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Letzte Generation

Klima-Aktivsten blockieren zentrale Karlsruher Verkehrsachse

Die Letzte Generation stoppt am Samstag in Karlsruhe Autofahrer. Die Aktion war angekündigt – und die Auswirkung überschaubar.

Aktivsten der „Letzten Generation“ protestieren in Karlsruhe bei Ikea
Aktivisten der sogenannten Letzten Generation haben am Samstag in Karlsruhe einen Abschnitt der Durlacher Allee blockiert. Foto: Jörg Donecker

Autofahrer hupen. „Ihr seid doch blöd“, ruft ein Mann am Steuer aus dem Fenster. Rund zwei Stunden blockieren am Samstag Klima-Aktivsten in Karlsruhe einen Abschnitt der Durlacher Allee. Doch die Auswirkungen auf den Verkehr sind überschaubar, große Rückstaus gibt es nicht.

Punkt 12 Uhr gehen die Vertreter der sogenannten Letzten Generation auf Höhe von Ikea auf die Straße – Fußgänger haben zu diesem Zeitpunkt grün.

Doch die Demonstranten bleiben stehen, als längst der Autoverkehr wieder am Zug wäre. Richtung Durlach ist die Straße damit erst einmal blockiert, stadteinwärts gibt es dagegen keine Einschränkungen. Auch die Straßenbahnen kommen ohne Probleme durch.

Letzte Generation lädt zum Gespräch ein und klebt sich nicht auf Straße fest

„Klimaschützen ist kein Verbrechen“, rufen die Teilnehmer. „Grünkohl statt Braunkohle“ steht auf einem Plakat zu lesen. Die Polizei und Vertreter der Stadt sind vor Ort.

Bereits vor zwei Wochen kündigte die Letzte Generation die Aktion an, Zeitpunkt und Ort waren öffentlich. „Wir wollen den Menschen die Chance geben, vorbeizukommen und mit uns ins Gespräch zu kommen“, erklärt ein Sprecher. Anders als früher klebt sich kein Demonstrant auf der Straße fest.

Die Polizei leitet den Verkehr gleich mit Beginn der Aktion um. Autos fahren nicht mehr in den betroffenen Abschnitt rein, sondern über den Ostring und durch die Gerwigstraße.

Am Ende hindern die Demonstranten 45 Fahrzeuge am Weiterfahren, weitere kommen infolge der Umleitung nicht nach. Die Aktivisten gehen zu den Autofahrern, bieten Flyer an. „Ich bin Handwerker und muss arbeiten“, erklärt ein junger Mann aus Polen. Er lässt sich eine Infobroschüre geben.

„Ihr solltet vor politischen Gebäuden protestieren“, schimpft ein anderer: „Durch das hier wird das Klima keinen Deut besser.“

Der Sprecher der Karlsruher Gruppe der Letzten Generation hält dagegen: „Ziviler Ungehorsam muss spürbar sein.“ Deshalb habe man sich für die wichtige Ausfahrtstrecke entschieden.

„Wir sind hier sichtbar und unignorierbar.“ Die Letzte Generation spricht von rund 150 Teilnehmern bei der Aktion. Die Polizei zählte 45 Aktivisten und zudem Zuschauer.

Ausgebremste Autofahrer in Karlsruhe fahren zurück zum Ostring

Die ausgebremsten Autofahrer drehen, fahren in Absprache mit der Polizei zurück zum Ostring. Um 12.28 Uhr stehen die Demonstranten auf einer komplett leeren Straße. Sie singen und rufen Forderungen. „Stadt des Rechts für Klimagerechtigkeit“, gehört zu den Anliegen.

Karlsruhes Ordnungsamtschef Maximilian Lipp beobachtet zusammen mit der Polizei das Geschehen. Angemeldet war die Kundgebung nicht. „Dennoch wäre eine sofortige Auflösung unangemessen“, so Lipp. Der verkehrliche Druck sei durch die früheUmleitung auch nicht sehr groß.

Aktionen nicht nur in Karlsruhe

Gegen 14 Uhr ist dennoch Schluss. Die Polizei will die Straße freigeben. Die meisten Demonstranten gehen freiwillig zur Seite, einige setzen oder legen sich auf die Fahrbahn und werden von der Polizei weggetragen.

Parallel zur Karlsruher Aktion finden am Samstag in weiteren deutschen Städte Aktionen statt, unter anderem in Stuttgart.

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