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Gelebte Tradition

„Einfach Wahnsinn“: Martinsumzug zieht tausend Menschen ins Durlacher Zentrum

Nach drei Jahren Pause ist Sankt Martin zurück im Durlacher Ortskern. Es ist so viel los, dass Pferd und Reiterin sogar Extrarunden drehen müssen.

Viele Menschen, viele Lichter: Nach einer Pause wird Sankt Martin in Durlach diesmal wieder im Schlossgarten und vor der Karlsburg gefeiert.
Viele Menschen, viele Lichter: Nach einer Pause wird Sankt Martin in Durlach diesmal wieder im Schlossgarten und vor der Karlsburg gefeiert. Foto: Jörg Donecker

Die Laternen im Durlacher Schlossgarten leuchteten mit den Augen der Kinder um die Wette: Nach zwei Jahren coronabedingter Pause und einem kurzen Abstecher auf den Turmberg im letzten Jahr fand der traditionelle Sankt-Martins-Umzug am Samstag nun wieder im Durlacher Ortskern statt.

Der Treffpunkt war auf der Kastanienallee, von dort läutete das Musikforum Durlach mit „Laterne, Laterne“ den Beginn ein und der Zug setzte sich unter der Führung von Pferd und Reiterin in Bewegung durch den Schlosspark. Unter den dunklen Bäumen funkelten die Laternen besonders schön. Nach einigen Schleifen durch den Park sollte der Zug auf dem Schlossplatz eintreffen.

Wir sind schon am Ziel angekommen, da sind die Letzten noch nicht mal losgelaufen.
Gregor Franke
Hauptorganisator

„Dafür, dass wir erst ziemlich kurzfristig Werbung gemacht hatten, ist das einfach Wahnsinn“, sagte Hauptorganisator Gregor Franke und zeigte dabei ungläubig auf die Menschenmenge. Etwa 1.000 Personen waren dabei, Kinder, Eltern, Familien, um die Geschichte von Sankt Martin und dem Bettler zu hören.

Franke verdeutlichte: „Wir sind schon durch den Schlossgarten durch und am Zielpunkt angekommen, da sind die Letzten am Startpunkt noch nicht mal losgelaufen, weil es so viele sind.“ Entsprechend musste das Pferd mit seiner Reiterin einige Extrarunden auf dem Schlossplatz drehen, bis sich alle dort versammelt hatten.

Feuerwehr sorgt für Bewirtung, und der Durlacher Reitverein für ein Pferd

Auf dem Schlossplatz gab es dann eine Darbietung von vier Mädchen der Theater-AG des Markgrafen-Gymnasiums. Sie lasen die Geschichte vor und spielten sie szenisch nach. Die vier werden übrigens auch diesen Mittwoch und Donnerstag auf der Bühne zu sehen sein, in der schulischen Aufführung von „Effi Briest“.

Organisiert wurde der Umzug maßgeblich von Gregor Franke von der Freiwilligen Feuerwehr. Die Feuerwehr war es auch, die für die Bewirtung sorgte, sodass sich jeder mit einem heißen Punsch oder Glühwein aufwärmen konnte. Unterstützung erfuhr Franke von Nadine Mössinger, Vorstand des 1. Durlacher Reitvereins, die unter anderem Pferd und Reiterin organisierte.

Die Bäckerei Nussbaumer spendete Hefebrötchen, und das Durlacher Rote Kreuz gab acht, dass sich niemand verletzte. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung vom Verein DurlacherLeben.

„Es ist kurzfristig, aber mit viel Liebe organisiert“, berichtete eine Helferin des Karlsruher Stadtamtes. Und die Kinder freuten sich daran, bewunderten gegenseitig ihre Laternen und sangen mal mehr, mal weniger textsicher zur Musik des Musikforums.

Dass viele Hände an der Organisation mitgewirkt hatten, war ihnen vielleicht nicht ganz bewusst, denn der eigentliche Held des Abends hatte keine Hände, sondern vier Hufe. Im Schlossgarten konnte ein Mädchen nicht glauben, dass es da tatsächlich ein Pferd geben soll – bis sie es sah und in komplette Ekstase geriet: „Das ist ein echtes, Papa, ein echtes, das ist ein echtes Pferd!“

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