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Nach tödlichem Unfall

Bei Gedenktour von Critical Mass für „Natenom“ radeln 150 Teilnehmer durch Karlsruhe

An den Radaktivisten Andreas „Natenom“ Mandalka erinnert die Raddemo der Critical Mass. Mehr als 150 Räder fuhren durch Karlsruhe.

Zum Gedenken an den Radaktivisten Andreas „Natenom“ Mandalka radelten mehr als 150 Teilnehmer von Critical Mass am Freitag durch Karlsruhe. Natenom war am 30. Januar im Enzkreis von einem Auto angefahren worden und gestorben.
Zum Gedenken an den Radaktivisten Andreas „Natenom“ Mandalka radelten mehr als 150 Teilnehmer von Critical Mass am Freitag durch Karlsruhe. Foto: Jörg Donecker

Es ist das Ziel der Fahrradenthusiasten von Critical Mass, den Fuß- und Radverkehr mit Radrundfahrten stärker in den Fokus der Bevölkerung zu rücken. Fahrradfahren und Zufußgehen muss einfacher, komfortabler und sicherer werden.

Dazu veranstaltet Critical Mass jeden Monat eine Rad-Demonstration durch Straßen der Stadt. Am frühen Freitagabend ist noch ein anderer Grund dazugekommen: Die Radfahr-Aktivisten trauern um den am 30. Januar auf einer Landstraße im Enzkreis tödlich verunglückten Andreas „Natenom“ Mandalka. Ein Autofahrer hatte ihn angefahren.

Critical Mass fährt durch Karlsruher Westen und Zentrum

Der 43-Jährige hatte sich mit Eingaben, Anzeigen und weiteren öffentlichkeitswirksamen Aktionen vehement für die Belange des Radverkehrs eingesetzt.

Kommunikative Missverständnisse hatten dazu geführt, dass an einer von der Partei „Die Partei“ angemeldeten Demonstrations-Radfahrt nach Pforzheim am Freitagnachmittag lediglich sechs Fahrräder teilnahmen.

Gedenkveranstaltung in Pforzheim um eine Woche verschoben

In Pforzheim war eine Gedenkveranstaltung für „Natenom“ um eine Woche verschoben worden, weil der Freitag in der Goldstadt von verschiedenen anderen Demonstrationen rund um das Gedenken an die komplette Kriegszerstörung am 23. Februar 1945 gekennzeichnet war.

Weil die Teilnahme am Nachmittag so gering ausgefallen war, hoffte Vanessa Schulz vom Orga-Team der Critical Mass am Abend auf mehr Räder als sonst durchschnittlich etwa 100.

Und sie sollte nicht enttäuscht werden: Rund 150 bis 200 Tourenräder, Rennräder, E-Bikes und Lastenräder machten sich auf eine Strecke von 11,8 Kilometern durch die Innenstadt und den Westen Karlsruhes. Teilgenommen haben auch voll verkleidete, schnelle Liegendräder, E-Roller, Klappräder und Kinder auf ihren Kinderrädern.

Einer der Kleinen war der siebenjährige Anton. Er bestätigt seinen Vater Max (32 Jahre alt) in der Haltung, dass auch der jungen Generation später noch genügend Platz zum komfortablen und gefahrlosen Radfahren und Zufußgehen zur Verfügung stehen sollte. Max hatte seinen zweiten Sohn im Kinderanhänger mit dabei.

Der Bub schlief allerdings, während sein Bruder Anton meinte, er würde schon mal für die Tour de France trainieren. Vorausgesetzt, es gibt diese Frankreichrundfahrt später noch. Max und die Kinder wollten mit ihrer Teilnahme auch um Natenom trauern. Mit Tandems des ADFC waren auch Blinde und Sehbehinderte mit von der Partie. Etwa die 73-jährige Anna Göbel, die vor rund 15 Jahren erblindete. Sie findet das Angebot des Radfahrvereins „super“.

Tour führt bei Staatsanwaltschaft und Klinikum vorbei

Im Gedenken an „Natenom“ umrundete die Tour die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, deren Außenstelle Pforzheim für alle Ermittlungen rund um den getöteten Radaktivisten zuständig ist. Und die Verfahren nach „Natenoms“ Anzeigen regelmäßig eingestellt hat.

Ebenfalls umrundet hat die Raddemo das Städtische Klinikum Karlsruhe. Um an die vielen beim Rad- und Fußgängerverkehr Verletzten zu erinnern.

Polizei und Ordnungsamt begleiteten die Demo, zwölf eigene Ordner sorgten zudem für reibungslosen Ablauf.

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