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Beleuchtung trotz Energiekrise

Eines wird hell, eines bleibt dunkel: Leuchten die Karlsruher Weihnachtshäuser im Winter?

Weer Energiekrise zum Trotz: Zumindest in Karlsruhe-Rüppurr gibt es wieder viele Lichter. In Neureut zieht Hausbesitzer Thorsten Grüger Konsequenzen aus Erfahrungen der Vergangenheit.

 Weihnachtsbeleuchtung von Tim Kuhnle in Rueppurr.
Sitzt wieder in den Startlöchern: Schon zu Halloween Ende Oktober will Tim Kuhnle sein Elternhaus in Rüppurr üppig beleuchten. Foto: Jörg Donecker

Das Thema Weihnachtsbeleuchtung erhitzt die Gemüter. Der Vorschlag der Deutschen Umwelthilfe, die Innenstädte diesen Winter wenig bis gar nicht zu beleuchten, verärgerte viele Menschen, während andere zustimmten. Was machen zwei Karlsruher, die jedes Jahr im Winter ihr Haus in den schönsten Farben erstrahlen lassen und damit stadtweit für Aufsehen sorgen? Bleibt die Beleuchtung dieses Jahr im Keller?

Das Weihnachtshaus in Neureut erfreute seit 2011 jedes Jahr Passanten und Besucher in der Georg-Büchner-Straße. Zumindest bis die Pandemie dazu führte, dass aufgrund des aufwendigen Hygienekonzeptes die Lichter ausblieben. Auch 2022 wird dies der Fall sein. Allerdings nicht nur wegen der Wahrscheinlichkeit neuer Corona-Verordnungen oder gar der Stromrechnung.

Passanten äußerten sich abfällig über das Weihnachtshaus in Karlsruhe-Neureut

Zwar macht sich die Beleuchtung schon auf der Rechnung bemerkbar, aber sie besteht ausschließlich aus LED-Technik, und ein Teil des Stromes wird durch eine Solaranlage eingespart, erzählt Thorsten Grüger, der Besitzer des Hauses. Außerdem zahlt er durch seinen Vertrag noch die Preise von 2020.

Weihnachtshaus in Neureut
Die Akzente, die Thorsten Grüger in Neureut setzte, gefielen vielen Menschen. Dieses Jahr ist damit Schluss. Foto: Jörg Donecker

Der wirkliche Grund sei die Stimmung. „Wen es freut, der erfreut sich, und wir bekommen auch ab und an mal Lob an der Tür“, erklärt er. Es gebe jedoch immer einen kleinen Teil, der sich wahnsinnig darüber aufrege. Resigniert kommt er zum Schluss: „Das will ich mir und meiner Familie dieses Jahr ersparen.“

Nicht nur Passanten mit abfälligen Kommentaren musste der Neureuter ertragen. Manchmal klingelte es auch an seiner Tür, und er durfte sich die Beschwerden aufgebrachter Besucher anhören. Dazu bekam er unfreundliche E-Mails. Über den genauen Inhalt dieser Beschwerden schweigt Grüger.

Er erinnert sich in der Vergangenheit aber auch an schöne Momente. Beispielsweise an den Brief eines älteren Mannes, der die Leidenschaft, mit der Grüger die Beleuchtung aufbaut, bewunderte und sich freute, dass Kindern das beleuchtete Haus so gefiel.

Riesenrad statt Luftfiguren beim Weihnachtshaus in Rüppurr

In Neureut mögen zwar die Lichter ausbleiben, dafür wird in Rüppurr bereits an Halloween Ende Oktober beleuchtet. Nebel, Lichter und fliegende Gespenster wird es bei Tim Kuhnle vor dem Haus seiner Eltern im Heckenweg zu sehen geben.

Auch wenn dem Waldorfschüler im Oktober bereits aufs Ganze geht, hat er an Weihnachten vor, die Beleuchtung zumindest ein klein wenig zu reduzieren. Die stromfressende Pumpe der Luftfiguren fällt dieses Jahr weg. Sie wird vermutlich durch ein selbstgebautes Riesenrad ersetzt, das ausschließlich mit LEDs beleuchtet ist.

Ähnlich wie das Weihnachtshaus in Neureut ist auch Tim Kuhnles Elternhaus in Rüppurr jedes Jahr eine Attraktion. Passanten loben öfters die Arbeit, die er sich mit der Beleuchtung macht, und sagen, wie gern sie beim Abendspaziergang das Haus besuchen. Nur ein paar wenigen sei die Beleuchtung manchmal zu bunt oder zu hell.

Für den Zuspruch, den wir jedes Jahr erhalten, lohnt es sich auf jeden Fall.
Tim Kuhnle, Schüler

Das Verwenden von LED-Technik wird Tim Kuhnle auch nicht vor einer höheren Stromrechnung bewahren. Dennoch betont er: „Für den Zuspruch, den wir jedes Jahr erhalten, lohnt es sich auf jeden Fall.“

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