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Schwarzwaldhalle

4.200 Metal-Fans feiern beim „Knock-Out-Festival“ in Karlsruhe

Zwei Jahre musste es pausieren, jetzt war es wieder am Start: Das „Knock-Out-Festival“ in Karlsruhe ist nach der Corona-Zwangspause als vorweihnachtlicher Treffpunkt der Metal-Szene erfolgreich zurückgekehrt.

Endlich wieder zusammen abrocken konnten Bands und Fans der Metal-Szene (im Bild: The New Roses) beim Knock-Out-Festival in der Schwarzwaldhalle Karlsruhe.
Endlich wieder zusammen abrocken konnten Bands und Fans der Metal-Szene (im Bild: The New Roses) beim Knock-Out-Festival in der Schwarzwaldhalle Karlsruhe. Foto: Jörg Donecker

Doro ruft den Massen in der Karlsruher Schwarzwaldhalle zu: „Hey Leute, ich habe eine Gänsehaut“. Gerade hat sie ihren True-Metal-Hit „Für immer“ intoniert, die Fans singen leidenschaftlich mit. Pathos pur.

Die platinblonde Ex-Warlock-Frontfrau trifft offensichtlich die Stimmung des Publikums. Am Ende ihres Sets feuert sie mit ihrer Band den Judas-Priest-Klassiker „Breaking the law“ ab. Als der Killerriff einsetzt, tobt die Halle.

Es ist augenscheinlich: Die Metal-Fraktion hat richtig Bock auf Rock. Nachdem das Knock-Out-Festival zwei Jahre lang Corona zum Opfer fiel, pilgern die Power-Metal-Fans wieder in die Fächerstadt. „Klar, wir sind wegen Hammerfall da, aber wir nehmen natürlich das ganz Package mit“, sagt Ulrich Scherrmann aus Saarlouis.

Die Kutten werden nie gewaschen.
Ullrich Schermann, Metal-Fan aus Saarlouis

Gemeinsam mit seiner Frau Julia besuchte er schon früher das Festival. Beide sind sie wie viele Kuttenträger. Unter anderem Badges von Sabaton, den Death Metallern Obituary oder den AC/DC-Epigonen Airbourne zieren ihre Jacken. „Die Kutten werden nie gewaschen. Wir tragen sie, bis sie auseinanderfallen“, sagt der Informatiker aus dem Saarland. Ehrensache, logisch.

Power-Metal-Fans pilgern zum Festival in die Karlsruher Schwarzwaldhalle

Nicht ganz so weit war der Anfahrtsweg für Adalbert Stübner. Der 65-Jährige aus dem Kraichgau freut sich, dass es wieder losgeht. „Hier trifft man Leute, die man das ganze Jahr über nicht gesehen hat. Ein Treffpunkt für die Szene. Das hat mir gefehlt“, sagt der Wahl-Badener, der auch schon mal eine „Metal Cruise“ auf einem Kreuzfahrtschiff mitgemacht.

Wir waren auch ein wenig eingerostet.
Sasa Erletic, Veranstalter

Zufrieden mit dem Zuspruch ist Sasa Erletic vom Karlsruher Veranstalter Bottom Row. Rund 4.200 Zuschauer sind gekommen, die Halle ist fast ausverkauft. „Es ist schön, dass uns die Leute nach der Corona-Pause die Treue halten. Man weiß ja davor nie genau, wie groß der Zuspruch ist. Wir waren auch ein wenig eingerostet, mussten uns neu aufstellen und vieles neu kalkulieren“, sagt der 56-Jährige.

Das Knock Out Festival“ habe sich bewährt als Christmas-Meeting für die Szene und „größtes Metal-Indoor-Festival in Deutschland“.

Achtstündiges Knock Out Festival mit vielen Bands

Zuvor haben bei dem gut achtstündigen Event Brainstorm mit Power Metal und die schwedischen Party-Rocker Eclipse dem Publikum eingeheizt. Auch The New Roses verstanden es, klassischen Hardrock mit US-Heartland-Rock zu kombinieren.

Schon bei der Truppe aus dem Rheingau, die bereits eine WDR-Live-Rocknacht bestritt, glühten die Feuerzeuge. Der Metal-Fan mag es old school. Das kühle Licht von Handys sah man eher selten, stattdessen die glutrote, lodernde Flamme eines verchromten Benzin-Feuerzeugs.

Für eine Schwermetall-Dröhnung sorgten im Laufe des Events auch Orden Ogan aus dem Sauerland. Für viele ist jedoch Hammerfall der Höhepunkt zum Finale. Gereckte Fäuste und „Pommes-Gabel“. Die Schweden sind wie eine perfekt geölte Maschine und bauen ordentlich Druck auf. Rasante Gitarrensoli, melancholische Chöre, Melodie satt. Das Publikum ist textsicher am Start.

Und: Einmal mehr hat sich die Fächerstadt als Dorado für Power Metal erwiesen. Und Sasa Erletic? Der plant mit seinem Team schon die Ausgabe 2023.

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