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Viele Ausfälle beim Personal

Corona-Lage: Kliniken in Karlsruhe arbeiten weiter an der Leistungsgrenze

Corona bereitet den Karlsruher Kliniken weiter Probleme. Besonders die Personalausfälle durch Infektionen bei Mitarbeitern. Denn diese brauchen oft lange, bis sie wieder einsatzfähig sind.

Ein positiver Corona-Schnelltest liegt auf einem Tisch. Frankfurt hat als erster Kreis in Hessen eine Sieben-Tages-Inzidenz von Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner von 1000 übersprungen. +++ dpa-Bildfunk +++
Durch Corona-Infektionen gibt es viele Personalausfälle in Karlsruher Kliniken. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Weiterhin sehr hohe Infektionszahlen und damit einhergehende Personal-Engpässe in allen Bereichen machen auch den Karlsruher Kliniken aktuell das Leben schwer.

Im Pflege- und Funktionsdienst des Städtischen Klinikums fehlen rund 250 Mitarbeiter wegen Krankheit oder befinden sich in Quarantäne, ein Normalbetrieb sei so nicht möglich, so die Bilanz.

Gleiches gilt für die ViDia-Kliniken: „Auf den Normal-Stationen, im Intensiv-Bereich und bei den OP-Sälen arbeiten wir seit Wochen an der Leistungsgrenze. Überall mussten wir das Angebot reduzieren“, bestätigt Lungen-Experte Konstantin Mayer Probleme wegen des hohen Krankenstands. „Die Infektionswelle rollt wie ein Buschfeuer durch Karlsruhe und die Region“, Besserung sei zumindest kurzfristig wohl nicht in Sicht.

Im Gegensatz zu früheren Wellen sei die Pandemie in der Omikron-Welle vor allem auf den Normalstationen ein Problem, so Mayer, denn Patientinnen und Patienten würden häufig wegen einer ganz anderen Krankheit aufgenommen und müssten dann, nachdem eine Corona-Infektion festgestellt wurde, nachträglich isoliert werden. Das sorge für eine höhere Arbeitsbelastung beim ohnehin stark belasteten Personal.

Hinzu komme eine relativ lange Ausfallzeit beim Personal, denn freitesten können sich Infizierte zwar bereits nach sieben Tagen, das schaffen aber die wenigsten. „Bei uns arbeiten keine jungen Leistungssportler“, so Mayer. Insofern könnten die vergleichsweise sehr kurzen Ausfallzeiten speziell bei Fußballspielern nicht als Maßstab genommen werden. „Gerade ältere Mitarbeitende, die es nun mal auch häufig gibt, brauchen meist länger, bis sie wieder voll einsatzfähig sind.“

Karlsruher Mediziner ruft zur Corona-Impfung auf

Aktuell liegen rund 50 Patienten auf den unterschiedlichen Stationen des ViDia-Klinikverbunds, vier davon auf der Intensivstation. In diesem Punkt habe sich die Situation entspannt. Im Städtischen Klinikum gibt es, einschließlich der Verdachtsfälle, 38 Corona-Patienten auf den Normalstationen, neun auf den Intensivstationen.

Die recht geringe Zahl an Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen habe mit Sicherheit mit den Impfungen zu tun, ist Franz Kehl, Direktor der Intensivmedizin am Städtischen Klinikum, überzeugt. „Impfungen schützen zwar nicht in jedem Fall gegen Infektionen, vor schweren Krankheitsverläufen aber schon.“ Vor allem Risiko-Patienten sollten sich deshalb – sofern noch nicht geschehen – dringend impfen und boostern lassen.

Kehl kann sich indessen ein Ende der Testpflicht vorstellen. Nicht die Tests würden vor Infektionen schützen, sondern vor allem die FFP2-Masken. Und ohne Tests müssten infizierte Mitarbeiter, bei denen keine Symptome auftreten, nicht in Quarantäne und könnten weiter arbeiten. „Das würde in der aktuellen Lage sehr vielen Kliniken viel helfen.“

Blutspender gesucht

„Leider hinterlässt die Corona-Pandemie auch bei uns in der Blutspende ihre Spuren, weil viele regelmäßige Spender erkrankt sind“, bedauert Andreas Ruf, Ärztlicher Leiter der Abteilung für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie am Städtischen Klinikum.

Um die Engpasssituation zu überwinden, würden Spender und Spenderinnen benötigt, welche in den vergangenen vier Wochen gesund waren. Der Appell richte sich insbesondere an Personen mit der Blutgruppe 0.

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