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Königliches Spielturnier

Über den Schachbrettern rauchen in Karlsruhe massenweise die Köpfe

Karlsruhe war am Osterwochenende Schauplatz eines der weltweit größten Schachturniere, wenn nicht des größten. Mehr als 2.500 Schachspielerinnen und -spieler waren zu den „Grenke Open and Classics“ in die Schwarzwald- und Gartenhalle gekommen.

Schachspieler in der Karlsruher Schwarzwaldhalle.
Gespannte Konzentration lag bei den Chess Open in der Schwarzwaldhalle in der Luft. Foto: Jörg Donecker

Die jungen Russen Ivan, neun Jahre alt, und sein elfjähriger Bruder Gregory sind mit ihrer Mutter Victoria nach Karlsruhe gekommen, weil sie globale Schachatmosphäre schnuppern wollten.

Victoria lebt seit zehn Jahren in Straßburg und hat die vergleichsweise kurze Strecke gerne für ihre beiden Buben auf sich genommen.

Die Jungs sitzen an einem der nahezu 1.000 Schachtische, die in der Karlsruher Schwarzwald- und der Gartenhalle aufgebaut sind und spielen vor Beginn des großen Weltturniers schnell eine Runde Schach gegeneinander. Schließlich gibt Gregory seinem Bruder die Hand und räumt so seine Niederlage ein.

2.700 Schachfreunde waren angemeldet

Die drei Gäste aus dem Nachbarland Frankreich sind bei Weitem nicht die am weitesten Gereisten, die übers Oster-Wochenende nach Karlsruhe gekommen sind.

Immerhin waren rund 2.700 Schachfreunde zu den „Grenke Chess Open and Classics“ angemeldet. Gekommen sind auf jeden Fall mehr als 2500.

Über fünf Tage haben sie die beiden Hallen bis zum letzten Platz besetzt. Und haben dabei auch Weltgrößen des königlichen Sports beobachtet. Unter den Schachspielern aus aller Welt waren mehr als 50 Großmeister des Schachsports. Dazu mit Ding Liren aus China und dem Norweger Magnus Carlsen veritable Weltchampions und Weltranglisten-Führende.

Auch internationale Stars in Karlsruhe am Start

Ding Liren ist Weltmeister und Magnus Carlsen Weltmeister im Blitz- und Schnellschach. Dazu kamen mit Vincent Keymer und David Fridmann auch absolute Schachgrößen aus Deutschland sowie weitere Cracks des Schachsports aus anderen Ländern. Sie alle und die unzähligen weiteren Schachfreunde sind zum weltweit größten Schachereignis nach Karlsruhe gekommen. Dieses Turnier hat zunächst im schwäbischen Deizisau stattgefunden, wurde aber immer größer und größer und konnte letztlich nicht mehr in dem Dorf ausgetragen werden.

OB Mentrup spricht von Fest des Friedens

Zudem hat Corona dazu beigetragen, dass es zwischen 2019 und jetzt, 2024, nicht mehr stattfinden konnte. Nun läuft es wieder, und zwar in den Hallen am Karlsruher Festplatz. Karlsruhes OB Frank Mentrup zeigte sich hocherfreut, dass dieses Weltereignis in Karlsruhe veranstaltet wurde. Er bezeichnete es als Fest des Friedens und der Vielfalt.

Jakob Moritz ist elf Jahre alt. Er war das erste Mal bei so einem Turnier dabei. Er will zwar weiterkommen. Irgendwann Ding Liren abzulösen, traut er sich jedoch nicht wirklich zu. Sein Vater Holger war bei vielen Turnieren schon Schiedsrichter. Jetzt aber hat er lediglich den Filius begleitet.

Mit dem Enkel Vincent sind Marlies und Jürgen Klugstedt nach Karlsruhe gekommen. Sie wohnen am Möhnesee. Opa Jürgen und Enkel Vincent fahren immerhin rund 150 Kilometer nach Borken, um dort Schach zu spielen. Und waren jetzt über gut 400 Kilometer nach Karlsruhe zum Schach gekommen. Aber es waren auch Gäste aus den Niederlanden und bis Indien zum Schachspielen an den Festplatz gekommen.

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