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Zuchterfolg für den Zoo

Przewalski-Hengst Karlo wird im Karlsruher Tierpark Oberwald geboren

Zoo meldet Zuchterfolg bei Urwildpferden: Es gibt nur noch wenige ihrer Art. Die Bestände gehen ausschließlich aus menschlicher Obhut hervor. In der Natur gelten sie als ausgestorben.

Przewalski-Hengst Karlo steht dicht bei seiner Mutter Xenia.
Przewalski-Hengst Karlo steht dicht bei seiner Mutter Xenia. Foto: Timo Deible/Zoo Karlsruhe

Der Zoo Karlsruhe hat einen besonderen Nachzuchterfolg: Bei den Przewalski-Pferden wurde ein kleiner Hengst geboren. Er trinkt bereits gut bei seiner Mutter Xenia, tollt auf der Anlage herum und legt sich anschließend wieder zum Ausruhen in den Schatten.

Die Przewalski-Pferde sind im Tierpark Oberwald, der Dependance des Zoos mitten im Wald, in einem großen Naturgehege untergebracht, wie der Zoo in einer Pressemitteilung erklärte.

Przewalski-Pferde waren in der Wildnis durch den Menschen ausgerottet worden. Ursprünglich kam die Art in großen Teilen der eurasischen Steppenlandschaften vor. Bis 1996 galt es laut Weltnaturschutzunion (IUCN) als „in der Natur ausgestorben“. In menschlicher Obhut gab es jedoch noch wenige Tiere, aus denen die heutigen Bestände hervorgingen.

Neue Zuchtgenehmigung seit vergangenem Jahr

Nach erfolgreichen ersten Wiederansiedlungen aus Zoopopulationen, an denen auch der Zoo Karlsruhe beteiligt war, wurde es von 1996 bis 2011 in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ aufgeführt.

Aufgrund der Tatsache, dass es mittlerweile mehrere, gut geschützte Freilandpopulationen gibt, konnte der Status 2011 auf „stark gefährdet“ heruntergestuft werden.

In Karlsruhe wurden in den vergangenen Jahren ausschließlich Stuten der Urwildpferde gehalten. Auf Empfehlung des seit 1985 bestehenden Europäischen Erhaltungszuchtprogramms kam vor einem Jahr Hengst Cam aus Prag zu den Stuten Xenia und Rulgana. Mit der Ankunft des männlichen Tiers erhielt der Zoo Karlsruhe auch wieder eine Zuchtgenehmigung.

An dieser Art lässt sich gut zeigen, was Zoos leisten können, selbst wenn es nur noch wenige Individuen gibt.
Matthias Reinschmidt, Zoodirektor

„An dieser Art lässt sich gut zeigen, was Zoos leisten können, selbst wenn es nur noch wenige Individuen gibt“, betont Zoodirektor Matthias Reinschmidt. „2012 wurde bei uns das bislang letzte Fohlen geboren. Es ist schön, dass wir diese bedrohte Tierart wieder nachzüchten können“, ergänzt Revierleiter Robert Ruder.

Die derzeitige Schönwetterlage sei laut Ruder hilfreich für die ersten Tage, die bei den Fohlen immer etwas kritisch sind. „Er macht sich aber bislang sehr gut.

Wir haben ihm den Namen Karlo gegeben“, erzählt der Revierleiter. Für Xenia war es der erste Nachwuchs. Sie selbst wurde 2009 ebenfalls im Tierpark Oberwald geboren.

Oberwald in Karlsruhe wurde zur Bundesgartenschau eröffnet

Im Jahr 1965 wurden die ersten Tiere in den Oberwald umgesiedelt. Der Tierpark entstand im Rahmen der Vorbereitungen auf die Bundesgartenschau 1967. Heute leben dort neben den Przewalski-Pferden unter anderem Wisente, Sikahirsche, Onager und Gämsen.

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