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Kreative Eltern

Beliebte Vornamen in Karlsruhe: Ella hat sich bei den Mädchen ganz nach vorn gekämpft

Ben ist abgestürzt, Emilia liegt weiterhin gut im Rennen: Die Namen der Säuglinge aus Karlsruhe sind vielfältiger denn je. Bei der Namenswahl für ihre Neugeborenen erweisen sich Karlsruher Eltern als äußerst kreativ.

Wie soll es heißen: Bei der Suche nach dem passenden Vornamen für ihr Kind haben Karlsruher Eltern im zu Ende gehenden Jahr wieder Kreativität bewiesen.
Wie soll es heißen: Bei der Suche nach dem passenden Vornamen für ihr Kind haben Karlsruher Eltern im zu Ende gehenden Jahr wieder Kreativität bewiesen. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Ella hat einen beachtlichen Durchmarsch hingelegt: 2020 noch auf dem achten Platz der beliebtesten weiblichen Vornamen in Karlsruhe, hat sie sich im laufenden Jahr auf die Pole Position vorgearbeitet. 

Von den geborenen 5.999 Kindern, die die Statistik des Standesamts Karlsruhe für dieses Jahr ausweist – sie bezieht sich nicht auf Durlach und die Bergdörfer – bekamen 46 Mädchen den Namen Ella, der als Kurzform von Helena gilt. 

Im vorangegangenen Jahr waren lediglich 32 auf diesen Namen getauft worden. Auch Amelie hat zugelegt: Von Platz 21 der Rangliste pirschte sie sich vor auf den achten Platz.

Veränderungen und Kontinuität bei den beliebtesten Namen für Jungs

Etwas mehr Kontinuität gab es auf der Hitliste der männlichen Vornamen. Auf dem ersten Platz rangiert Leon. 47 Mal entschieden sich 2021 dafür Karlsruher Eltern. Im Jahr zuvor belegte Leon mit 45 Einträgen noch den zweiten Platz. 

Damals stand Noah bei den Jungen auf Platz eins. Der alttestamentarische Name ist heuer auf Rang zwei gerutscht. Abgestürzt ist Ben. Von Rang zehn wurde er auf Platz 20 durchgereicht. Dagegen hat sich bei den Mädchen auf dem zweiten Platz nichts geändert: In diesem wie im vergangenen Jahr liegt dort Emilia gut im Rennen. 

Hitliste der Namen verändert sich durch wechselnde Moden und Globalisierung

Die Hitliste der Namen ist jedes Jahr ein Spiegel sich verändernder ästhetischer Präferenzen, wechselnder Moden, der Migrationsgeschichte und der Globalisierung. Ein Jungenname wie Emil galt in früheren Jahrzehnten als glatter Fall zum Fremdschämen, jetzt spielt er sozusagen in der Champions League: 2020 war er in Karlsruhe der drittbeliebteste männliche Vorname, im aktuellen Jahr rangiert er immerhin noch auf Platz fünf. 

Beliebteste Vornamen für Karlsruher Kinder 2021
Beliebteste Vornamen für Karlsruher Kinder 2021 Foto: BNN-Grafik

Unter den gefragtesten Vornamen für Mädchen verdient unterdessen Mila Aufmerksamkeit. Es gab Zeiten, da war diese Kurzform der aus dem slawischen Sprachraum stammenden Ludmilla hierzulande schlechterdings unbekannt. Aktuell aber steht Mila auf Platz sieben der beliebtesten weiblichen Vornamen in Karlsruhe. Und im Jahr zuvor errang sie gar Platz drei.

Trotz einer schon länger anhaltenden Renaissance alt-ehrwürdiger Namen wie Elisabeth, Adam, Mathilda, Alexander oder Paula sind offenbar sehr viele Namen aus der Mode geraten, die unter 50- bis 80-Jährigen häufig anzutreffen sind. Dazu gehören Manfred, Barbara, Brigitte oder Günter. Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden sie irgendwann wohl wieder populär. 

5.999 Neugeborene in Karlsruhe – viele mit zwei Vornamen

Von den 5.999 Neugeborenen, die die Vornamens-Statistik des Karlsruher Standesamts für das zu Ende gehende Jahr ausweist, tragen 3.138 Jungen und Mädchen jeweils einen einzigen Vornamen, in 2.640 Fällen entschieden sich die Eltern für zwei Vornamen. Mit gleich drei Vornamen statteten die Eltern von 212 Kinder den hoffnungsvollen Nachwuchs aus, in neun Fällen fanden die Erziehungsberechtigten gar mehr als drei Vornamen angemessen für ihre Sprösslinge. Schall und Rauch? Von wegen. 

Kreative Eltern in Karlsruhe und unbeliebte Politiker-Namen

Fest steht: Erneut haben sich viele Karlsruher Eltern als äußerst kreativ bei der Namenswahl erwiesen. Höchstens 47 Mal bei den Jungen und 46 Mal bei den Mädchen griffen sie 2021 zu identischen Namen. Die Vielfalt ist allemal verblüffend. Da gibt es unter den Mädchen so klangvolle Vornamen wie Abigail, Afroditi, Bo, Escada, Heli, Lorelai, Mihra-Döndü, Skylar oder Wafa. Während bei den Jungen Vornamen-Raritäten wie Agit, Blessing, Darnell, Godspower, Pius oder Vlad aktenkundig geworden sind.

Aktuelle oder auch längerfristige politische Entwicklungen spielen erkennbar keine große Rolle, wenn Eltern ihre Kinder mit einem passenden Vornamen ausstaffieren. Kein einziges Elternpaar hat sich beispielsweise für Frank-Walter oder für Olaf entschieden, die Vornamen des amtierenden Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers. 

Ebensowenig konnten sich Eltern für Armin und Norbert erwärmen. Dagegen fand immerhin eine Familie den Namen Friedrich passend. Eine Angela sucht man in der Namens-Statistik für das zu Ende gehende Karlsruher Säuglingsjahr vergeblich. Zumindest aber gibt es eine Angie.

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