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Musikalische Reise ins All

„Jugend jazzt South West“: Jazztalente glänzen beim Preisträgerkonzert in Karlsruhe

Beim Preisträgerkonzert „Jugend jazzt South West“ im BGV Karlsruhe wurden musikalische Talente prämiert. Wer wird der nächste Star?

Das Linus Rebmann Trio spielt beim Preisträgerkonzert „Jugend jazzt“ im Lichthof der BGV Karlsruhe.
Voll eingeschlagen bei Jury und Publikum hat das Linus Rebmann Trio. Die Formation wurde bei „Jugend jazzt“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zum Bundeswettbewerb weitergeleitet. Foto: Paul Needham

Mit einem Ausflug ins Weltall begann das Preisträgerkonzert „Jugend jazzt South West“ im voll besetzten Lichthof der BGV Badische Versicherungen Karlsruhe. Auf der Bühne stand das mit neun Musikerinnen und Musikern aus verschiedenen Orten Baden-Württembergs besetzte Ensemble „Jazzify“. Und es setzte die Reise von Major Tom in Musik.

David Bowies Hit „Space Oddity“ klang hier mal ganz anders, nämlich bilateral mit der amerikanischen und der sowjetischen Hymne in einem Satz kontrapunktisch verarbeitet.

Ein netter Witz: Sobald der Refrain erklang, schwebte das Raumschiff völlig schwerelos, waren Gesangsstimmen und Instrumentalsatz nicht mehr im gefälligen harmonischen Gefüge.

Karlsruher Bühne präsentiert Jazztalente

Diese Schwerelosigkeit, dieser Verlust der harmonischen Gravitation setzte sich fort und kam zum balladesken Schweben im Raum und zu reichlich psychedelischer Weltallmusik.

Dem musikalisch cleveren und feinen Stück Musik folgen Mozart und Falco: Die „Sonata facile“ leitet ein funkiges „Rock Me Amadeus“ ein. 1.000 Euro Preisgeld gab es für „Jazzify“.

Aber das Preisgeld ist die eine Sache. Die andere Sache ist, dass man durch den Wettbewerb die Möglichkeit habe, sich auszuprobieren und zu sehen, was man erreichen kann. Das erklärte Jurymitglied Sarah Lipfert, die dem Karlsruher Publikum keine Unbekannte ist. Erst im Herbst stand sie auf der Bühne beim vom hiesigen Jazzclub veranstalteten Jazzfestival.

Jüngster Künstler ist erst 16 Jahre alt

Erreichen kann man so einiges. Die Pianistin Clara Vetter, die 2023 mit dem Landesjazzpreis geehrt wurde und längst international konzertiert, gehörte vor zwölf Jahren zu den Ausgezeichneten bei „Jugend jazzt“. Und der derzeit vielleicht meist begehrte Newcomer des deutschen Jazz, Jakob Manz, war erst 16 Jahre alt, als er hier im Lichthof der BGV zu den Preisträgern gehörte.

Insofern könnte auch beim jüngsten Preisträgerkonzert jemand auf der Bühne gestanden haben, von dem man in ein paar Jahren etwas hören wird.

Vielleicht von der Sängerin Xenia Müller, die mit ihrer Begleiterin Toni Schwarz dem Song „Round Midnight“ schon eine beachtenswerte Schwere verlieh und den Soul von „How Come You Don’t Call Me Anymore“ mit auffallender Leichtigkeit über die Bühne brachte. Die Zeit wird es weisen.

Dass es nicht genüge, bloß gute Musiker auf der Bühne zu haben, sondern dass man wirklich nach einer Band klingen müsse, davon ist Juror Werner Acker überzeugt. Das Linus Rebmann Trio hat die Jury dahin gehend voll überzeugt.

Mit Nummern wie „The Walker“ fesselten sie auch das Publikum: Eine schweifende, oft sehr ungebundene Musik ist das, die aber ein hohes Maß an ausgesprochenem Einverständnis unter den Musikern Rebmann, Gabriel Widmaier und Johann Walker an Flügel, Bass und Schlagzeug erfordert.

Mit dem ersten Preis in der Kategorie „Combo bis 19 Jahre“ wird das Trio auch zur Bundesbegegnung weitergeleitet. „Es ist für uns eine Riesenehre, Baden-Württemberg in Dortmund vertreten zu dürfen“, freut sich Rebmann. Die Daumen sind gedrückt.

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