Spätestens seit der medialen Berichterstattung über den selbst ernannten „Anzeigenhauptmeister“ Niclas Matthei ist das Thema Privatanzeigen in aller Munde.
Die Zahl der Privatanzeigen ist in Karlsruhe „grundsätzlich ansteigend“, wie das Presseamt jüngst gegenüber dieser Redaktion mitteilte.
Ein Online-Portal hat nun ausgewertet, in welchen deutschen Städten die meisten Privatanzeigen gemeldet werden. Grundlage für die Erhebung von spielbank.com sind die über die Plattform weg.li gemeldeten Verstöße.
Die Auswertung trägt den Titel „Deutschlands Denunziantenhochburg“. Für die Erhebung wurden alle über die Plattform registrieren Anzeigen zwischen 2020 und 2024 analysiert.
Das Ergebnis wurde für die 33 größten deutschen Städte auf Anzeigen pro 100.000 Einwohner heruntergebrochen.
Privatanzeigen: Karlsruhe landet auf Platz vier der Erhebung
Die Stadt Karlsruhe landet laut der Erhebung auf dem vierten Platz. Insgesamt 15.975 Anzeigen sind demnach im Erhebungszeitraum erfasst worden. Dies deckt sich auch mit einer Auswertung dieser Redaktion.
Heruntergerechnet auf 10.000 Einwohner ergibt das einen Wert von 517. Die ersten drei Plätze belegen Frankfurt am Main (1.225 Anzeigen pro 10.000 Einwohner), Hamburg (696) und Dresden (534). Stuttgart landet hingegen nur auf Platz 23 mit einem Wert von 151.
Ausgewertet wurde überdies auch, wie viele aktive Melderinnen und Melder es beim Portal weg.li, über das auch der „Anzeigenhauptmeister“ seine Meldungen erfasst, in den untersuchten Städten gibt. Deutschlandweit sind rund 50.000 aktive Melder auf der Plattform registriert. In Karlsruhe sind es 550. Dies entspricht einem Wert von 18 aktiven Melderinnen und Meldern je 10.000 Einwohnern.
In der Erhebung landet Karlsruhe damit auf dem siebten Platz. Spitzenreiter ist auch hier Frankfurt am Main mit 43 Meldern pro 10.000 Einwohnern. Es folgen Hamburg (36), Düsseldorf (22), Mannheim und Leipzig (je 21). Stuttgart landet auf Platz 27 (8).
Wo besonders häufig gemeldet wird
In Karlsruhe werden von den aktiven Melderinnen und Meldern besonders häufig Parken auf Geh- und/oder Radwegen gemeldet. Zu den neuralgischen Punkten gehört etwa der Bereich um den Hirschhof. Auch für die komplette Sophienstraße, den Bereich rund um den Kolpingplatz sowie den Barbarossaplatz gibt es bei weg.li zahlreiche Meldungen.
Mit Ausnahme von Durlach nimmt die Zahl der gemeldeten Verstöße in den weiter von der Innenstadt entfernten Stadtteile deutlich ab. So gibt es etwa für Palmbach und Hohenwettersbach keine erfassten Meldungen.
