Vor der Jugendkammer des Landgerichts Karlsruhe hat die Hauptverhandlung gegen einen mutmaßlichen Geiselnehmer begonnen. Der 21-Jährige soll laut Anklage im März vergangenen Jahres in einer Apotheke in Karlsruhe mehrere Menschen mit einer Schusswaffe bedroht und als Geiseln genommen haben.
Er forderte demnach sieben Millionen Euro. Nach knapp fünf dramatischen Stunden stürmten Spezialkräfte der Polizei die Apotheke und befreiten die Geiseln. Der mutmaßliche Täter leistete keinen Widerstand. Die Tat erregte erhebliches Aufsehen. Teile der Karlsruher Innenstadt waren stundenlang lahmgelegt. Nationale und internationale Medien berichteten.
Verhandlung ist auf sechs Tage veranschlagt
Der Prozess findet im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Karlsruhe statt und ist auf sechs Verhandlungstage terminiert. Laut Alexander Kist, dem Anwalt des Angeklagten, will sich der mutmaßliche Geiselnehmer äußern. Eine große Zahl von Zuschauern und Journalisten hat sich im Gericht eingefunden. Im Fall einer Verurteilung muss der Angeklagte mit einer Gefängnisstrafe rechnen.
Auf Antrag der Verteidigung wurde am ersten Verhandlungstag die Öffentlichkeit ausgeschlossen.