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Haftbefehl des Generalbundesanwalts

Frühere RAF-Terroristin Daniela Klette nach Aufenthalt in Karlsruhe wieder in Niedersachsen

Am Bundesgerichtshof in Karlsruhe ist der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette ein Haftbefehl eröffnet worden. Danach wurde die 65-Jährige wieder aus ihrer Heimatstadt weggeflogen.

Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette wird in Karlsruhe zu einem Hubschrauber geführt.
Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette wird in Karlsruhe zu einem Hubschrauber geführt. Foto: Uli Deck/dpa

Der mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette ist am Donnerstag in ihrer Heimatstadt Karlsruhe der seit längerer Zeit bestehende Haftbefehl der Bundesanwaltschaft eröffnet worden.

Dabei geht es um die Vorwürfe ihrer Beteiligung an Anschlägen der Rote Armee Fraktion (RAF) in den 90er Jahren. Parallel läuft gegen Klette ein Ermittlungsverfahren in Niedersachsen wegen Raubüberfällen auf Geldtransporter und Supermärkte.

Frühere RAF-Terroristin Daniela Klette nach Aufenthalt in Karlsruhe wieder nach Vechta gebracht

Sie sitzt deswegen in Niedersachsen in Untersuchungshaft, wohin sie nach dem Termin vor dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs auch wieder gebracht wurde.

Im Innenhof eines Behördenzentrums wird Daniela Klette aus einem Hubschrauber geführt.
Klette wurde mit diesem Hubschrauber nach Karlsruhe geflogen. Foto: Uli Deck/dpa

In Karlsruhe wurde sogenannte Überhaft vermerkt, wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft sagte. Das ist eine Art Sicherheitsinstrument. Es würde erst dann wichtig, wenn sich an der Untersuchungshaft in Niedersachsen etwas ändern sollte.

Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt unter anderem wegen versuchten Mordes gegen die 65-Jährige und ihre mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub, die weiter untergetaucht sind.

Sie sollen die bewaffneten Raubüberfälle in Nord- und Westdeutschland zwischen 1999 und 2016 begangen haben, um ihr mehr als 30 Jahre andauerndes Leben im Untergrund zu finanzieren.

Anschließend wurden DNA-Spuren gefunden. Das brachte die Ermittler auf die Spur des untergetauchten Trios.

Die drei werden werden der dritten Generation der RAF zugerechnet. Die Bundesanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen der mutmaßlichen Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag auf einen Gefängnisneubau im hessischen Weiterstadt 1993.

Dabei handelte es sich um den letzten Anschlag, zu dem sich die RAF bekannte, bevor sie sich 1998 für aufgelöst erklärte.

Klette soll zudem an einem RAF-Anschlag auf die US-Botschaft in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn im Jahr 1991 beteiligt gewesen sein. Das Gebäude wurde beschossen, Verletzte gab es damals aber nicht.

Im November erhielten die niedersächsischen Ermittler nach eigenen Angaben einen Hinweis auf einen mutmaßlichen Aufenthalt von Klette in Berlin.

In der vergangenen Woche wurde sie in einer Wohnung im Berliner Stadtteil Kreuzberg von Zivilfahndern festgenommen. Die Fahndung nach Garweg und Staub läuft weiter.

Erst am Montagabend wurde in dem Zusammenhang ein Studierendenwohnheim in Berlin durchsucht. Außerdem gab es einen Polizeieinsatz auf einer Raststätte der A5 südlich von Darmstadt in Hessen.

Dort überprüften und beschlagnahmten Einsatzkräfte einen als Wohnmobil nutzbaren Kleintransporter.

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