Ob die 48 in der Kaiserstraße verbliebenen Platanen in den nächsten Monaten und Jahren gefällt und durch Zürgelbäume ersetzt werden, ist noch nicht final entschieden. Die Debatte über das Thema wurde im Karlsruher Gemeinderat am späten Dienstagabend vertagt.
„Die Bäume stehen auch bei der nächsten Sitzung noch“, sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) nach einer langen Sitzung. Der Antrag der Linken-Fraktion, die sich für den Erhalt der Platanen einsetzt, wird also vermutlich im November beraten.
Die Stadt möchte die Bäume während der stückweisen Neugestaltung der zentralen Einkaufsmeile fällen. In ihrer Stellungnahme für den Gemeinderat listet sie einige Punkte auf, die aus Sicht der Verwaltung eindeutig dafür sprechen: Der Abstand zu den Fassaden sei zu gering, das habe zu einem Schiefwuchs geführt.
Die Bäume seien von einem Pilz befallen, dadurch sei jederzeit mit Astbrüchen zu rechnen. Und zu guter Letzt ließe sich bei Erhalt der Platanen wegen deren Wurzeln keine Oberfläche mit ausreichendem Gefälle herstellen. Das sei aber unbedingt notwendig, um Gebäude und Hauseingänge bei Regen zu schützen.
Die ersten zwölf Bäume sollen Anfang 2023 in der Karlsruher Kaiserstraße fallen
Die Linke hat in ihrem Antrag den Erhalt der Platanen gefordert. Man lehne einen „weiteren Kahlschlag“ von Bäumen in der Innenstadt ab. Die Fällung „gesunder, noch vergleichsweise junger Bäume“ sei nicht nachvollziehbar. Bis nachgepflanzte Bäume eine ähnliche Wirkung auf Stadtluft und -klima entwickelten, könnten Jahrzehnte vergehen, argumentiert die Fraktion.
Die Stadt plant, dass die ersten zwölf Platanen Anfang 2023 fallen – die übrigen 36 dann abschnittsweise später. Ist die Kaiserstraße fertig, sollen dort laut Verwaltung 86 Zürgelbäume stehen, die in der städtischen Baumschule vor einigen Jahren angepflanzt wurden. Der Abstand von Stamm zu Haus soll künftig 6,30 bis sieben statt bisher 4,60 bis 5,70 Meter betragen.