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Protest auf dem Wasser

Aktivisten der Letzten Generation blockieren Ölhafen in Karlsruhe: Polizei löst Aktion am Nachmittag auf

Am Mittwoch blockierten Aktivisten der Letzten Generation den Ölhafen in Karlsruhe. Damit wollen sie auch gegen Ölkonzerne protestieren.

Menschen auf Kajaks
Laut Angaben der Aktivisten sind rund ein Dutzend Personen auf Kajaks am Ölhafen unterwegs. Foto: Letzte Generation

Am Mittwoch hat es eine neue Protestaktion der Letzten Generation in Karlsruhe gegeben. Rund ein Dutzend Aktivisten blockierten mit Kajaks die Zufahrt am Karlsruher Ölhafen. Das geht aus einer Mitteilung der Letzten Generation hervor.

Mit dabei hatten sie ein Schild mit der Aufschrift „Stop – wegen Klimakatastrophe geschlossen“. Ausgestattet waren die Aktivisten mit orangefarbenen Warnwesten.

„Wir brauchen einen sozial-gerechten Wandel und wir brauchen ihn schnell. Damit das passieren kann, brauchen wir eine Politik, die endlich ehrlich darüber spricht, wie viel auf dem Spiel steht und aufhört, die Lügen fossiler Konzerne mitzutragen“, heißt es in einer Mitteilung.

MiRO sitzt am Ölhafen in Karlsruhe

Einige der Kajaks sollen demnach in der Hafeneinfahrt auf- und abfahren. Andere steuern auf Tanker im Wasser zu. Mittels eines Megafons machen die Aktivisten auf ihre Forderungen aufmerksam.

„Jeder Öltanker hier ist ein Brandbeschleuniger“, so Maja Winkelmann, die an der Blockade mitwirkt. Für den Protest wurde der Ölhafen gezielt gewählt, da hier die Mineralölraffinerie Mittlerer Oberrhein (MiRO) ihren Sitz hat. Diese gehört zu den größten Raffinerien Deutschlands.

Auswirkungen auf den Schiffsverkehr

Die Wasserschutzpolizei Karlsruhe war vor Ort, wie das zuständige Polizeipräsidium Einsatz auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte. Die Lage sei ruhig und friedlich. Es seien zwölf Aktivisten auf dem Wasser.

Vor Ort war die Wasserschutzpolizei mit mehreren Booten und zwei Tauchern. Hinzu komme eine „geringe Anzahl“ von Beamten im Uferbereich, wie es in einer Mitteilung am Nachmittag heißt.

Durch die Aktion kam es zu Auswirkungen auf den Schiffsverkehr. Schiffe konnten bis gegen 19 Uhr weder aus- noch einfahren, schreibt das Polizeipräsidium Einsatz. Dieses bestätigte auf Nachfrage auch, dass am Nachmittag polizeiliche Maßnahmen liefen. Am späten Nachmittag löste die Polizei dann die Aktion auf.

Höheninterventionsteam muss helfen

Drei Teilnehmende der Blockadeaktion entzogen sich dieser Polizeimaßnahme, in dem sie auf die eingerammte Pfähle im Hafen kletterten, heißt es in einer Pressemeldung des Polizeipräsidiums Einsatz am Abend. Zwei Personen ließen sich nach einiger Zeit mit dem Polizeiboot freiwillig an Land bringen.

Eine Person verließ diesen erhöhten Pfahl nicht freiwillig und wurde schließlich gegen Abend mit einem Höheninterventionsteam der Polizei sicher in ein Polizeiboot und an Land gebracht. 

Verstoß gegen das Versammlungsgesetz: Polizei ermittelt

Die eingesetzten Beamten der Bereitschaftspolizei nahmen die Personalien aller Demonstrationsteilnehmer am Ufer auf. Im Anschluss daran wurden alle Personen vor Ort entlassen. Die Wasserschutzpolizei Karlsruhe ermitteln nun gegen sie wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Nötigung. 

Bereits am Dienstag haben Aktivisten der Letzten Generation eine Protestaktion in Karlsruhe ausgeführt. Sie hissten ein Banner am KIT.

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