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SPD macht Druck

Hallenbad-Neubau in Karlsruhe-Neureut liegt noch auf Eis

Gleich zwei neue Hallenbäder sollen in Karlsruhe gebaut werden. Aus energetischer Sicht spricht einiges dafür. Doch der Weg bis zur Eröffnung ist noch weit.

Das Adolf-Ehrmann-Bad soll den Plänen zufolge durch einen Neubau am Festplatz ersetzt werden.
Angebot im Karlsruher Norden: Das Adolf-Ehrmann-Bad soll den Plänen zufolge durch einen Neubau am Festplatz ersetzt werden. Foto: Jörg Donecker

In Zeiten der Energiekrise will die SPD-Fraktion den Bad-Neubau in Neureut voranbringen. Das Projekt liegt im Zuge der Haushaltskonsolidierung aktuell auf Eis. Da das bestehende Adolf-Ehrmann-Bad aber mit Gas betrieben wird, rückt es nun wieder stärker in den Fokus.

Und Gas ist nicht nur knapp, sondern auch teuer: „Die Bäderbetriebe erwarten für den kommenden Winter eine Betriebskostensteigerung von etwa 50 Prozent“, erklärt die Stadt auf eine Anfrage der Sozialdemokraten. 2021 wurden Betriebskosten von rund 127.000 Euro verbucht.

Fernwärme statt Gas im neuen Karlsruher Hallenbad

Das neue Bad soll am Festplatz stehen, als Teil des ebenfalls noch neu zu bauenden Quartiers Neureut III. Im Gegenzug soll am jetzigen Badstandort in der Unterfeldstraße eine neue Grundschule errichtet werden. Mit Blick auf das neue Bad spricht die SPD von einem Niedrigenergiegebäude und der Option, dort bereits verlegte Fernwärme zu nutzen. Die Fraktion schreibt: „Die prognostizierte Betriebskostenersparnis in den nächsten zehn bis 20 Jahren wird einen erheblichen Teil der Investition des neuen Bads ausmachen.“

Auch jede weitere Investition zum Erhalt des jetzigen Bads – es seien mittel- und langfristig etwa 3,2 Millionen Euro vorgesehen – sollten lieber in den Neubau fließen. Was der kosten würde, kann aktuell aber keiner sagen. Anfang 2021 kam das Amt für Hochbau- und Gebäudewirtschaft auf 16 Millionen Euro, plus oder minus 30 Prozent.

Seither explodierten die Kosten beim Bau. Außerdem seien, so steht es in einer Stellungnahme der Stadt, die Aspekte der Nachhaltigkeit und Effizienz nicht im erforderlichen Maß berücksichtigt worden. Die gestiegenen Preise für Roh- und Werkstoffe seien nicht in der Kalkulation vom Vorjahr enthalten.

Hallenbad-Pläne für Durlach

Bäderchef Oliver Sternagel geht davon aus, dass ein neues Bad inklusive Vorplanung und Ausschreibung in drei bis vier Jahren stehen kann. „Bevor es aber losgeht, brauchen wir einen politischen Beschluss.“ Das gelte auch für Durlach, wo ein neues Hallenbad in der Nähe von Freibad sowie Campingplatz das Weiherhofbad und das Hallenbad Grötzingen ersetzen soll. „Die Projekte in Neureut und Durlach stecken beide noch in den Kinderschuhen“, sagt Sternagel. Was der Bau in Durlach kosten wird, könne er noch nicht sagen.

Wie das Adolf-Ehrmann-Bad in Neureut wird auch das Weiherhofbad in Durlach mit Gas betrieben. Das Grötzinger Hallenbad nutzt ein Blockheizkraftwerk mit Erdgas. Der Bäderausschuss entschied sich trotz Krise gegen eine Schließung der Stadtteilbäder, die eine wichtige Rolle spielen für das Schul- und Vereinsschwimmen.

Mit Blick auf das neue Bad in Neureut schreibt die SPD: Es sei als „Schul-, Vereins- und Familienbad zu planen“. Es sei das einzige städtische Bad im Norden von Karlsruhe. Rund vier Kilometer vom Adolf-Ehrmann-Bad entfernt liegt das Hallenbad Eggenstein.

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