Der Europaplatz soll mit einem Sensorsystem überwacht werden. Die Stadt erhofft sich davon eine Verbesserung der objektiven und subjektiven Sicherheit. Geplant ist im Rahmen eines auf drei Jahre angelegten Pilotprojekts der Einsatz des Systems „SAVAS DS+“ der EnBW.
Dabei wird das Geschehen auf dem Europaplatz mit Videokameras erfasst, die Bilder anschließend schattiert und von einer speziellen Software analysiert. Wird vom System eine mögliche Gefahrenlage erkannt, etwa wenn eine Person von anderen geschlagen oder bedrängt wird, werden automatisch die Einsatzkräfte verständigt.
Im Hauptausschuss wurde die Installation des Systems in der Sitzung am 4. Mai bereits vorberaten. Die Entscheidung trifft der Gemeinderat in seiner Sitzung am 18. Mai.
Europaplatz ist Angstraum
Die mögliche Überwachung des Europaplatzes wurde in den vergangenen Monaten immer wieder in verschiedenen städtischen Gremien diskutiert. Laut der Karlsruher Sicherheitsumfrage ist der Europaplatz als beliebter Treffpunkt von Partygängern und Nachtschwärmern zwar ein Angstraum, in dem sich die Bürger vor allem abends und nachts nicht sicher fühlen.
Allerdings gilt der „Euro“ wegen einer verhältnismäßig geringen Zahl an erfassten Straftaten nicht als Kriminalitätsschwerpunkt, und deshalb sind die polizeirechtlichen Voraussetzungen für eine Videoüberwachung – im Gegensatz etwa zu Mannheim – nicht erfüllt.
Befürworter erhoffen sich von der Installation des Sicherheitssystems eine präventive und abschreckende Wirkung. Das Hauptargument der Gegner sind datenschutzrechtliche Bedenken.