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Im Stundentakt

Kostümverkauf beim Badischen Staatstheater in Karlsruhe gelingt trotz Pandemiebedingungen

Elegante Abendgarderobe gefällig? Ein schicker Damen-Frack oder Kostüme für die Theater-AG? Der Abverkauf der professionellen Schneiderei des Badischen Staatstheaters läuft am Wochenende wie am Schnürchen.

Kostümverkauf Staatstheater
Pomp und Pracht: Beim Kostümverkauf des Badischen Staatstheaters finden Interessierte garantiert auffallende Einzelstücke. Foto: Jörg Donecker

Das goldglitzernde, kesse Fransenkleid aus dem Musical Cabaret ist die Wucht. Super auch die kurzen Reifröcke, die mit bunten, hin und her wackelnden Schaumstoffbällen übersät sind.

Dazu gehören weiße Oberteile, auf denen gleichfarbige Schaumstoffbälle festgenäht sind. Antje Gißler und Aisha Hellberg leiten die Theater-AG an Lahrer Gymnasien und sind hellauf begeistert.

Das Staatstheater Karlsruhe hat mit seinem Kostümverkauf voll ins Schwarze getroffen. Die beiden Frauen strahlen und freuen sich diebisch über ihre riesige Kostüm-Beute.

Rund 2.000 Teile werden pro Termin angeboten

Nun gilt es, zu sortieren. Insgesamt haben die Organisatorinnen der gymnasialen Theater-AG ein Budget von 400 Euro. Sie glauben, das wird in jedem Fall reichen.

Denn die Preise für Kostüme, Stoffe und Accessoires liegen je nach Stück zwischen zwei und 45 Euro, erklärt die Kostümdirektorin Elisabeth Richter.

Das Stöbern macht hier sehr viel Spaß.
Yvonne Schlageter, Studentin

Rund 2.000 Teile werden pro Termin angeboten. Diesmal geht es nur mit Terminvergabe , das ist Corona geschuldet. Die Tickets für die Termine sind online vergeben worden, jeweils 20 pro Stunde.

Der Samstag ist ausgebucht. Die Atmosphäre ist entspannt und fröhlich. Meist sind es junge Frauen und Männer, die mit viel Lachen in den Kostümen stöbern und gefundene Schätze anprobieren.

Todschicke Stücke schon ab zehn Euro

Darunter ist auch der angehende Modedesigner Leo. Mit Kennerblick hat er einen camelfarbenen Anzug erobert. Das Sakko passt wie angegossen und harmoniert perfekt mit dem schwarzen Shirt mit camelfarbener Schrift, das der junge Mann trägt.

„Die Hose wird auch passen“, vermutet er. Dafür wird er an der Kasse 15 Euro hinlegen. Seine Freundin Hannah, eine angehende Marketingmanagerin, hat einen schwarzen Damen-Frack erbeutet. „Superschön“, strahlt sie. „Und das für zehn Euro“.

Die überwiegende Zahl der Traumkostüme aus Brokat, Spitze, Tüll und anderen feinen Geweben ist in der Theaterwerkstatt entstanden. „40 Damen- und Herrenschneider sind dort beschäftigt“, berichtet Elisabeth Richter.

Aktuell umfasst der Fundus 100.000 Teile. Die meisten davon werden im Außenfundus im Killisfeld verwaltet. Alle Stücke, die jetzt im ehemaligen Haus Ergotti angeboten werden, stammen aus abgespielten Vorstellungen – oder aus Produktionen, die nie auf die Bühne kamen, verrät die Kostümdirektorin.

Traumkleider aus der Profi-Schneiderei

Begeistert von der „angenehmen Atmosphäre und der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiterinnen“ sind Martina und Julia Petri. Mutter und Tochter haben lustige Kostüme für den Nachwuchs gefunden, für zwei Jungs, die sich für ihr Leben gern verkleiden.

„Ja, das Stöbern macht hier sehr viel Spaß“, bestätigt auch Studentin Yvonne Schlageter, während sie sich in einem hellblauen Blazer im Spiegel bestaunt. „Der geht im Alltag“, ist sie sicher.

Traumkleider, von Hand bestickt und mit Pailletten übersät, zeigt Fundusverwalterin Friederike Hildenbrand. Dem Theater und den Kostümen gehört seit Jahren ihre Leidenschaft.

Der Erlös aus dem Verkauf kommt der Kostümabteilung zugute, zum Beispiel für neue Maschinen. Eventuell soll es bald wieder einen Verkauf geben.

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