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Evakuierung nicht möglich

Im Badischen Landesmuseum leiden die Exponate unter der Hitze

Bei über 30 Grad im Karlsruher Landesmuseum leiden nicht nur Besucher und Angestellte, sondern auch Exponate. Der Museumsdirektor erklärt, was dahinter steckt und ob es auch die Karlsruher Museumsnacht betrifft.

Ein Schild aus dem Landesmuseum Karlsruhe
Klimatechnische Gründe oder einfach gesagt: Im Landesmuseum ist es in manchen Ausstellungen zu heiß. Foto: Julius Sandmann

Mehrere Ausstellungen im Badischen Landesmuseum haben aus „Klimatechnischen Gründen“ geschlossen. Dort ist weder die Klimaanlage kaputt, noch ist sie zum Stromsparen ausgeschaltet.

Es gibt schlichtweg keine. Deswegen klettern die Temperaturen im ersten und zweiten Obergeschoss des Schlosses auf über 30 Grad.

„Dies können wir weder Besucherinnen und Besuchern noch unseren Aufsichten zumuten und sind daher gezwungen, die Räume zu schließen“, sagt Museumsdirektor Eckart Köhne. Doch nicht nur den Menschen schaden die Temperaturen.

Museum in Karlsruhe hatte schon öfter Probleme mit Hitze

Es ist nicht das erste Mal, dass die Räume wegen Hitze geschlossen bleiben müssen. Im vergangenen Jahr hätte es wegen des regnerischen Sommers keine Probleme gegeben, aber in den Jahren davor schon. Bis zu zwei Wochen mussten die Ausstellungen schon geschlossen bleiben.

Gleich mehrere Gründe führen zu den hohen Temperaturen im Schloss. Dieses wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg in den 1950ern und 1960er Jahren wieder aufgebaut. Seitdem wurde die technische Ausstattung kaum aktualisiert. In den Foyers und Schausammlungen gibt es bis auf wenige Ausnahmen keine Klimaanlagen oder Kühleinrichtungen.

Auch die Dämmung der Wände und des Daches entspricht dem vor 60 Jahren üblichen Niveau, so Köhne. Er weist außerdem daraufhin, dass die Fassade des Schlosses sich nach Süden öffnet und hunderte Fenster besitzt.

Bleiben die Ausstellungen bei der KAMUNA geschlossen?

In diesem Jahr sind die Ausstellungen „Baden und Europa“ und „Türkenbeute“ von der Hitze betroffen. Dort leiden bei den hohen Temperaturen auch die Exponate. Eine „Evakuierung“ der Ausstellungsstücke sei jedoch nicht möglich, so Köhne.

Dem Museum stehen keine freien Flächen oder Depots zur Verfügung. Der Museumsdirektor ordnet die Lage jedoch ein und erklärt, dass keines der Exponate unmittelbar beschädigt werde. Es sei jedoch der Anspruch eines jeden Kurators, Exponate möglich lang zu bewahren, dafür sei eine Temperatur um die 23 Grad optimal.

Dies können wir weder Besucherinnen und Besuchern noch unseren Aufsichten zumuten und sind daher gezwungen, die Räume zu schließen.
Eckart Köhne, Museumsdirektor

Ob es in der anstehenden Karlsruher Museumsnacht soweit abkühlt, ist noch nicht klar. Trotzdem möchte das Museum auch die Ausstellungen in den Obergeschossen für die Veranstaltung öffnen. Es werde gelüftet, versichert Köhne.

Perspektivisch setzt er seine Hoffnungen in eine Sanierung des Schlosses. Diese ist aktuell aber noch im Planungsstatus, bis die Räume entsprechend isoliert sind, könne es Jahre dauern.

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