Der „Mann mit dem Hammer“ lauert gerne ab Kilometer 30. Dann schlägt er zu und nimmt den Marathonläufern die noch wenigen vorhandenen Reserven. Dem Saft- und Krafträuber möchten die Macher des Baden-Marathons am 16. und 17. September noch mehr entgegensetzen als bisher.
Unter dem Motto „Emotions & Beats“ setzen sie ein Rahmenprogramm auf, das möglichst viele Sportlerinnen und Sportler beflügeln soll. Sie setzen dabei gleich beim Start und dann mehrfach auf der Strecke auf ein ungewöhnliches Musikinstrument – und auf möglichst viele Karlsruherinnen und Karlsruher.
Bis Dienstag haben sich 785 Läuferinnen und Läufer für die volle Distanz über 42,195 Kilometer angemeldet, 3.210 für den Halbmarathon.
Zählt man die Teilnehmenden an den anderen (Team-Marathon, Mini-Marathon am Samstag, Gesundheitslauf, Inklusionslauf) sowie 140 Marathon-Engel hinzu, kommt man rund sechseinhalb Wochen vor dem Lauf-Wochenende auf fast 5.400 Starter. Auf 7.000 wird die Zahl bis Mitte September wohl noch anwachsen.
Damit sie den drittältesten Marathon Deutschlands – nur Berlin und Frankfurt sind älter – in bester Erinnerung behalten, legen sich Fried-Jürgen Bachl und sein Team jedes Jahr mächtig ins Zeug. Diesmal soll das mit Emotionen und Beats am Streckenrand wieder gut gelingen.
„Unser Anspruch ist es, immer mal wieder etwas zu verändern“, sagt der Geschäftsleiter des Vereins Marathon Karlsruhe. „So können wir auf unsere Veranstaltung aufmerksam machen.“
180 Beats per Minute peitschen die Läufer nach vorne
Für Emotionen am Start (ab 9.30 Uhr) an der Europahalle sorgt die Karlsruher Handpan-Spielerin Nadine Stanilewicz. Eine Handpan ist ein Blechklanginstrument, das mit den Händen gespielt wird.
Eigens für den Marathon hat die Künstlerin ein Stück komponiert und eingespielt, das mit 180 Beats per Minute (Schläge pro Minute) eine besonders günstige Läuferschrittfrequenz hat, wie Bachl erklärt. Das Stück wird dann an weiteren fünf Stellen auf der Strecke die Sportler nach vorne peitschen.
Man muss nicht perfekt spielen können.Fried-Jürgen Bachl
Geschäftsleiter Marathon Karlsruhe e.V.
Einen besonderen Wunsch hat Fried-Jürgen Bachl. Man kann ihn als Aufforderung an alle Menschen in Karlsruhe verstehen. Die Organisatoren wollen nämlich so viele Hobbymusiker wie möglich an die Strecke bringen.
Ganz wichtig: „Man muss dafür nicht perfekt spielen können“, sagt Bachl. Das sei den Läufern völlig egal, sie wollten einfach bei ihrem Kampf gegen den Schweinehund unterstützt werden.
Wer offiziell etwas beitragen möchte, kann den Organisatoren einfach eine Mail schreiben (Kontaktformular unter www.badenmarathon.de/kontakt/allgemein).
Wie gehabt werden am Streckenrand viele offizielle Musik- und Tanzgruppen für Stimmung sorgen. Die Besten aller Altersklassen dürfen sich übrigens auf etwas sehr Schmuckes als Gewinn freuen.
Töpferin Susanne Tietze, die im Gewerbehof ihre Werkstatt hat, hat kleine Quader entworfen, die auf Vorder- und Rückseite die Läuferin und den Läufer aus dem Logo des Baden-Marathon zieren.
Oben ist ein Loch, in dem zum Beispiel eine Blume Platz findet. Das Schmuckstück können die Altersklassenschnellsten zu Hause in eine Vase stellen.
