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Vorzug vor Hannover?

Sportliches Großereignis: Karlsruhe soll World Games 2029 ausrichten

Karlsruhe soll Austragungsort der Weltspiele der nichtolympischen Sportarten werden. Es wäre das zweite Mal nach 1989, dass die Veranstaltung nach Karlsruhe kommt.

Das deutsche Team kämpft 2017 World Games in der Disziplin Tauziehen gegen das schwedische Team.
Tauziehen gehört zu den Disziplinen der World Games. Das Tauziehen um die Ausrichtung der Spiele 2029 scheint nun beendet. Foto: Maciej Kulczynski/dpa

Karlsruhe wird voraussichtlich Austragungsort der World Games 2029. Das Büro des SPD-Bundestagsabgeordneten Parsa Marvi bestätigte am Freitag, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) Karlsruhe als Austragungsort für die Weltspiele 2029 empfiehlt.

Damit würde sich Karlsruhe gegen Hannover durchsetzen. Auch die niedersächsische Landeshauptstadt hatte zuletzt ihr Interesse an der Veranstaltung bekundet.

Die finale Entscheidung soll erst am 1. Mai von der International World Games (IWGA) getroffen werden. Mit der DOSB-Empfehlung sei jedoch ein wichtiger Schritt genommen. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass der DOSB die Bewerbung Karlsruhes unterstützt“, wird Marvi in der Mitteilung zitiert.

Bei den World Games stehen ausschließlich die Sportarten auf dem Programm, die nicht olympisch sind. Bei der jüngsten Auflage 2022 in den USA zählten unter anderem Billard, Faustball, Lacrosse oder auch Wasserski zu den Sportarten.

Motto lautet „World Games im Herzen Europas“

Eine Karlsruher Delegation hat, ebenso wie die Stadt Hannover, dem DOSB in dieser Woche ein Konzept präsentiert. Letztlich habe sich der Sportbund für Karlsruhe ausgesprochen, bestätigte auch die Stadt. „Diese Entscheidung zeigt, dass Karlsruhe sich mit dem besonderen Profil seiner Bewerbung durchsetzen konnte: Spiele im Herzen Europas, die von der ganzen Breite der Stadtgesellschaft getragen werden“, wird Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) zitiert.

Das Motto der Spiele soll „World Games im Herzen Europas“ lauten. Karlsruhe verknüpfe damit „nicht nur geografisch mit der zentralen Lage, sondern auch emotional und symbolisch mit den historisch gewachsenen Werten Europas“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Das kosten die World Games in Karlsruhe

Eine offizielle Bewerbung für die World Games hat Karlsruhe noch nicht abgeschickt. Der Gemeinderat soll in seiner kommenden Sitzung am 23. April beschließen, dass die Stadt sich offiziell um die Ausrichtung bewirbt.

In der Vorlage werden als Gesamtkosten für die Veranstaltung nach ersten Schätzungen rund 99 Millionen Euro kalkuliert. Die Kosten für die Stadt belaufen sich demnach auf knapp 19 Millionen Euro.

Erste Gespräche 2023

Für die Vergabe der World Games ist die Internationale World Games Association (IWGA) verantwortlich. Erste Gespräche zwischen Stadt und Verband gab es im Dezember 2023. „Die Vertreter der IWGA machten deutlich, dass sie Karlsruhe nicht nur im Hinblick auf die überaus erfolgreiche Ausrichtung der World Games 1989 als prädestiniert für eine neuerliche Ausrichtung erachten. Vielmehr wurde Karlsruhe aufgrund seiner Größe und insbesondere der vorhandenen Sport-Infrastruktur als ideale Gastgeberin identifiziert“, heißt es dazu in der Vorlage für den Gemeinderat.

Bereits 1989 war Karlsruhe Gastgeber der World Games. Als Wettkampfstätte stand damals die Europahalle im Mittelpunkt. Diese könnte – bis dahin längst generalüberholt – auch 2029 zentral sein.

Es braucht keine neuen Sportstätten

Neue Sportstätten jedenfalls müsse Karlsruhe nicht bauen, betonte mehrfach Karlsruhes Sportbürgermeister Martin Lenz (SPD). Die Arenen gibt es schon, Karlsruhe kann sich zudem Wettkämpfe auf dem Marktplatz, im Fächerbad oder im Rheinhafen vorstellen.

Die auf nicht-olympische Sportarten beschränkten World Games finden seit 1981 alle vier Jahre statt. Wegen Corona kam der Rhythmus durcheinander, 2022 war Birmingham im US-Bundesstaat Alabama Gastgeber. 2025 ist das chinesische Chengdu dran. In Deutschland gab es bisher zweimal World Games: 1989 eben in Karlsruhe und 2005 in Duisburg.

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