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Zeitplan und Zahlen

Neue Turmbergbahn in Karlsruhe-Durlach: Gegner zweifeln an Fahrgastprognose

Die geplante Verlängerung der Durlacher Turmbergbahn hat viele Befürworter, aber auch Gegner – auch im Gemeinderat. Am Dienstag wollen sie dort noch einmal eine Debatte anstoßen.

Die Turmbergbahn in Durlach fährt am 22. April 2022 in die Bergstation an der Turmbergterrasse.
Die Turmbergbahn in Durlach fährt nur noch bis Ende Oktober in die Bergstation an der Turmbergterrasse. Foto: Peter Sandbiller

Transportiert die neue, verlängerte Turmbergbahn künftig jährlich über 260.000 Fahrgäste von der B3 am Fuß des Karlsruher Hausbergs zur Bergstation an der Turmbergterrasse? Die Stadträte von Karlsruher Liste (KAL) und Die Partei halten diese Zahl für nicht plausibel. Deshalb wollen sie erreichen, dass die Kostenkontrolle der Stadtplanung im Karlsruher Rathaus diese Aussage eines Gutachtens überprüft.

Das bei vielen Karlsruhern und Gästen der Stadt beliebte touristische Bähnchen mit seinen nostalgischen Zwillingswagen hat aufgrund veralteter Technik und maroder Bausubstanz am 31. Oktober 2022 ausgedient. Die Betriebserlaubnis erlischt.

Die Nachfolgerin wird barrierefrei und rollt am ebenerdigen Stahlseil auch durch die Bergbahnstraße. Eine Petition gegen das Projekt unterstützten rund 6.000 Menschen, davon 4.600 aus Karlsruhe.

Gemeinderat stimmt über nächsten Verfahrensschritt ab

KAL und Die Partei sind gegen die Verlängerung der ältesten noch betriebenen Standseilbahn Deutschlands. Ihren Antrag behandelt der Gemeinderat am Dienstag zusammen mit dem anstehenden Beschluss, die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) mit der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die neue Turmbergbahn zu beauftragen. Die Sitzung im Bürgersaal des Rathauses am Marktplatz beginnt um 15.30 Uhr.

Aus Sicht der VBK läuft das auf rund 21 Millionen Euro kalkulierte Projekt bisher nach Plan. Christian Höglmeier, der technische Geschäftsführer der VBK, erwartet auch mit Bezug auf die Plausibilität der prognostizierten Fahrgastzahlen keine Verschiebungen: „Der Gutachter hat zum Vergleich ja auch die Standseilbahnen in Bad Wildbad, Baden-Baden, Künzelsau und Wiesbaden herangezogen.“ Diese Bahnen nennen ihm zufolge Zahlen von 250.000 bis 600.000 Fahrgästen pro Jahr.

Bahnanschluss für die Sportschule Schöneck

Die Standseilbahn wird Teil des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV). Mit ihr erreicht der klimafreundliche öffentliche Nahverkehr den Turmberg – auch die Sportschule Schöneck, wo die meisten Übernachtungen in ganz Karlsruhe gezählt werden.

Nächster Schritt für die VBK ist, die Unterlagen zur Einleitung des Planrechts-Verfahrens beim Regierungspräsidium Karlsruhe einzureichen. Laut Höglmeier soll das noch in dieser Jahreshälfte geschehen. Er sagt: „Wenn alles glatt läuft, könnte ab 2024 gebaut werden.“ Der VBK-Geschäftsführer rechnet mit 18 bis 24 Monaten Bearbeitungsdauer. In dieser Zeit werde auch der Antrag auf Fördermittel des Landes vorbereitet und eingereicht.

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