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Gewohnte Comedykost

Paul Panzer in Karlsruhe: Ein Waschbär in dystopischer Umgebung

Der Spaßmacher präsentiert sein neues Programm „Apaulkalypse – Jede Reise geht einmal zu Ende“ in der Schwarzwaldhalle

Paul Panzer
Paul Panzer hat in der Karlsruher Schwarzwaldhalle Hof gehalten und die Erwartungen seiner Fans erfüllt. Foto: Ron Teeger

„Noch habt ihr die Chance euch umzuentscheiden“, sagt ein junger Mann in Begleitung eines Mannes und zweier Frauen, die auf dem Weg zur Schwarzwaldhalle in Karlsruhe am daneben liegenden Konzerthaus vorbeilaufen. Nachdem sie rätseln, wieso dort nur außergewöhnlich gut gelaunte Frauen auf Einlass warten, folgt die Erkenntnis bereits hinter der nächsten Ecke. Dort erblickt die kleine Gruppe den Tourbus der „Sixx Paxx“, einer tanzenden Männergruppe, die im Laufe ihrer Programme, textile Hürden gekonnt überwindet.

Nach einem kurzen Kicheranfall, entscheidet man sich schließlich doch, für den im Vergleich eher zugeknöpften Paul Panzer. Bereits in seinem vorigen Programm „Midlife Crisis – Willkommen auf der dunklen Seite“, hatte der Comedian sein typisches, farbenfrohes Blumenhemd, gegen eines in Schwarz-Weiß getauscht. Am Samstagabend in der ausverkauften Schwarzwaldhalle, sehen ihn seine Fans nun ganz ohne Blumenhemd, sondern in einem Anzug mit dunklem T-Shirt darunter.

Karlsruher Bühnenbild vermittelt Endzeitstimmung

Im Kontrast zu dieser überraschend modischen Förmlichkeit, wirkt das gelungene Bühnenbild mit Warnschildern, Autowracks und Häuserruinen, die von der Natur zurückerobert wurden, nochmals dystopischer. Auch wenn der Titel des Programms „Apaulkalypse – Jede Reise geht einmal zu Ende“, die Frage aufwirft, ob dies vielleicht Paul Panzers letzte Bühnenshow sein könnte, gibt es im Programm selbst nichts, was darauf hinweisen würde.

Als der kleine, letzte verrückte Mann, wie ihn der Ansager ankündigt, die in düsterem Licht liegende Bühne betritt, ist der Jubel groß. „Wenn jetzt der eine oder andere hier ist und etwas mit Six Packs erwartet, das ist da drüben. Wenn ich das T-Shirt ausziehe, dann ist es der Waschbärbauch“, weist der 52-Jährige in Richtung Konzerthaus und begrüßt sein Publikum.

Mit dem typischen Sprachfehler

Inhaltlich bietet das Programm die von Paul Panzer gewohnte Comedykost und ist somit für die Fans genau das Erwartete. Mit seinem typischen Sprachfehler, regt sich Panzer über „Schmattphones“ und „Schmattwatch“ auf, nimmt den russischen Freund „Mirotzlaw“ seiner Tochter Susaska unter die Lupe, oder analysiert alte böse Männer und ihre alten bösen Frauen im Supermarkt.

Ehefrau Hilde kommt dieses Mal nicht wirklich zur Geltung. Und so sind die Ankerpunkte für seine Geschichten im wesentlichen Susaska und sein Sohn Bolle, die beide nicht mit übermäßiger Intelligenz gesegnet sind. Bei Bolle rätselt Panzer, wie dieser das Abitur schaffen soll, wenn er nicht einmal weiß, wie man ein Ei hartkocht und die gewöhnlichsten Alltagsfähigkeiten vermissen lässt.

Mit Susaska versucht er, einen Outdoor-Trip zu unternehmen. Dies scheitert jedoch bereits daran, dass sie, abgelenkt vom Smartphone, erst unfähig ist, die Straßenbahn zu besteigen und schließlich im Outdoor Geschäft zunächst über ein Geländer in einen künstlichen See fällt und sich danach im Kühlhaus, in dem Expeditionsjacken getestet werden, einfriert.

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