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Karte und Tipps

Das sind die besten Orte in Karlsruhe, um Kastanien zu sammeln

Herbstzeit ist Kastanienzeit: Vor allem die braunen Früchte werden gern als herbstliche Deko genutzt. Und die Früchte der Edelkastanie sind sogar essbar. Wo man fündig wird, zeigt unsere Karte.

Im Herbst fallen sie zu Tausenden zu Boden: Die schützende Hülle der Rosskastanie ist aufgeplatzt, zum Vorschein kommt die braun glänzende Frucht. In Karlsruhe gibt es mehr als 4.000 Rosskastanien-Bäume.
Die schützende Hülle der Rosskastanie ist aufgeplatzt, zum Vorschein kommt die braun glänzende Frucht. In Karlsruhe gibt es mehr als 4.000 Rosskastanien-Bäume. Foto: Rake Hora

Den Sommer über schlummern die braunen Früchte der Kastanien gut geschützt in ihrer stacheligen Hülle, bis sie im Herbst aufbrechen und zu Boden fallen. Jetzt sind Kastanienfrüchte wieder vielerorts in Karlsruhe zu finden – und werden gerne als herbstliche Deko oder als schmackhafte Delikatesse gesammelt.

Eine Auswertung des städtischen Baumkatasters ergibt: Von den fast 100.000 erfassten Karlsruher Bäumen sind etwa 4.360 Rosskastanien oder essbare Edelkastanien.

Aber Achtung: Obwohl beide den Namen „Kastanie“ tragen und sich ähnlich sehen, so sind sie doch verschieden.

Wichtigster Unterschied: Edelkastanien, auch als Esskastanien bekannt, gehören zu den Buchengewächsen. Sie werden vom Karlsruher Gartenbauamt vor allem in Parks und Waldgebieten angepflanzt. Ihre Früchte sind als essbare Maronen bekannt.

Die Früchte der Rosskastanien sind dagegen nicht zum Verzehr geeignet. Sie sind giftig. Die Rosskastanie gehört botanisch gesehen nämlich zu den Seifenbaumgewächsen – aus ihnen lässt sich also prima Seife oder Waschmittel herstellen. Rosskastanien werden häufig an Straßen angepflanzt, oft aber als nicht fruchtende Variante.

Wer in Karlsruhe einen Kastanienbaum entdeckt, wird in aller Regel auf eine Rosskastanie gestoßen sein. Sie machen mehr als 90 Prozent des Karlsruher Kastanienbestandes aus.

In diesen Karlsruher Stadtteilen wachsen besonders viele Kastanien

Besonders viele von ihnen findet man in Neureut (354 Bäume), Durlach (348), Oberreut (343 Bäume), in der Waldstadt (304) und in der Oststadt (295).

In der Oststadt säumen Rot- und gefülltblühende sowie gewöhnliche Rosskastanien den Karl-Wilhelm-Platz mit der Karl-Wilhelm-Straße. Auch in der Gottesauer Straße rahmen zumeist gefülltblühende Rosskastanien die Fahrbahn ein. Und in Oberreut ziehen sich vor allem rotblühende Rosskastanien durch den Grünzug zwischen Otto-Wels-Straße und dem Kapellenweg.

Wer die essbaren Früchte der Edelkastanie bevorzugt, muss dagegen ein wenig suchen. In den Bergdörfern gibt es mit Ausnahme von Hohenwettersbach bestenfalls einzelne Bäume. Mehr Glück kann man dagegen in der Südweststadt haben. Rund um die Walther-Eucken-Schule wächst dort gleich ein ganzes Dutzend Edelkastanien.

Aussicht auf reichere Beute besteht auch in Neureut. Dort säumen zahlreiche Edelkastanien den Bärenweg unweit des Heidesees. Auch weiter östlich, nahe Vogelpark und Wertstoffhof, findet sich eine ganze Reihe der Maronenbäume. Insgesamt stehen in Neureut ungefähr 100 Maronenbäume - so viele, wie in keinem anderen Stadtteil.

Wer die braunen Früchte verzehren möchte, sollte darauf achten, dass sie noch nicht zu weich und verschrumpelt sind. Kleine Löcher in der Schale lassen erahnen: Hier haben es sich womöglich Würmer gemütlich gemacht. Wer jedoch ausreichend geeignete Maronen gesammelt hat, der kann damit in vielen Varianten schmackhaft kochen. Wie wäre es zum Beispiel mit Knödeln mit Kastanienfüllung, Kürbiscreme und Salbeibutter?

Eine Beschränkung für das Kastaniensammeln gibt es nicht. „Es gibt keine Mengenbegrenzung“, teilt die Stadtverwaltung auf BNN-Anfrage mit. „Die Früchte von Ross- und Edelkastanien können im öffentlichen Raum gerne eingesammelt werden.“

So unterscheiden sich Rosskastanie und Esskastanie

Einige Merkmale helfen dabei, die beiden Kastanienbäume zu unterscheiden. So verfügt die grüne Fruchthülle der Rosskastanie nur über wenige, aber harte Stacheln. Im Unterschied dazu sieht das Gehäuse der Esskastanie (Edelkastanie) geradezu buschig aus. Sie verfügt über viele, feine und weiche Stacheln.

21.09.2022 Kastanaien am Bocksdornweg und in im Otto-Dullenkopf-Park. Baumkataster ausgewertet: Hier wird man in Karlsruhe auf der Suche nach Kastanien fündig + welche Bäume wachsen eigentlich sonst so in den Stadtteilen + wie haben die Kastanien die Dürre überstanden?
So sieht die Fruchthülle der essbaren Edelkastanie aus. Im Gegensatz zur Edelkastanie verfügt sie über eine Vielzahl weicher, härchenartiger Stacheln. Foto: Rake Hora

Auch die braunen Früchte selbst lassen sich mit einem geübten Blick leicht auseinanderhalten. Während die Früchte der Rosskastanie rund und kugelförmig sind, sind die Früchte der Edelkastanie auf der Unterseite abgeflacht. Sie laufen oben leicht kegelförmig zu und haben eine haarige Spitze.

Drittes Unterscheidungsmerkmal: die Blätter. Bei der Rosskastanie sind sie fünfgliedrig und ähneln einer Hand. Die Blätter der Edelkastanie sind dagegen oval mit einem gezackten Rand.

Karlsruhe will auch künftig Kastanien anpflanzen

Obwohl der Klimawandel längst eine Debatte darüber entfacht hat, welche Bäume künftig in Karlsruhe angepflanzt werden sollen, stehen die Chancen für Edel- und Rosskastanie gut. „Karlsruhe wird auch weiterhin Rosskastanien pflanzen, allerdings im Straßenraum keine fruchtenden Kastanien“, erklärt die Stadtverwaltung. Edelkastanien würden auch künftig im Wald und in Parks zum Einsatz kommen.

Stattliche Rosskastanien spenden im Otto-Dullenkopf-Park Schatten. Wie die Bäume die Dürreperiode im Sommer überstanden haben,  ist noch nicht ganz klar.
Stattliche Rosskastanien spenden im Otto-Dullenkopf-Park Schatten. Wie die Bäume die Dürreperiode im Sommer überstanden haben, ist noch nicht ganz klar. Foto: Rake Hora

Wie die Kastanien den trockenen Sommer überstanden haben, dazu sei noch keine abschließende Bewertung möglich. Wie alle Baumarten hätten auch die Kastanien unter der Dürre gelitten, einige Bäume seien abgestorben. Das genaue Ausmaß der Schäden sei allerdings erst im kommenden Frühjahr absehbar.

Rosskastanien setze zusätzlich die Kastanienminiermotte zu – ein Schädling, der dafür sorge, dass sich die Kastanienblätter bereits im Sommer braun verfärben und schließlich abfallen. Dennoch bewertet die Stadtverwaltung die Rosskastanien grundsätzlich als „sehr robust“.

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