Die Stadt Karlsruhe rechnet sich gute Chancen aus, nach 1989 zum zweiten Mal Gastgeberin der World Games zu sein – der Weltspiele der nichtolympischen Sportarten. Die Hoffnungen machen sich die Verantwortlichen im Rathaus nicht umsonst. Wie die Stadt in einem Sonderpressedienst mitteilt, sei sie informell darauf angesprochen worden, ob sie sich eine erneute Austragung vorstellen könnte.
Die Stadt möchte sich nach dieser Ermunterung auch für die Weltspiele empfehlen. In den ersten Monaten des neuen Jahres will die Verwaltung den gemeinderätlichen Gremien die Bewerbung vorlegen. „Wir haben 1989 sehr gute Erfahrungen mit den World Games gemacht“, sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD).
Eine Entscheidung, ob Karlsruhe den Zuschlag bekommt, soll seitens des IWGA, der International World Games Association, im Mai 2024 getroffen werden, schreibt die Stadt in Ihrer Mitteilung.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Karlsruhe Gastgeber der World Games ist. Die Stadt war bereits Austragungsort des internationalen Wettbewerbs – 1989 fand die dritte Ausgabe der World Games im Badischen statt. Vom 20. bis 30. Juli kamen insgesamt 250.000 Besucher zu dem Spektakel. 4.000 Sportler aus 60 Nationen lieferten sportliche Höchstleistungen für ihre Nationen ab.
Die Europahalle Karlsruhe war damals Mittelpunkt der Spiele
Eröffnet wurden die Spiele vom damaligen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Juan Antonio Samaranch. Der IOC-Vorsitzende trug sich bei seinem Besuch in Karlsruhe auch in das Goldene Buch der Stadt ein, damals begrüßt von Oberbürgermeister Gerhard Seiler.
Mittelpunkt der Spiele war die Europahalle – dort fanden im Anschluss an die feierliche Eröffnung zahlreiche Wettkämpfe statt. Die Halle war damals eines der ganz neuen Juwele der Sportstadt, eröffnet im Jahr 1983. Aber die Spiele waren auch im Rest der Stadt und über die Grenzen Karlsruhes hinaus präsent.
So fanden beispielsweise im Rheinhafen in Wörth die Wettbewerbe im Wasserski statt. Die Bogenschützen waren in Durlach, am Turmberg zugange. In der Stadthalle trugen Bodybuilder und Dreikämpfer die Wettkämpfe aus.
Im Medaillenspiegel von 1989 errang Italien den ersten Platz, mit 22 Gold-, 15 Silber- und 14 Bronzemedaillen. Die Bundesrepublik Deutschland belegte Platz zwei, mit 18 Gold-, 13 Silber- und 27 Bronzemedaillen. Auf Platz drei stand die frühere Sowjetunion: 15 Gold-, 13 Silber- und 8 Bronzemedaillen.
Vom 7. bis 17. August 2025 finden die World Games im chinesischen Chengdu statt, mit voraussichtlich 5.000 Sportlerinnen und Sportler. Die Weltspiele finden alle vier Jahre statt.