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Hygiene

Corona-Regeln: Karlsruher „Fest“-Macher setzen auf Vernunft der Besucher

Besucher von „Das Fest“ in Karlsruhe dürfen sich in diesem Jahr wieder auf ein Festival-Erlebnis ohne Corona-Abstriche freuen. Auch wenn die Inzidenzen wieder kräftig steigen, betont der Veranstalter: „Corona-Regeln gibt es bei uns nicht.“

Besucher des Open-Air-Festival _Das Fest_ verfolgen am 21.07.2017, am ersten Tag der Veranstaltung, in der Günther-Klotz-Anlage in Karlsruhe (Baden-Württemberg) den Auftritt einer Band. Bis einschließlich 23.07.2017 treten auf mehreren Bühnen zahlreiche Musiker auf. Foto: Uli Deck/dpa ++ +++ dpa-Bildfunk +++
Uneingeschränktes Festival-Feeling bei „Das Fest“: Die aktuelle Corona-Verordnung sieht keinerlei Schutzmaßnahmen vor. Foto: Uli Deck/dpa

Bis zu 70.000 Besucher täglich erwarten die Veranstalter von „Das Fest“ im Juli. Dicht an dicht gedrängt dürfen Musikbegeisterte ohne jegliche Schutzmaßnahmen das Festival unter nahezu normalen Vorzeichen genießen.

Keine Abstandsregeln und keine Testpflicht: Daran werden auch die derzeit wieder steigenden Inzidenzen nichts ändern, sind sich die Macher sicher.

Die wichtigsten Fragen beantworten unsere Redaktionsmitglieder Konstantin Stoll und Natalie Dresler.

Welche Corona-Regeln gelten für „Das Fest“ in Karlsruhe?

Kurz: Keine. Gerade einmal zwei Sätze umfasst die offizielle Corona-Info auf der Homepage des Festivals. Genauso kurz und kompakt fasst Markus Wiersch, stellvertretender Geschäftsführer der Karlsruhe Marketing und Event (KME) GmbH, die Corona-Maßnahmen für „Das Fest“ zusammen: „Bei uns gibts da nix.“

Warum ist das so?

Möglich ist das vor allem durch den Spielraum, den die derzeit geltende Corona-Verordnung den Organisatoren gewährt: Diese schreibt für Großveranstaltungen wie Festivals keinerlei Schutzmaßnahmen mehr vor. Daher müssen weder Masken getragen werden, noch 3G-Nachweise (geimpft, genesen oder getestet) beim Eingang vorgezeigt werden.

Welche Rolle spielen die steigenden Inzidenzen?

Zunächst keine allzu Große. Trotz der zuletzt wieder steigenden Infektionszahlen befürchtet Wiersch keine Einschränkungen für „Das Fest“. Diese bezeichnet er im Gespräch als „nicht weiter tragisch“ und als „kein Grund, so eine Großveranstaltung abzusagen“.

Ausschlaggebend sei vielmehr die Lage im Gesundheitssystem. Bevor dort kein akuter Notstand herrsche, sehe sich die KME nicht in der Pflicht, strengere Regeln vorzugeben, erklärt er.

Dürfen Veranstalter eigenmächtig Einschränkungen festlegen?

Ja. „Theoretisch haben wir das Hausrecht, um das zu tun“, erklärt Wiersch. Davon Gebrauch nehmen wolle die KME aber nicht. Denn: „Es würde niemand verstehen“, wenn nur für „Das Fest“ eine Masken- und Testpflicht oder die 2G-Regel gelten würde. Als Vergleichskategorien dienen für die KME andere Großevents wie „Rock am Ring“ in der Eifel oder das „Kesselfestival“ in Stuttgart, wo ebenfalls keine Corona-Einschränkungen galten.

Außerdem stellt Wiersch die Sinnfrage, für „Das Fest“ entsprechende Regeln durchsetzen, die lediglich für Verwirrung sorgen würden und die Lage „verschlimmbessern“, wie er betont.

Wie sollen Infektionen bei „Das Fest“ vermieden werden?

Um das Risiko möglichst niedrig zu halten, setze man auf die Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher, auf sich und andere Rücksicht zu nehmen.

Damit bleibe der KME letztlich nur der Appell, bei entsprechenden Corona-Symptomen nicht zum Festival zu gehen. Wiersch betont: „Wir haben ein tolles Publikum, das versteht: Gewisse Entscheidungen kann der Veranstalter dem Besucher nicht abnehmen.“

Welche Hygiene-Maßnahmen sind auf der Günther-Klotz-Anlage vorgesehen?

Um die Hygiene allgemein zu verbessern, wurde laut Wiersch unter anderem in bessere Sanitäranlagen investiert, die in diesem Jahr kostenlos genutzt werden können. Für Mitarbeitende stehen täglich Schnelltests zur Verfügung, außerdem sind Innenräume mit Luftfiltern ausgestattet.

Gibt es Notfall-Pläne für einen Corona-Ausbruch?

Ja und nein. Das kommt auf die jeweilige Situation und den zeitlichen Vorlauf an. Kurzfristig neue Musiker auf die Bühne zu holen, sei schwer. Eine Absage oder Einlasssperren müssen „Das Fest“-Fans nicht befürchten. Für Mitarbeitende hinter den Kulissen sei es deutlich einfacher, auf Covid-Fälle schnell zu reagieren.

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