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Baustellenbesichtigung

Baugruppe „Nest Generation“: Projekt in Knielingen nimmt trotz Verzögerungen Gestalt an

Bankvertreter besuchen die Baustelle der Baugruppe „Nest Generation“ in Knielingen, um den Fortschritt des Projekts zu begutachten.

Zwei Personen in Rohbauinnenraum stehend
Bauleiter Jürgen Ochsenkühn zeigt Karin Geiss von der GLS-Bank den Rohbau im Karlsruher Stadtteil Knielingen. Foto: Florian Parusel

Seit dem „Fensterfest“ der Knielinger Baugruppe „Nest Generation“ Anfang Januar hat sich auf der Großbaustelle „Am Sandberg 2“ einiges getan: Das Projekt geht in die 40. Bauwoche, der Rohbau der beiden Wohnhäuser ist fertig und aus großen Öffnungen in Decken und Wänden schlängeln sich Leerrohre und Kabelbündel in die Räume, die Ende des Jahres von den Mitgliedern der privaten Baugruppe bezogen werden sollen.

Nun treffen sich Mitglieder der Baugruppe, die Architekten sowie Vertreter der finanzierenden GLS-Bank zu einer Baustellenbesichtigung. Trotz einiger Fortschritte mussten die „Nesties“ ihren Bauzeitenplan zuletzt nach hinten korrigieren.

Vor allem die Witterung sei dafür verantwortlich, erklärt Bauleiter Jürgen Ochsenkühn. „Ginge es nach mir, wären wir schon fertig“, sagt er augenzwinkernd. Doch bis Badinstallateure, Bodenleger und Fensterbauer anrücken könnten, dauert es noch.

Wände, Böden und Fensterrahmen seien aktuell einfach noch zu feucht. „Die Dächer der beiden Häuser sind noch nicht komplett abgedichtet“, nennt Ochsenkühn den Grund dafür. In der Folge hinke das „kleine Nest“ im Vergleich zu seinem Zwillingshaus, dem „großen Nest“, sechs Wochen im Zeitplan hinterher.

Mitarbeit der GLS-Bank betreuen persönlich das Bauprojekt in Knielingen

Karin Geiss lächelt gelassen bei den Erklärungen des Bauleiters. Obwohl sie mit ihrer GLS-Bank das rund sieben Millionen Euro teure Bauvorhaben finanziert und ein natürliches Interesse an der termingerechten Fertigstellung des Gemeinschaftsprojekts mitbringt, zeigt sie sich mit dem Baufortschritt zufrieden.

Geiss betreut seit sechs Jahren Baugruppen im gesamten Bundesgebiet. Für das heutige Treffen in Karlsruhe ist sie mit ihrem Kollegen Frank Stoßberg extra aus Bochum angereist.

Für uns ist das ein ganz wichtiger Termin.
Karin Geiss
GLS-Bank

„Für uns ist das ein ganz wichtiger Termin, um uns ein persönliches Bild vom Baufortgang machen zu können“, erklärt Geiss. Etwaige Baumängel und Verzüge im Bauzeitenplan könnten so direkt mit den Partnern besprochen werden.

Mit den Eindrücken vor Ort ließen sich zudem die Zahlungsabrufe der Darlehen zeitlich besser überblicken. „Mit unserem Ortsbesuch wollen wir aber auch unsere Wertschätzung dem Projekt und ihren Mitgliedern gegenüber ausdrücken“, erklärt sie.

Gerade das persönliche Kennenlernen sei wichtig, da die Finanzberatung der Eigentümerparteien ausschließlich online, per Video stattfinde.

Wie die GLS Bank vom Konzept der „Nesties“ überzeugt werden muss

Die enge Begleitung des Gemeinschaftsprojekts durch die Bank hat aber noch einen anderen Grund: Da bei dieser besonderen Bauform alle Beteiligten während der Bauphase gesamtschuldnerisch haften, tragen alle Beteiligten ein höheres Risiko.

„Wenn ein Mitglied ausfällt und zahlungsunfähig wird, muss die Gruppe eine Lösung finden, die Kosten mitzutragen“, erklärt Geiss.

Nicht nur für die Mitglieder der Baugruppe eine Konstellation, die es nervlich auszuhalten gilt, sondern offenbar auch für viele Banken ein Grund, die Finanzierung privater Baugruppen abzulehnen.

Um von der GLS-Bank Geld zu erhalten, mussten die Knielinger Bauherren ein gutes Konzept zum gemeinschaftlichen Zusammenleben vorweisen, das auch ökologische und nachhaltige Kriterien erfüllt. Darum kümmern sich bei den „Nesties“ gleich mehrere Arbeitsgruppen.

„Kleines Nest“ träumt von künftiger Dachterrasse und Glühweinpartys

Interessiert betrachtet Geiss das offene Treppenhaus im „kleinen Nest“. Ein sogenannter „Laubengang“ verbindet die einzelnen Einheiten miteinander und wirkt wie ein ausladender Flur in einer Wohngemeinschaft, auf dem bei Partys bekanntlich am meisten los ist.

Die Architektur sei ganz bewusst so gewählt worden, um Begegnungen zu ermöglichen, erklärt Architektin Berta Heyl. „Hier lässt sich doch auch super unsere nächste Glühweinparty veranstalten“, wirft ein Mitglied der Baugruppe ein.

Neben der zum Haus gehörenden Gemeinschaftswohnung und dem Gemeinschaftsgarten entspricht auch die zukünftige Dachterrasse im „kleinen Nest“ der angestrebten Vorstellung vom nachbarschaftlichen Miteinander: Zwei Parteien teilen sich die Fläche. Auf massive Sichtbarrieren zwischen den beiden Wohneinheiten wird bewusst verzichtet.

Bank zieht Fazit: „Nesties“ könnten zum Karlsruher Vorbild werden

Nach der knapp einstündigen Baustellenbesichtigung stehen die Beteiligten noch zusammen. Es wird erzählt, es wird gelacht und es wird mit Sekt angestoßen.

Karin Geiss nimmt viele gute Eindrücke mit zurück nach Bochum und hätte nichts dagegen, wenn die „Nest Generation“ für weitere private Baugruppen in Karlsruhe als Vorbild diene. Spätestens zum Einzug, Ende des Jahres, wolle sie ein zweites Mal kommen.

Zum Abschied wünscht sie den Beteiligten einen trockenen März, damit der Innenausbau so richtig beginnen kann. Kaum spricht sie zu Ende, zeigt sich die Sonne über dem Knielinger Neubaugebiet.

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