aber dem Sport dennoch erhalten bleiben. Also habe ich überlegt, was ich machen kann. Über den damaligen ASV-Jugendtrainer Markus Beideck, der mit meiner Familie befreundet ist, kam die Idee, als Betreuer bei der E-Jugend-Mädchenmannschaft einzusteigen. Eine halbe Woche später stand ich auch schon auf dem Platz.

Was ich mache:

Derzeit habe ich im Rahmen meines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) vielfältige Aufgaben. Hauptsächlich bin ich Trainer der C-Jugend-Mädchenmannschaft. Daneben unterstütze ich die Trainer der weiteren Mädchenteams als Betreuer bei ihren Trainings und Spielen. Zudem kümmere ich mich um die Platz- und Geländepflege und mache auch Büroarbeit, auch die Onlinepräsenz des Vereins zählt zum Beispiel zu meinen Aufgaben. Und auch selbst spiele ich wieder Fußball, derzeit bei der DJK Durlach, weil sich dort meine alte Jugendmannschaft wieder zusammengefunden hat.

Warum ich das mache:

Durch mein FSJ kann ich derzeit meine ganze Energie in das stecken, was ich zuvor schon gemacht habe und was mir Spaß macht. Ich möchte die Spielerinnen auf dem Platz fördern und voranbringen und daneben auch neben dem Platz wichtige Werte wie Akzeptanz, Zusammengehörigkeit und Hilfsbereitschaft fördern.

Was für mich den Mädchenfußball besonders macht:

Es gibt weniger Druck der Eltern als bei den Jungs. Dadurch entsteht eine familiärere Atmosphäre und weniger Rivalität. Das gefällt mir und deshalb will ich vom Mädchenfußball auch gar nicht mehr weg, obwohl ich immer irgendwann zu den Jungs wollte. Und die Mädels sehen auch, dass ich sie besser mache. Wenn eine Spielerin, die ohne Selbstvertrauen bei mir mit dem Kicken angefangen hat, jetzt Tore von der Mittellinie schießt, macht mich das schon auch persönlich stolz. Und sie sind alle fußballverrückt. Ich konnte daher auch schon mehrere Spielerinnen für ein Trainer- oder Schiedsrichteramt begeistern.

Was mich stört:

Zu oft wird die ehrenamtliche Arbeit nur als Dienstleistung wahrgenommen. Die Eltern geben ihr Kind ab, damit es für einige Stunden versorgt ist und holen es später wieder ab. Unsere Arbeit wird als selbstverständlich angesehen, obwohl sie das nicht ist. Zu einem Hobby gehört aber auch die Aufgabe sich einzubringen, doch das machen leider immer die gleichen Eltern.

Wie lange ich das weitermachen will:

Nach meinem FSJ werde ich ab dem Herbst BWL Handel dual studieren. Mein Betrieb ist keine zehn Minuten Fußweg vom Hagsfelder Sportplatz entfernt. Ich bin also weiterhin nah dran und werde als Trainer weitermachen. Daneben bin ich seit einigen Wochen auch in unserem Jugendleiterkreis und dort für den Mädchenfußball zuständig. Auch in dieser Rolle werde ich mich in neuen Aufgaben weiterhin einbringen.

Jetzt den Regionalsport-Newsletter „Sportplatz“ abonnieren

Wir haben die Sport-Region im Blick: Für den „Sportplatz“ sind wir in den Hallen und auf den Plätzen in der Umgebung unterwegs, blicken hinter die Kulissen und rücken Clubs wie Sportlerinnen und Sportler ins Rampenlicht. Mit unserem neuen Regionalsport-Newsletter kommen die „Local Heroes“ jede Woche am Freitag kostenlos direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Jetzt anmelden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang