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Arbeiten in der Oststadt

Grüne Oase am Durlacher Tor in Karlsruhe: Weitere Bäume müssen gefällt werden

An der großen Karlsruher Bernharduskirche sind die Bagger unterwegs – die Umgestaltung ist in vollem Gang. Dafür wird auch die Kettensäge erneut angesetzt.

Pfarrer Rainer Auer am Durlacher Tor, zeigt auf ein Schild, das vor der Fällung eines Baumes warnt.
Der Zettel am Bauzaun vor der Kirche Sankt Bernhard wurde von Pfarrer Rainer Auer aufgehängt, aus Sorge vor einer unrechtmäßigen Fällung der Gehölze. Jetzt ist klar: Der Baum kommt weg, muss für die Freitreppe weichen. Foto: Holger Keller

Am Durlacher Tor fallen weitere Bäume. Das erklärt die Stadt auf Nachfrage der Redaktion. Der Grund wird vor Ort offensichtlich: Der Platz vor der Kirche wird schon seit Wochen großflächig neu gestaltet. Nur wann gefällt wird, das ist nicht klar. Vor wenigen Tagen hat die Kirchengemeinde auf einem Zettel noch eindringlich vor der Fällung gewarnt.

Rückschau: Pfarrer Rainer Auer ist ein wenig ratlos, als er vor einigen Tagen für ein Zeitungsfoto auf den Zettel deutet. „Die Befürchtung ist die, dass die Arbeiter hier vor Ort den Baum ohne Rücksprache noch fällen werden“, erklärt Auer. Deswegen habe er den Zettel an dem Zaun angebracht.

Immerhin steht der Baum auf Kirchengrund, ebenso wie die drei Fahnenmasten, die durch den provisorisch aufgestellten Bauzaun vom Rest des Grundstücks abgeschirmt sind. Auch die Masten werden dort nicht stehen bleiben können.

Nach den Planungen des Büros Mettler Landschaftsarchitektur wird eine große Freitreppe von der Kirchenpforte aus in Richtung Westen zeigen. Pfarrer Auer ist klar: „Soll das so wie beschlossen kommen, dann muss der Bereich hier leer geräumt werden.“

Karlsruher Gemeinde war verunsichert über weitere Planung

Drei Jahre herrschte zur genauen Planung keine Sicherheit bei der Gemeinde in der Oststadt. Zwar hätten sich Stadt und Gemeinde im Jahr 2020 über das Vorhaben ausgetauscht, mit dem Ergebnis, dass ein Grundstückstausch an der Kirche notwendig ist. Mehr als eine Absichtserklärung habe es seitens der Stadt jedoch nicht gegeben, erklärt Auer.

Kontaktversuche mit der Stadtverwaltung in den folgenden Monaten und Jahren blieben ohne Antwort, schildert Auer weiter. Seitens der Gemeinde sei man sich nicht mehr über den Verfahrensstand sicher gewesen.

Ein Entwässerungskanal wird nördlich der Kirche Sankt Bernhard verlegt.
Die Arbeiten im Zuge der Umgestaltung des Platzes reichen schon bis in die Ludwig-Wilhelm-Straße – dort wird ein 100 Meter langer Entwässerungskanal verlegt, informiert die Stadt. Foto: Holger Keller

„Als über die Neugestaltung des Platzes vor der Kirche dann berichtet worden ist, habe ich den Zettel am Bauzaun aufgehängt – als Vorsichtsmaßnahme.“

Es wird ein Riesengewinn werden.
Rainer Auer
Pfarrer der Gemeinde Sankt Raphael zur Neugestaltung

Dem Vorstehenden der Gemeinde St. Raphael ist das neue Aussehen nach Jahren der Baustellenbrache nicht unrecht, wie er öfter betont: „Ich finde die Umgestaltung des Platzes gut und freue mich auf das fertige Areal. Es wird ein Riesengewinn werden.“

Ein Grundstückstausch sei jedoch nicht einfach und müsse mit der Karlsruher Gemeinde und der Diözese Freiburg abgestimmt sein. „Dazu braucht es auch einen fertigen Vertrag.“

Die Stadt plant mit etwa 30 neuen Bäumen

Nun brachte jüngst ein Treffen zwischen Auer und Vertretern von Liegenschafts- und Gartenbauamt Sicherheit für die Gemeinde. „Sobald der Vertrag ausgefertigt ist, können wir ihn auch unterzeichnen“, erklärt Auer. Dann wechseln zwei, je etwa 200 Quadratmeter große Flächen an der West- und Nordseite der Kirche den Besitzer.

Die ersten Arbeiten im nordwestlichen Teil des Platzes, rund um das Dienstgebäude der Verkehrsbetriebe, sollen nach den Planungen im Sommer 2024 beginnen. Für den zentralen Bereich östlich davon würden aktuell die Detailplanungen laufen. Arbeitsstart sei für 2025 geplant.

Nach aktuellem Stand werden die Voraussetzungen für einen neuen Markt in der Oststadt geschaffen – ob der als regelmäßiger Markt etabliert werden könne, müsse sich nach der Fertigstellung zeigen, heißt es aus dem Rathaus.

Auch neue Bäume kommen – nach den Planungen sind es gut 30 davon, die künftig Schatten spenden sollen.

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