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Offene Pforte

In Durlach darf man einen Blick in verwunschene Gärten werfen

Bei der Aktion „Offene Pforte“ öffnen Gartenbesitzer in Durlach ihre Gartentüren. Was bisher meist verborgen blieb, konnte an diesem Wochenende begutachtet werden.

Tag der offenen Gaerten in der Gaertnerstr. 15 in Durlach
Hobbygärtner Nils Lessle erklärt Heidrun und Robert Rapp, die Besonderheiten seines kleinen Gartens. Foto: Peter Sandbiller

Dass man auch auf engstem Raum sein Gartenglück finden kann, beweist Nils Lessle aus Durlach. Auf seinem knapp 100 Quadratmeter großen Grundstück wachsen Kletterrosen und Farne. Aber auch den Blutstorchschnabel und den Braunen Storchschnabel findet man in den kleinen Beeten, die nicht nur mit Pflanzen, sondern mit allerlei Kunst bestückt sind.

„Ich sehe mich als Missionar für den Naturschutz im Garten“, meint Lessle. Weshalb bei ihm heimische Wildpflanzen, etwa das Schöllkraut einen Platz finden. „Es sieht schön aus und passt perfekt zu meinen Kletterrosen“, meint er.

Dass diese Kombination aus Zucht- und Wildpflanzen funktioniert, davon konnten sich am Samstag Besucherinnen und Besucher des Gartens überzeugen, denn Nils Lessle nahm an der vom Gartenbauamt organisierten Aktion „Offene Pforte“ teil.

Ich laufe hier regelmäßig vorbei und war schon neugierig, was sich hinter dem Zaun verbirgt.
Eine Besucherin

„Schön, dass ich diesen Garten nun auch mal von innen sehe“, meint eine Besucherin. „Ich laufe hier regelmäßig vorbei und war schon neugierig, was sich hinter dem Zaun verbirgt.“ Der Hobbygärtner erklärt, dass der kleine Garten innerhalb von zwölf Jahren entstanden ist. „Damals haben meine Frau und ich das rund 120 Jahre alte Reihenhaus gekauft“, sagt er und fügt hinzu, dass der Garten zu dieser Zeit komplett versiegelt gewesen sei. Inzwischen wuchert dort, wo früher eine Garage stand üppiges Grün.

Die ungefüllten Rosen bieten Nahrung für die Bienen

Die Kletterrosen ranken sich nicht nur am Bretterzaun entlang, sondern wachsen die gesamte Fassade des Hauses empor. „Ich habe fast ausschließlich ungefüllte Rosen, weil die Nahrung für die Bienen liefern“, erklärt Lessle. Aus diesem Grund findet man in seinem Garten den Blasenstrauch. Er blüht gelb und kommt gut mit Hitze und Trockenheit zurecht.

Ein alter Ofen darf zwischen den Farnen vor sich hinrosten

Seine Vorliebe für Kletterpflanzen ist dem Umstand geschuldet, dass es an Platz mangelt: „Ich habe so wenig Fläche, also muss ich in die Höhe gehen“, meint er. Dennoch will Lessle nicht auf seine Kunstwerke aus Schrott verzichten. Gerne sammelt er auf Flohmärkten oder beim Sperrmüll Dinge, die andere nicht mehr brauchen und schweißt daraus seine Kunst. Aber auch Erinnerungsstücke, wie etwa ein alter Ofen, der nun zwischen den Farnen vor sich hin rosten darf, machen den Eindruck eines verwunschenen Gartens komplett.

Dass der Hobbygärtner seine Gartenleidenschaft nicht so ganz ernst nimmt, beweist er mit weiteren kreativen Dekogegenständen: Da werden schon mal Pflanzgefäße in Form von kleinen Schweinchen eingesetzt, aber auch das Schild „Unkraut an Selbstpflücker abzugeben“ zeigt Lessles Humor.

Gerne erklärt er den Besucherinnen und Besuchern seine Gartenphilosophie. So zeigen sich etwa Heidrun und Robert Rapp begeistert von dem wilden Durcheinander im Garten. „Wir sehen uns gerne fremde Gärten an“, meint Heidrun Rapp und erzählt, dass sie selbst bereits drei Gärten angelegt hat. Ihr Mann bezeichnet sich eher als „Gartengenießer“, denn als Gärtner. „Es ist schon beeindruckend, was man mit Kreativität aus einem kleinen Grundstück machen kann“, stellt sie fest.

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