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Auf Du und Du mit Gürteltieren und Beos

Junge Polin nimmt Abschied vom Karlsruher Exotenhaus

Malgorzata Lekawska war als Sommer-Praktikantin vier Wochen im Exotenhaus des Karlsruher Zoos tätig. Besonders ins Herz geschlossen hat sie die Flamingos, Beos und Gürteltiere.

Die Praktikantin Malgorzata Lekawska aus Lublin in Polen mit dem Guerteltier Eco im Karlsruher Zoo
Die Praktikantin Malgorzata Lekawska aus Lublin in Polen hat sich im Karlsruher Zoo um das Gürteltier Eco gekümmert. Foto: © Peter Sandbiller Peter Sandbiller

Abschied nehmen von der Fächerstadt heißt es für die zehn Praktikantinnen und Praktikanten aus den Karlsruher Partner- und Projektpartnerstädten Nancy, Lublin, Nottingham, Rijeka, Sakarya und Winnyzija.

In einem vierwöchigen Praktikum bekamen sie bei verschiedenen Ämtern, den Stadtwerken, der Volkswohnung, dem GEDOK Künstlerinnenforum und dem Zoologischen Garten Einblicke in die verschiedenen Bereiche.

1973 begann dieser Austausch zwischen Karlsruhe und Nancy. Das Projekt soll Netzwerke entstehen lassen sowie Länder, Städte und vor allem junge Menschen miteinander verbindet.

Praktikum im Zoo war ein Abenteuer

Einen im wahrsten Sinne des Wortes exotischen Arbeitsplatz hatte Malgorzata Lekawska aus Lublin. Die junge Polin absolvierte ihr Praktikum im Exotenhaus des Karlsruher Zoos und erlebte da eine ganz andere Welt, als die in ihrem Alltag.

Die 23-Jährige ist Dolmetscherin: Hauptsächlich für polnisch-englisch. Sie spricht aber auch sehr gut deutsch. Erst kürzlich hat sie ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Das Abenteuer „für einige Wochen ein neues Land zu erleben und etwas ganz anders zu tun, als gewohnt“, habe sie gereizt, wie sie sagt.

Diese Möglichkeit, exotische Tieren so nah zu erleben, wie dies hier der Fall war, werde ich in meinem Leben vermutlich nicht wieder haben.
Malgorzata Lekawska
Praktikantin im Zoo

Die Zeit im Exotenhaus an der Ettlingerstraße habe sie genossen. Zwar hatte sie in Lublin als Mitglied einer Tierschutzorganisation, die sich hauptsächlich um Straßenhunde und streunende Katzen kümmert, schon mit Tieren zu tun, aber die Arbeit im Exotenhaus war dann doch etwas ganz anderes.

„Diese Möglichkeit, exotische Tieren so nah zu erleben, wie dies hier der Fall war, werde ich in meinem Leben vermutlich nicht wieder haben. Es war ein einzigartiges und außergewöhnliches Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde“, schwärmt Lekawska. Sie habe aber auch miterlebt, wie viel tägliche Arbeit hinter den „Uferlandschaften“ des Exotenhauses steckt, das rund 2 000 Tiere beherbergt und einer der großen Anziehungspunkte des Zoos ist.

Polin nimmt viele Erinnerungen aus Deutschland mit

Neben den Gürteltieren, die sie versorgte, haben es ihr die Flamingos und vor allem die Beos angetan. Diese Vogelart, die in Südostasien beheimatet ist und als gefährdete Art gilt, hat eine ausgesprochene Sprachbegabung, was Lekawska verblüfft hat.

Polnisch oder Englisch konnte sie ihnen in der kurzen Zeit, die sie im Zoo verbrachte, allerdings nicht beibringen. „Sie haben nur immer ,Hallo, wie geht’s’ auf Deutsch gerufen“, sagt die junge Frau lachend. Auch dieses Erlebnis wird sie mit nach Hause nehmen, wie auch „die Gastfreundschaft, die wir hier erleben durften“.

Dazu gehörten Besuche im Schloss, aber auch Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung wie nach Baden-Baden oder Stuttgart. Gewohnt hat sie mit anderen Praktikantinnen im Caritasheim.

Und trotz der kurzen Zeit des Hierseins konnte sie Kontakte schließen, sowohl mit ihrer Betreuerin, als auch mit Pflegerinnen und Pflegern im Zoo und anderen Praktikantinnen. Kontakte, die - wie sie hofft - auch über diese gemeinsame Zeit hinaus Bestand haben werden.

Die badische Küche hat der jungen Frau gut geschmeckt

Mit der badischen Küche war sie übrigens sehr einverstanden, auch wenn sie etwas überrascht war, „dass man in Deutschland so viel Fleisch isst“.

Das habe sie als ungewöhnlich empfunden. Nach der Verabschiedung im Zirkuszelt des Stadtjugendausschusses am Freitag begibt sie sich auf die Heimreise nach Polen. Mit dem Bus und vielen Erinnerungen, Postkarten und Fotos im Gepäck.

22 Stunden mit dem Bus nach Lublin

22 Stunden wird sie unterwegs sein, ehe sie in Lublin ankommt. Dort lebt die Polin zusammen mit ihren Eltern. „Aber ich werde wohl bald nach Warschau umziehen, weil die dortigen Arbeitsmöglichkeiten als Dolmetscherin besser sind, als bei uns zu Hause“, verrät sie über ihre Zukunftspläne.

Und dass sie auch mal wieder nach Karlsruhe kommt, schließt sie nicht aus. Gefallen hat es ihr in der Fächerstadt sehr und das „Hallo, wie geht’s?“ der Beos aus dem Exotenhaus wird sie bestimmt nicht vergessen.

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