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Gala zum Auftakt

Karlsruher Weihnachtscircus besticht bei der Premiere mit hohem Tempo und perfekter Choreografie

Die Probezeit so kurz wie nie, es gibt technische Probleme und ein komplett neues Programm. Wie läuft unter solchen Voraussetzungen die erste Vorstellung des Karlsruher Weihnachtscircus?

Karlsruhe
Mit einer festlichen Premiere startete der Karlsruher Weihnachtcircus in die neue Spielzeit. Foto: Rake Hora

Die Weltpremiere gibt es kurz vor der Pause. Da betreten die Artisten der mongolischen Gruppe Amaraa die Manege des Karlsruher Weihnachtscircus und bringen sich in Position. Dann werden meterlange Taue geschwungen und auf Touren gebracht. Was mit überschaubarem Seilspringen beginnt, wird bereits nach wenigen Sekunden zur hochklassigen Akrobatik. Dann türmen sich die durchtrainierten Artisten zu menschlichen Pyramiden auf und die Gesetze der Schwerkraft werden scheinbar ad absurdum geführt, Doppel- und Dreifachsprünge auf zwei Seilen gleichzeitig inklusive.

Die körperlichen Anstrengungen sind den mongolischen Kraftpaketen dabei ebenso wenig anzumerken wie die Reisestrapazen sowie die kurze und intensive Probenphase seit ihrer Ankunft in Karlsruhe am späten Dienstagabend. Entspannt und mit strahlenden Gesichtern lassen sie sich nach ihrem ausdrucksstarken Auftritt vom Publikum feiern.

Tempo ist Trumpf beim Karlsruher Weihnachtscircus

Strahlende Gesichter gibt es bereits zur Halbzeit der knapp dreistündigen Show auch bei vielen Besuchern. Die fliegenden Keulen von Hochgeschwindigkeitsjongleur Rudi Janecek reißen das Publikum ebenso von den Sitzen wie die waghalsigen Sprünge von Trampolin-Tausendsassa Mr. Jumping. Nach der Umbaupause geht es im selben Tempo weiter. Den Auftakt macht René Sperlich mit der aktuellen Dinner-Version seiner spektakulären Handstandakrobatik – inklusive eines Wacklers in schwindelnder Höhe, den das Publikum mit Händen vor dem Mund und erschrockenen Gesichtern kommentiert.

Leerlauf gibt es bereits bei der Premiere keinen, die Umbaupausen sind so kurz wie möglich gehalten und werden mit Live-Musik und den Revue-Tänzerinnen des Zirkus-Balletts akustisch und optisch überbrückt. Viel Zeit zum gemeinsamen Proben haben die Artisten für die Premiere nicht. Erst seit Dienstag sind alle Künstler in Karlsruhe, die Zeitfenster für Proben im Chapiteau entsprechend knapp bemessen, die Technik ist voller Tücken.

Jedes Rädchen greift im Karlsruher Zirkuszelt ins andere

„Bei einer solchen Produktion ist es unglaublich wichtig, dass alle Beteiligten ein Ziel vor Augen haben und gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagt Giovanni Biasini, der während der Aufführungen als Moderator durchs Programm führt und hinter den Kulissen Regie führt. „Dieses Jahr habe ich ein besonders gutes Gefühl. Wir haben viele Teamarbeiter und keine Diven, die es leider auch in der Zirkuswelt gibt.“

Die Spielfreude der Akteure vor und hinter der Bühne ist greifbar, in den Pausen verkaufen die Künstler Popcorn und Cola, beim Umbau packt jeder mit an, selbst für Handlangerdienste ist sich niemand zu schade. Für die ruhigen Momente ist im Programm ebenso Platz wie für Komik und Tierdressuren. Sandmalerin Kimberly verzaubert das Publikum bereits zum Auftakt mit weihnachtlichen Illusionen, die Hunde und Katzen von Alexandro Jostmann und Fatime Horvath bringen Kinderaugen zum Leuchten.

Besondere Momente mit der Teufelsgeigerin

Damit die 14. Spielzeit des Weihnachtscircus wieder eine ganz besondere wird, haben die Organisatoren der Romanza Circusproduktion nichts dem Zufall überlassen und bis kurz vor der Premiere an der Optimierung des Programms gearbeitet. Erst wenige Tage vor dem Auftakt der aktuellen Spielzeit wird die Verpflichtung der tschechischen Geigerin Jitka Keltie bekannt gegeben. Eine Entscheidung, die sich bezahlt macht, denn die Violinistin beschert dem Publikum einige bemerkenswerte Momente und brilliert bei Janaceks Tempo-Jonglage als rothaarige Teufelsgeigerin.

Service

Der Karlsruher Weihnachtscircus ist bis zum 7. Januar im Zirkuszelt auf dem Messplatz zu Gast. Täglich gibt es zwei Vorstellungen, vom 22. Dezember bis zum 6. Januar um 15.30 Uhr und 19.30 Uhr, am 7. Januar um 11 Uhr und um 15.30 Uhr. Keine Vorstellungen gibt es am 24. Dezember und am 1. Januar. Am 28. Dezember gibt es eine Sonderveranstaltung der Volksbank. Karten im Vorverkauf gibt es online auf karlsruher-weihnachtscircus.de oder von 10 bis 18 Uhr an der Zirkuskasse auf dem Messplatz.

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