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Attraktion

Riesenrad dreht sich in der Karlsruher Innenstadt

Rummel auf dem Platz bei St. Stephan: Seit Mittwoch fährt das Riesenrad von Schausteller Michael Böhme wieder. Er spricht über die Attraktion und die vergangenen Monate.

Riesenrad auf dem Platz St. Stephan in Karlsruhe
Nicht das Größte seiner Art: Mit dem Riesenrad auf dem Stephanplatz können bis zu 40 Menschen gleichzeitig fahren. Foto: Jörg Donecker

Es ist mit 17 Tonnen Gewicht ein echtes Schwergewicht, was da derzeit auf dem Platz bei St. Stephan steht: das Riesenrad, das in Wirklichkeit aber zu den kleineren zählt – im Vergleich mit den Riesenrädern, die man von der Karlsruher Mess‘ oder Volksfesten kennt.

Das Fahrgeschäft komplettiert das Angebot an Buden auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt als Corona-Kompensation für die von der Krise besonders betroffenen Schausteller.

Und obwohl es mit einer Höhe von 15 Metern nicht zu den größten seiner Art gehört, ist das Riesenrad doch besonders. Das Fahrgeschäft feiert bei seinem Einsatz neben der katholischen Kirche nämlich seine Premiere. „Das Riesenrad sollte eigentlich im vergangenen Jahr auf einem Weihnachtsmarkt in einer mittelgroßen Stadt in Baden-Württemberg zum ersten Mal aufgebaut werden“, erzählt Betreiber Michael Böhme. Corona verhinderte das bekanntlich.

Pandemie entzog Geschäftsgrundlage

Karlsruhe, Nürnberg und Pforzheim – das sind die Orte, in denen Böhme seit vielen Jahren auf Weihnachtsmärkten oder dem Rummel unterwegs ist. Schon sein Ururgroßvater sei Schausteller gewesen, berichtet er stolz. Auch seine Kinder sind an anderen Orten in Deutschland in dieser Branche aktiv.

Böhme betreibt selbst mehrere Fahrgeschäfte oder vermietet Buden. Die Pandemie hat ihm quasi über lange Zeit die Geschäftsgrundlage entzogen. Umso mehr freuen er und seine Schaustellerkollegen sich darüber, dass sie die Möglichkeit haben, Buden und Fahrgeschäfte „außer der Reihe“ aufzustellen.

Die neue Anschaffung passt „zusammengefaltet“ in den Lkw, auf dem das Riesenrad auch aufgebaut steht. Böhme und seine Männer brauchen rund acht Stunden für diesen Aufbau. Wenn, ja wenn nicht das geschieht, was beim Aufbau auf dem Platz bei St. Stephan passiert ist: Das Riesenrad stand exakt 1,5 Meter zu dicht am Brunnen des Platzes und damit auf dem unterirdischen Fundament der Anlage. Kommando also zurück und alles noch einmal von vorne.

Riesenrad wurde in Tschechien gebaut

Seit Mittwoch ist es jetzt fahrbereit. 40 Personen können über die Gondeln verteilt mitfahren. In den ersten Tagen war der Zuspruch noch eher gering. „Bei der Hitze will da ja niemand mitfahren“, weiß Böhme, der gleichzeitig noch einen Süßigkeitenstand direkt neben dem Riesenrad betreut – und bei diesen Temperaturen selbst ordentlich schwitzen muss darin.

Die Verbundenheit mit seiner Heimatstadt zeigt sich auf dem Riesenrad deutlich. Aufgemalt sind das Schloss, das Weinbrennerhaus oder die Durlacher Karlsburg. Auch Motive aus Nürnberg sind zu sehen. Hergestellt wurde das Riesenrad in Tschechien. Ein Kauf wäre auch von einem deutschen Hersteller möglichen gewesen. „Aber für den doppelten Preis“, meint Böhme. Letzteren will er aber nicht nennen.

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