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Auf die Botschaft kommt es an

Kindergartenkinder in Linkenheim-Hochstetten lernen die Geschichte des Sankt Martins

Am Martinstag nehmen viele Kinder an Laternenumzügen teil. Aber was wissen sie eigentlich über die Geschichte? Wir fragen bei den Kleinen im Kindergarten „Wunderfitz“ in Linkenheim-Hochstetten nach.

Clara und Felix kennen die Geschichte vom heiligen Saint Martin sehr gut.
Clara und Felix kennen die Geschichte vom heiligen Sankt Martin sehr gut. Die Erzieherinnen haben die Geschichte mit ihnen im Kindergarten nachgespielt. Foto: Kristin Laske

Zu den Klängen einer Gitarre singen die Kinder lauthals „Sankt Martin“ und „Lichterkinder“. Ihre Augen strahlen dabei um die Wette. Die Kleinen vom Kindergarten Wunderfitz in Linkenheim-Hochstetten sind sichtlich begeistert.

Von all den Liedern hat es ihnen besonders „Lichterkinder“ angetan. Ihre ganze Leidenschaft legen sie beim Singen in diesen Song. Dass das Lied mit Abstand eines ihrer liebsten ist, bestätigen sie auch auf Nachfrage.

Die Kinder zeigen: Für den Umzug des Kindergartens am Montag sind sie schon bestens vorbereitet. Fehlen dürfen natürlich auch die Laternen nicht, sind sich die Kleinen einig.

Kinder haben ihre Laternen herbstlich verziert

Das Laternen-Basteln stand im Kindergarten bereits auf der Agenda. Das Motto in diesem Jahr: Herbstlaternen. Verziert haben die Kinder sie mit Blättern.

Als Stab für ihre Laternen haben die Grashüpfer – so heißen die Kinder der seit September betriebenen ausgelagerten Waldgruppe – Stöcke genommen. Alle anderen Gruppen verwenden einen normalen Laternenstab. „Es fehlt nur noch ein Licht“, sagt die sechsjährige Clara.

Die Kinder können sich aussuchen, ob sie mit einer neuen oder alten Laterne auf den Umzug gehen.
Susanne Martin
Kindergartenleitung

Susanne Martin, Leiterin des Kindergartens erklärt: „Die Kinder können sich aussuchen, ob sie mit einer neuen Laterne oder mit einer alten Laterne auf den Umzug gehen möchten.“ Der fünfjährige Felix will lieber seine alte Laterne nehmen.

Legende von Sankt Martin ist allen bekannt

Er und Clara freuen sich, dass neben den Erziehern auch ihre Eltern sowie Omas und Opas beim Umzug dabei sein werden. Und dann wird es auch noch die ein oder andere Leckerei geben wie etwa Martinsgänse, berichtet Clara voller Vorfreude.

Doch wissen die Kleinen überhaupt, was es mit dem Martinstag und den Umzügen auf sich hat? Eine rhetorische Frage, denn sofort springen Clara und Felix von ihren Plätzen auf und wollen gemeinsam die Geschichte von Sankt Martin erzählen.

Clara hat sogar ein Buch über den Heiligen mitgebracht. Stolz zeigt sie darauf. Dann legt sie los. „Sankt Martin war ein römischer Soldat“, beginnt sie. „Er war in ein Land aufgebrochen. Beim Stadttor war ein Bettler.“ Da es sehr kalt gewesen sei, habe der Bettler gefroren. Das Pferd sei nicht mehr weitergelaufen.

Erzieherinnen spielen die Geschichte im Kindergarten nach

Weiter erzählt Felix: „Dann hat Sankt Martin seinen Mantel mit einem Schwert geteilt.“ Die eine Hälfte habe er behalten, die andere habe er dem Bettler gegeben.

„Im Traum hat er dann Jesus mit dem roten Umhang des Bettlers gesehen“, beendet Clara die gemeinsame Erzählung. Die beiden haben alles richtig wiedergegeben, Einspruch kommt von den anderen Kindern nicht.

Für uns hat der Martinstag nicht die gleiche Bedeutung wie für Katholiken.
Susanne Martin
Kindergartenleitung

Die Legende vom heiligen Sankt Martin versucht der Kindergarten, den Kleinen jedes Jahr aufs Neue zu vermitteln. Zum Beispiel spielen die Erzieherinnen die Geschichte mit ihnen nach.

Martinstag soll auch im evangelischen Kindergarten von Bedeutung sein

„Wir sind ein evangelischer Kindergarten, für uns hat der Martinstag nicht die gleiche Bedeutung wie für Katholiken“, sagt Susanne Martin. Bei ihnen sei es daher eher ein Lichterumzug und kein Martinsumzug.

Doch auch wenn der Martinstag für einen evangelischen Kindergarten nicht die gleiche Rolle spiele, sei es ihnen wichtig, dass die Kinder den Heiligen und seine Botschaft kennenlernen: Sein Herz für die Bedürfnisse anderer öffnen und ihnen helfen.

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