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Schlechte Masken-Moral

Polizei stoppt Anti-Corona-Demo in Karlsruhe – Kundgebung vor der BNN-Redaktion

Rund 800 Demo-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer haben nach Schätzungen der Polizei am Montagabend in der Karlsruher Innenstadt die Corona-Maßnahmen kritisiert.

Demonstration: Vom Stephanplatz aus zogen am Montag Abend rund 80 Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen durch die Karlsruher Innenstadt.
Demonstration: Vom Stephanplatz aus zogen am Montagabend Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen durch die Karlsruher Innenstadt. Foto: Jörg Donecker

Erneut haben am Montagabend Kritiker der Corona-Maßnahmen in der Karlsruher Innenstadt demonstriert. Die laut Polizei rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen vom Stephanplatz via Ludwigsplatz auf die Kaiserstraße sowie durch Ritterstraße, äußeren Zirkel und Kreuzstraße auf die Kaiserstraße zurück.

In Westrichtung ging es über den Zirkel zu Friedrichs- und Stephanplatz. Einzelne Grüppchen zogen nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung weiter durch die Innenstadt.

Zeitgleich zur Hauptdemo fand auch vor der BNN-Lokalredaktion in der Lammstraße eine Kundgebung statt. Die dortigen Teilnehmer wandten sich gegen angebliche Desinformation in Funk, Fernsehen und Zeitungen. „Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden“, betonten sie. Pauschal bezichtigte man Journalisten, Erfüllungsbüttel der Regierung zu sein. Auf Plakaten war von „Lügenpresse“ die Rede. Polizeibeamte beobachteten auch hier das Geschehen.

Keine größeren Zwischenfälle bei Anti-Corona-Demos in Karlsruhe

Beide Demonstrationen verliefen ohne größere Zwischenfälle. Die Polizei war mit starken Kräften im Einsatz. Bei vielen der abendlichen Passanten in der City stieß die Kundgebung auf Gleichgültigkeit, mitunter auf missbilligendes Kopfschütteln. Am Demonstrationszug beteiligt waren sowohl junge Leute, Angehörige des mittleren Alters als auch zahlreiche Senioren.

In Wortbeiträgen auf dem Stephanplatz hatte es zunächst Kritik an der Auflage gegeben, während der Kundgebung Maske tragen zu müssen. Diese Bedingung führe zu einem größeren Infektionsrisiko als ein Zug ganz ohne Masken, behaupteten Redner. Die Demonstrierenden forderten in Sprechchören Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung. Dies werde ihnen durch staatliche Bevormundung genommen. „Wir sind die Rote Linie“ war auf Plakaten zu lesen.

Während andere Länder die Pandemie für beendet erklärten und sich Omikron als wenig gefährlich erweise, setze man in Deutschland die Politik der Bevormundung fort, hieß es. Auch der Umstand, dass die Hospitalisierungsraten nicht in die Höhe gingen, lasse die Politik kalt, beklagten die Demonstranten. Mit Trillerpfeifen, Ratschen und Trommeln verschafften sich die Kundgebungsteilnehmer Gehör. Ein Redner forderte die Teilnehmer auf, der Stadt Karlsruhe per E-Mail die angebliche Sinnlosigkeit der Masken-Auflage kundzutun.

Viele Demo-Teilnehmer legen Masken ab

Wegen fehlender Masken bei zahlreichen Teilnehmern der Demonstration stoppte die Polizei schließlich auf der Kaiserstraße den Zug und ersuchte Versammlungsleitung und Ordner, die Demonstrierenden zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes zu bewegen. Nach kurzer Zeit nahm der Demonstrationszug wieder Fahrt auf.

Auf der Nordseite des Marktplatzes wandten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer kleinen Gegenkundgebung gegen die Positionen der Corona-Maßnahmen-Kritiker.

Von einer unbotmäßigen Einschränkung der Freiheitsrechte könne keine Rede sein, lautete dort der Tenor. Die Gesellschaft könne dankbar sein, in einem demokratisch fundierten Gemeinwesen zu leben, wo das freie Wort garantiert werde. Eine Corona-Diktatur sei nicht zu erkennen.

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