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Hochsteckfrisur als Hochleistungssport

Friseurin aus Karlsruhe gewinnt Preise in Tokio

Drei Monate Vorbereitung haben sich gelohnt. Lisa Difflipp aus Durlach schlägt die Konkurrenz in einer ganz besonderen Disziplin.

Friseurin Lisa Difflipp
Friseurin Lisa Difflipp ist mit Leidenschaft in ihrem Handwerk tätig – für die Vorbereitungen auf den jüngsten zurückliegenden internationalen Wettbewerb nahm sie sich drei Monate Zeit. Hier richtet sie gerade die Frisur von Kundin Janina Welszek. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

Lisa Difflipp steht leicht versetzt hinter ihrer Kundin, den Blick auf die Haare gerichtet. Nach kurzem Innehalten greift die junge Friseurin zum Föhn und zu einer Rundbürste. Mit geschultem Blick wählt sie Haarsträhnen aus, die sie mit der Bürste in die Länge zieht und mit dem Föhn bearbeitet, bis sie zufrieden ist. Jeder Griff sitzt, ist schon unzählige Male ausgeführt worden, für die perfekte Frisur.

Die Arbeit der Friseurin und die pinkfarbenen Klammern, die nun im Haar der Kundin platziert werden, wecken die Aufmerksamkeit des kleinen Jungen, der auf dem Schoß der Frau sitzt.

Friseurin aus Karlsruhe ist in zwei Kategorien auf dem Podium

Ein Strahlen huscht über sein Gesicht, als ihm Lisa Difflipp eine der auffälligen Spangen in die Hand reicht. Die Arbeit von Difflipp löst nicht nur in kleinen Besuchern des Durlacher Friseursalons Bewunderung aus, auch international konnte sie bereits überzeugen. So ein Titel kann auch Kunden gewinnen – nach Corona kämpfen noch manche aus der Branche ums Überleben.

Beim „Sparkling Star - International Online Beauty Championship“ belegte Lisa Difflipp in gleich zwei Kategorien einen Podiumsplatz: In der Kategorie Make-up wurde die junge Friseurin aus Durlach Dritte und bei dem Teil des Wettbewerbs, in dem Hochsteckfrisuren bewertet wurden, konnte sie sich den ersten Platz sichern.

Hochsteck heißt, die Haare werden oben gehalten, mit Pins, Minikämmen oder Gummibändern. Die einfachste Hochsteckfrisur ist der Dutt, es gibt aber auch zahlreiche andere Varianten wie den Bun, den Messy Bun oder den High Pony Tail. Auf deutsch: Zopf.

Lisa Difflipp ist ein „alter Hase“ im Friseurgewerbe

Bei klassischen Friseurwettbewerben ist Difflipp trotz ihres jungen Alters bereits eine häufig ausgezeichnete Veteranin. Schon in der Ausbildung begann sie damit, an Wettbewerben teilzunehmen und wurde unter anderem als beste Nachwuchsfriseurin Baden-Württembergs ausgezeichnet. Auch auf nationaler Ebene war Lisa Difflipp bereits erfolgreich. Beim Bundeswettbewerb der Nachwuchsfriseure belegte sie 2022 den zweiten Platz.

Jetzt musste sie sich jedoch ganz neuen Herausforderungen stellen. Der internationale Wettbewerb fand rein online statt, wobei die Jury in Tokio saß. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten ihr Können mithilfe von Fotos und Videos dokumentieren. Für jedes Werkstück hatten sie dreißig Minuten Zeit.

Die von Lisa Difflipp davor absolvierten Wettbewerbe waren hier mit einem Zeitlimit von 50 Minuten deutlich großzügiger. „Dreißig Minuten für eine Hochsteckfrisur? Da wird Hairstyling zum Sport“, stellt die nun international ausgezeichnete Friseurin fest.

Dreißig Minuten für eine Hochsteckfrisur? Da wird Hairstyling zum Sport.
Lisa Difflipp
Gewinnerin der International Online Beauty Championship

Beurteilt wurde von der Jury vor allem die Form, die Sauberkeit, ob die zeitlichen Vorgaben eingehalten wurden und wie aufwendig die Frisur oder das Make-up war.

Vorbereitung dauert drei Monate

Drei Monate lang hat sich Lisa Difflipp auf den Wettbewerb vorbereitet. „Ich habe alle meine Freundinnen geschminkt und die Frisur jeden Tag am Puppenkopf wiederholt. Ohne die Unterstützung aus meinem Umfeld, vor allem von meiner Oma und meiner Mutter, hätte ich mich nie so gut auf den Wettbewerb vorbereiten können. Da habe ich wirklich Glück.“ sagt die Karlsruher Friseurin.

Gegen fast 100 Konkurrentinnen und Konkurrenten aus aller Welt konnte sich Lisa Difflipp durchsetzen. Auf ihren Lorbeeren möchte sie sich jedoch nicht ausruhen. Die Teilnahme an solchen Wettbewerben bereitet ihr viel Freude und sie ist bereits auf der Suche nach neuen Herausforderungen - international, aber auch auf den Köpfen der Karlsruher.

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