Karlsruhe ist eine herbe Enttäuschung in diesen Tagen – für Baustellenfans. Kein Hämmern, kein Grollen oder Kreischen von Maschinen, keine schreiende Poliere, keine Handy zückenden Fans hinterm Gitterzaun.
Die Baufelder zwischen Lammstraße und Zirkel, auf der Kaiserstraße oder am Rondellplatz liegen da in fast himmlischer Ruh.
Sie stehen symbolisch für eine Stadt, in der seit dem 24. Dezember eine sehr wohltuende Bedächtigkeit herrscht. Zumindest gefühlt sind weniger Autos auf den Straßen unterwegs, vor dem Haus stehen völlig überraschend auch abends Parkplätze zur Verfügung.
„So könnte es weitergehen“, sagen die einen. „Hoffentlich ist bald Schluss damit“, die anderen.
Am Montag wird es wegen des Bauernprotests laut in Karlsruhe
Spätestens am Montag ist der Zauber der Stille und Einkehr in Karlsruhe vorbei. Die Verreisten sind zurück und pendeln wieder zur Arbeit, Kinder und Jugendliche zu ihren Schulen.
Und dann ist da noch etwas. Es wird sich am Morgen von Osten kommend und lärmend durch die Stadt schieben: Der Protest der Landwirte wird Karlsruhe an einem Tag erreichen, an dem vermutlich die Lokführer in den Ausstand gehen.
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Wer urbane Betriebsamkeit schätzt, wird den Montag als beglückend, möglicherweise als bereichernd empfinden. Alle anderen sollten die Ruhe am Wochenende (der Samstag ist Feiertag!) noch einmal aufsaugen.
So still und gemütlich wird es lange nicht mehr sein.