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Rabatten am Friedrichsplatz

Ein Hauch von Bullerbü: In der Karlsruher Innenstadt dürfen Passanten Blumen pflücken

Während Mitarbeiter des Gartenbauamts Karlsruhe die Beete freimachen, greifen viele Menschen beherzt zu und gehen mit bunten Sträußchen weiter.

Blumenbeet vor dem Naturkundemuseum
Passanten greifen im Blumenbeet vor dem Naturkundemuseum beherzt zu. Dürfen sie, denn Mitarbeiter des Gartenbauamts räumen die Fläche für die Winterpflanzen. Foto: Stefan Proetel

So eilig haben es die Mitarbeiter des Gartenbauamts nicht. Gemütlich verrichten sie am Friedrichsplatz ihre Tätigkeiten mit Harke und Rechen. Das hat einen Grund: Im Beet neben dem Brunnen pflücken Passanten emsig Blumen. Je schneller die Arbeiter ihre Gartengeräte durch das kleine bunte Feld ziehen würden, umso weniger Zeit bliebe den Pflanzenfreunden, ihre Sträußchen zu richten.

Es ist ein emsiges Treiben. Immer wieder stoppen Frauen und Männer, rupfen oder schneiden mit Scheren oder Messern die bunte Pracht ab und fügen sie zu kleinen Sträußen zusammen. Andere graben Pflanzen aus und legen sie zum Heimtransport in mitgebrachte Plastiktaschen. Zwischen all den Erwachsenen rennt ein kleines Kind mit Fahrradhelm vergnügt umher. Ein Hauch Bullerbü weht über den Friedrichsplatz.

Karlsruhe soll auch im Winter bunt bleiben

Dabei ist das Prozedere für das Gartenbauamt Routine. Anfang Oktober sind die Mitarbeiter hier zugange, um die Beete links und rechts der Erbprinzenstraße für die Frühjahrsbepflanzung vorzubereiten.

Damit es auch in den nächsten Monaten bunt in Karlsruher Rabatten zugeht, greift das Gartenbauamt vor allem auf das Garten-Stiefmütterchen aus der Gattung der Veilchen zurück. Es habe den Angaben zufolge den entscheidenden Vorteil, in milden Wintern hindurch zu blühen.

Arbeit im Blumenbeet.
Zweimal im Jahr tauschen die Mitarbeiter des Gartenbauamts die Blumen aus. Foto: Stefan Proetel

Die Bienen und Hummeln in Karlsruhe sollen sich freuen

Ergänzt werde die übrige Pflanzung im besonderen Maß durch Tulpen. Auch Maßliebchen, Vergissmeinnicht, Island-Mohn und Goldlack werden gepflanzt, sodass die Hauptblütezeit in die Monate März und April falle. „Damit bietet der Frühjahrsflor eine gute Nahrungsquelle für die ersten Wildbienen des Jahres“, heißt es aus dem Gartenbauamt. Zum Beispiel stehe der Goldlack bei der gehörnten Mauerbiene hoch im Kurs, während die Erdhummelkönigin die Stiefmütterchen vermehrt anfliege.

Den Angaben zufolge pflanzt das Gartenbauamt für die zweimal jährlich wechselnden Bepflanzungen, insgesamt rund 180.000 Sommerblumen, 200.000 Herbst- und Frühjahrsblüher sowie über 200.000 Blumenzwiebeln. Bei der Auswahl der Blumen legen die Experten besonders viel Wert auf deren Insektenfreundlichkeit, wie es heißt.

Die Blumen stammen aus der Gärtnerei der Stadt Karlsruhe

Der Großteil dieser Pflanzen werde von der städtischen Gärtnerei in Rüppurr selbst angezogen. Ausgepflanzt werden sie in den mehr als 5.000 Quadratmetern Beetfläche beispielsweise auf dem Friedrichs-, dem Kolping- und dem Theaterplatz sowie im Zoologischen Stadtgarten.

Die Winterpflanzen, die nun in die Erde kommen, machen Anfang Mai des nächsten Jahres Platz für die Sommerblüher. Nach Angaben der Stadt werden jedes Jahr fast 200 Arten und Sorten, darunter auch Neuheiten, präsentiert. 

Das Gartenbauamt lege beim Auswählen der Pflanzen Wert auf den gestalterischen Aspekt und besonders auf die Verwendung von insektenfreundlichen Sommerblumen. „Durch die Vielfalt an Pflanzen werden diverse Wildbienen, Hummeln, Honigbienen, Schwebfliegen und Käfer angelockt“, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung.

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