Zum Scherzen aufgelegt ist Tomi Ungerer nicht nur in seinen Zeichnungen. Auch bei seinem Besuch auf der art Karlsruhe am Sonntagmittag beweist der französische Zeichner und Schriftsteller Humor.
„Herzlich und scherzlich Willkommen“ fühle er sich in Karlsruhe, verrät er im BNN-Interview. Auf der art ist er mit rund 100 eigenen Werken aus der Sammlung Würth auf einer Sonderschau vertreten.
Einen besonderen Bezug zur Stadt Karlsruhe hat Ungerer spätestens, seit er den Katzen-Kindergarten in Wolfartsweier entworfen hat. „Das ist in meinem ganzen Leben das Werk, das mir am meisten Spaß gemacht hat“, schwärmt der Zeichner. „Da können die Kinder der Katze den Schwanz hinunterrutschen.“
Ich habe meine eigenen Schweine geschlachtet. Ich bin wirklich ein Tiermensch.Tomi Ungerer, Zeichner und Autor
Er erzählt von seinen Tieren auf der Farm in Irland. „Ich habe auch meine eigenen Schweine geschlachtet. Ich bin wirklich ein Tiermensch.“ Er liebe Tiere, sie hätten einen großen Einfluss auf sein Leben, sagt der 85-Jährige.
Für seinen kürzlich verstorbenen Hund habe es sogar eine echte Beerdigung gegeben, mit Musik, Blumen „und allem drum und dran“. Bei Pferden oder Kühen sei das schon ein bisschen schwieriger: „Da muss man schon ein tiefes Loch graben. So ein tiefes Loch möchte ich auch einmal haben.“
Engagement ist wichtig
Nicht nur Tiere, auch Politik und Weltgeschehen beschäftigen ihn. „Engagierte Zeichnungen waren schon immer ein großer Teil meiner Arbeit.“
Es sei wichtig, sich zu engagieren, egal ob gegen den Vietnamkrieg, für Amnesty International oder Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen). „Ich bin ein Mensch. Und ohne andere Menschen wäre ich nicht hier.“
Das komplette BNN-Interview mit Tomi Ungerer im Video: