Skip to main content

36 Grad und mehr

Vom Freibad ins Kino: So können Karlsruher der Hitze aus dem Weg gehen

Arbeiten mit Wasser oder abtauchen in eine andere Welt, die BNN geben fünf Tipps gegen Hitze abseits der Schwimmbäder. Und haben gefragt: Wo fühlen sich Karlsruher bei Temperaturen über 35 Grad wohl?

Autowaschpark an der Wolfartsweierer Bruecke /  Foto:  Axel Goehringer
Sprühnebel macht Arbeit erträglich: Autowaschen bei der Hitze macht Spaß, das würden die Karlsruher im Autowaschpark an der Wolfartsweierer Brücke nicht unterschreiben. Doch wer bei über 35 Grad produktiv sein möchte, putzt lieber das Auto statt die heiße Wohnung. Foto: Joerg Donecker

Fußgänger wechseln die Straßenseite, um im Schatten der Häuser zu laufen. Alte und junge Karlsruher nutzen Bänke vor Geschäften, um kurz durchzuatmen. Und vom Himmel scheint die Sonne. Über 35 Grad – das ist vielen zu heiß.

Vor dem Rheinstrandbad stehen die Badefans bereits am Dienstagmorgen Schlange. Aber was ist mit allen, die nicht gerne schwimmen oder der Sonne am liebsten komplett aus dem Weg gehen wollen?

Die BNN haben sich in der Stadt umgeschaut und sogar eine Beschäftigung gefunden, die sowohl praktisch als auch erfrischend ist.

Karlsruhe: Vom Freibad ins Kino

Peter Martensen ist mit seinen zwei Söhnen in der Schauburg. Draußen sind es 37 Grad, doch bereits beim Betreten des alten Gebäudes in der Südstadt wird die Luft angenehm kühl. In den drei Sälen ist es noch etwas frischer. Martensens Söhne naschen zufrieden von ihrem Popcorn.

„Wir waren schon im Freibad, jetzt geht’s ins Kino“, sagt der Vater. Die Familie macht Urlaub in Karlsruhe, die Hitze störe sie dabei nicht unbedingt. Doch die Abkühlung in der Kindervorstellung ist netter Bonus.

In der Schauburg: Die Karlsruher Freundinnen Ruth und Gabi freuen sich auf anderthalb Stunden mit Klimaanlage und einen guten Film.
In der Schauburg: Die Karlsruher Freundinnen Ruth und Gabi freuen sich auf anderthalb Stunden mit Klimaanlage und einen guten Film. Foto: Sidney-Marie Schiefer

„Wir freuen uns auf eineinhalb Stunden Klima“, sagen Ruth und Gabi unisono. Die zwei Freundinnen aus Karlsruhe gehen regelmäßig ins Kino, am liebsten, wenn nicht so viel los ist. „Die Säle werden je nach Auslastung unterschiedlich klimatisiert“, erklärt Kino-Betreiber Herbert Born. Auch die anderen Kinos in Karlsruhe sind klimatisiert.

Einkaufen wird zur Abkühlung im ECE-Center Karlsruhe

Auch wenn es vermutlich keiner zugeben mag: Wer in dieser Woche einkaufen geht, verweilt vermutlich absichtlich ein paar Sekunden länger vor dem Kühlregal.

Während die Kaiserstraße an normalen Sommertagen mit ihren Eisdielen zum Flanieren einlädt, haben an besonders heißen Tagen die Einkaufscenter einen entscheidenden Vorteil.

„Wir blasen 17 bis 20 Grad kalte Luft in das Einkaufscenter“, sagt eine Sprecherin des Ettlinger Tor Centers. Das heißt nicht, dass man in den Gängen gleich eine Jacke braucht. Die warme und kalte Luft vermischt sich, und in den einzelnen Läden kann jeder Betreiber selbst die passende Temperatur wählen.

Abtauchen in eine andere Welt

Die Klimaanlage am Eingang der Adventure Box an der Kaiserallee zeigt an diesem Nachmittag 19 Grad an. Die hat es in dem Gebäude nicht ganz. Trotzdem können Rätselfreunde hier in eine ganz andere und etwas kühlere Welt abtauchen.

Die Adventure Box bietet, wie andere Anbieter in Karlsruhe auch, Exit Games an. Das sind einstündige Spiele, bei denen eine Freundesgruppe gemeinsam ein Rätsel löst und sich aus einem Raum befreien muss. Diese Räume sind nach den unterschiedlichsten Themen gestaltet – keines davon hat etwas mit strahlendem Sonnenschein zu tun.

Adventure Box
Hier erreicht sie keine Sonne: In den Karlsruher Escape Rooms tauchen Besucher in eine andere Welt ab und dort ist es um einige Grad kühler. Foto: Sidney-Marie Schiefer

Deswegen sind die Räume auch komplett abgeschottet und laden zum Eintauchen in eine andere Welt ein. Neben Exit Games gibt es auch andere Freizeitaktivitäten, die sich leicht nach drinnen verlegen lassen. Schwarzlicht-Minigolf wird beispielsweise auch fernab der Sonne gespielt.

Museum: Zeitreise zu einem kühleren Augenblick

Mit kühlem Kopf lernt es sich gleich leichter. Das mag einer der Gründe sein, warum viele Karlsruher Museen klimatisiert sind. Im Badischen Landesmuseum ist es beispielsweise in der Ausstellung Weltkultur nicht zu heiß.

Karlsruher, die den Morgen mit einem Frühstück im Schlossgarten beginnen, können hier im Anschluss vor der Mittagshitze flüchten. Auch die Sonderausstellung Göttinnen des Jugendstils ist klimatisiert, so eine Sprecherin des Museums.

Keine Zeit für hitzefrei

Bei den Temperaturen ist doch kaum einer fleißig und wenn überhaupt, dann im klimatisierten Büro – das stimmt so nicht. Ein Besuch der Autowaschanlage der EFA/bft Tankstelle an der Wolfartsweierer Straße beweist das Gegenteil.

Hier stehen in der Mittagszeit rund zehn Fahrer und putzen ihre Autos. Das mache bei der Hitze zwar keinen Spaß, das Wetter sei allerdings optimal für den gründlichen Autoputz, so Richard Hermann.

„Es fliegen keine Pollen und es regnet nicht“, sagt er und schrubbt weiter an seinem gelben Auto. Die Kunden in den anderen Waschboxen nehmen es nicht alle so genau. Viele sprühen ihren Wagen auch einfach nur ab und genießen dabei die Abkühlung durch die feinen Wassertropfen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang