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Organisiert vom Rotaract-Club

Aktionstag für Hilfsbedürftige: Tagestreff in Karlsruhe öffnet Tür für Wohnungslose

In Karlsruhe haben nicht alle Menschen eine Dach über dem Kopf. Eine Anlaufstelle für Wohnungslose ist der Tagestreff „Tür“ in der Kriegsstraße. Beim „Tag der Begegnung“ ist der Andrang groß.

Tagestreff Tür in Karlsruhe
Im Tagestreff "Tür“ in der Kriegsstraße helfen Klaus-Michael Feederle (hinten rechts) und Kirsten Schmieder (beide Rotaract Club) den Wohnungslosen. Foto: Jörg Donecker

Der Andrang ist enorm. Immer wieder kommen Wohnungslose vorbei und setzen sich für ein Mittagessen oder für Kaffee und Kuchen an einen der Tische. Der „Tag der Begegnung“ der Tagesaufenthaltsstätte für Wohnungslose (TÜR) in der Kriegsstraße am Wochenende stößt auf große Resonanz.

Neben Gratis-Essen gibt es für Bedürftige auch Hygiene-Artikel, medizinische Versorgung, eine Kleiderkammer steht zur Verfügung, auch Wäschereinigung ist möglich. Organisiert wird der Tag traditionell vom Rotaract-Club Karlsruhe, der Jugendorganisation der Rotary-Clubs.

Rotaracts wollen mit Aktionstag im Karlsruher Tagestreff Gutes tun

„Wir leben in einer Solidargemeinschaft. Ich denke, diejenigen, denen es besser geht, sollten andere unterstützen und etwas Gutes tun“, sagt Felix Rheude vom Rotaract-Club Karlsruhe. Mit rund 25 Helfern der Jugendorganisation sowie weiteren Rotary-Clubs der Region hat er den Tag auf die Beine gestellt. Seit zehn Jahren existiert die soziale Veranstaltung, die auch das Projekt TAfF (Tagestreff für Frauen) mit einschließt.

Seit der Pandemie ist es jedoch das erste Mal, dass das soziale Event wieder über die Bühne geht. Von einer großen Resonanz spricht auch Christoph Schindler, Sozialarbeiter beim Diakonischen Werk Karlsruhe, Träger des Tagestreffs. Rund 70 bis 80 Menschen nehmen das Angebot über das Jahr täglich wahr, berichtet er. Neben dem Tagestreff gibt es zudem den Erfrierungsschutz, der Übernachtungen im selben Gebäude anbietet.

Unverschuldet auf der Straße: Arbeitslose finden in Karlsruhe keine Wohnung

Zu den Menschen, die das Angebot von „TÜR“ nutzen, zählt Lorenz. Der 60-Jährige ist vor 30 Jahren überschuldet auf der Straße gelandet. Mittlerweile lebt er in einem kleinen, rund neun Quadratmeter großen Zimmer. Der Mann, der früher in der Montage gearbeitet hat, bezieht Bürgergeld. Die Hoffnung nach einer richtigen Wohnung gibt er nicht auf.

Hier kriege ich Hilfe. Außerdem komme ich gut mit den Leuten klar.
Lorenz ist arbeitslos

„Die Situation in Karlsruhe ist ganz schlecht. Man findet einfach nichts. Gerade für Leute wie uns. Aber ich bleibe dran“, sagt der Arbeitslose. Den Tagestreff schätzt er sehr. „Hier kriege ich Hilfe. Außerdem komme ich gut mit den Leuten klar“, sagt der Mann, der ursprünglich aus Norddeutschland stammt, während er sein Stückchen Kuchen genießt. Sehr wahrscheinlich spricht er für viele, die das Angebot der sozialen Einrichtung das ganze Jahr über in Anspruch nehmen.

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