Arbeitskampf im Einzelhandel: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für diesen Freitag Beschäftigte in Pforzheim und Karlsruhe zu Warnstreiks aufgerufen.
Betroffen sind Verdi zufolge unter anderem Galeria Karstadt Kaufhof in Pforzheim, Kaufland am Mühlkanal, Kaufland Oststadt und Kaufland Calw.
In Karlsruhe werden den Angaben zufolge Primark, Galeria Karstadt Kaufhof und H&M im ECE bestreikt.
Zentrale Streikversammlung in Pforzheim bei Galeria Kaufhof
Die zentrale Streikversammlung fand am Freitagvormittag in Pforzheim bei Galeria Kaufhof statt. Auf der Kundgebung mit rund 150 Teilnehmern sprach Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke zu den Streikenden. „Wir werden uns von den Arbeitgebern nicht mit Almosen abspeisen lassen“, wetterte der Gewerkschafter in der Pforzheimer Fußgängerzone unter der neugierigen Anteilnahme zahlreicher Passanten.
„Die Umsätze im Handel laufen gut, die Beschäftigten im Handel haben in den letzten 1,5 Jahren unter schwierigsten Bedingungen einen super Job gemacht, da lassen wir uns jetzt nicht mit Almosen abspeisen“, sagte Thomas Schark, Gewerkschaftssekretär für den Bereich Handel in Pforzheim und Karlsruhe.
Der Protest der Streikenden richte sich gegen das aktuelle Tarifangebot der Arbeitgeber, das für 36 Monate Entgelterhöhungen von insgesamt 5,4 Prozent vorsieht. Verdi fordert für eine Laufzeit von zwölf Monaten Erhöhungen der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro.
Nicht einmal der Inflationsausgleich für Beschäftigte?
Bislang fanden drei Verhandlungen in der laufenden Tarifrunde Einzelhandel statt; der vierte Verhandlungstermin ist am 16. September für Baden-Württemberg in Korntal-Münchingen.
Das ist von den Arbeitgebern nicht der Respekt, den die Beschäftigten gerade in der Pandemie verdient haben.Bernhard Franke, Verdi-Verhandlungsführer
„Die Beschäftigten im Einzelhandel sind stinksauer, für ihre gute Arbeit sollen sie nicht einmal den Inflationsausgleich bekommen. Das ist von den Arbeitgebern nicht der Respekt, den die Beschäftigten gerade in der Pandemie verdient haben“, erklärte Bernhard Franke von Verdi laut Mitteilung.