Skip to main content

Es geht ums Geld

Trotz Zwangspause bleibt Karlsruher Indoor Meeting Teil der Welttour

Im kommenden Jahr gibt es in Karlsruhe kein Indoor Meeting. Jetzt erklären die Verantwortlichen die Hintergründe – und blicken hoffnungsvoll auf das Jahr 2025.

Leichtathletik: Indoor Meeting Karlsruhe, Übersicht der dm-Arena in Karlsruhe während dem Leichtathletik-Meeting.
Die Messe Karlsruhe war zuletzt Austragungsort des Indoor Meetings. Jedes Jahr musste dort eigens eine Sportanlage aufgebaut werden. Foto: Tom Weller/dpa

Jetzt ist es offiziell bestätigt: Das Karlsruher Indoor Meeting fällt 2024 aus – soll aber 2025 wieder als Teil der World Athletics Indoor Tour Gold zurückkehren. Damit bleibt die Stadt als Gastgeberin in einer Reihe unter anderem mit New York, Boston, Birmingham und Madrid. Die Zwangspause im kommenden Jahr hat mit Geld zu tun, wie Martin Wacker als Chef der verantwortlichen Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME) darlegt.

Seit 39 Jahren gibt es in Karlsruhe das Indoor Meeting. Weil die Europahalle aus Brandschutzgründen für Großveranstaltungen nicht zur Verfügung steht, zog der Wettbewerb 2015 in die Messe um. Und genau das ist das Problem. Jedes Jahr müssen eine eigens gekaufte Sportanlage plus Tribünen aufgebaut werden. Und so wäre die Halle zwar terminlich frei, das Errichten der Infrastruktur aber teuer. „Nach Corona ist die Welt eine andere – wenn man nicht in eine fertige Halle kommt“, erklärt Wacker.

Kosten für Indoor Meeting wären gestiegen

„Die Kosten für externe Dienstleister sind im Schnitt um 30 bis 40 Prozent gestiegen“, bilanziert der KME-Geschäftsführer. Er sagt: „Im vergangenen Jahr hatten wir ein Defizit im sechsstelligen Bereich. Wir gleichen das als KME das Jahr über aus. Das wäre jetzt nicht mehr möglich gewesen.“ Denn: „Das Defizit wäre um 250.000 bis 300.000 Euro höher ausgefallen.“

Die jetzt getroffene Entscheidung ist ein Weg der Vernunft.
Martin Wacker
Geschäftsführer der KME

Der Aufsichtsrat der KME stimmte in der Folge der Meeting-Pause im Jahr 2024 zu. „Die jetzt getroffene Entscheidung ist ein Weg der Vernunft“, ist Wacker sicher. 2025 soll das Meeting in der dann sanierten Europahalle stattfinden. „Dort schließen wir die Tür auf, und die Leichtathleten können rennen.“ Entsprechend werde man künftig mit der Hälfte des städtischen Zuschusses auskommen, der bisher eben wegen der Herausforderungen beim Aufbau bei knapp 400.000 Euro lag.

Wichtig ist den Verantwortlichen ein Versprechen des Weltverbands World Athletics: „Uns liegt die schriftliche Zusage vor, dass wir nach einem Jahr Pause wieder Teil der Gold-Tour sind. Das ist ein riesiger Vertrauensbeweis“, so Wacker.

„Es ist bedauerlich, dass das Init Indoor Meeting seinen Platz in der World Athletics Indoor Tour im nächsten Jahr nicht einnehmen kann, aber wir verstehen, dass dies auf Umstände zurückzuführen ist, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen. Wir freuen uns darauf, Sie im Jahr 2025 in Ihrer neuen Heimat wieder auf der Tour begrüßen zu dürfen“, erklärt der World Athletics Geschäftsführer Jon Ridgeon.

Karlsruhe freut sich über Vertrauen des Weltverbands

Alain Blondel, Sportdirektor des Karlsruher Meetings, zeigt sich von der positiven Rückmeldung beeindruckt: „Das große Vertrauen seitens des Weltverbandes ist noch einmal ein Zeichen für die unglaubliche Zusammenarbeit, die seit bald 40 Jahren um das Init Indoor Meeting Karlsruhe stattfindet. Unser Dank geht an den Weltverband und vor allem an die vielen Freiwilligen, die sich seit Jahren engagieren, damit Karlsruhe jedes Jahr weltweit in der Leichtathletik-Welt zu sehen ist.“

In über 70 Länder, unter anderem in Süd- und Mittelamerika sowie Australien, wurden Ende Januar dieses Jahres die Karlsruher Wettbewerbe übertragen. Mit Blick auf 2025 sagt Wacker: „Wir werden zur Jubiläumsausgabe, dem 40. Meeting, gestärkt und mit weiteren Partnern in unser traditionelles Stammhaus Europahalle zurückkehren.“

Sommerevent geplant

Gleichzeitig laufen bereits Vorbereitungen für eine Sommerveranstaltung 2024, analog zu „Karlsruhe springt“ im Jahr 2021. Damals gab es im Herzen der Sport Spitzensport zu sehen. Bei Mitmachangeboten konnte jeder sportlich aktiv sein.   Mit der Zwangspause für das Indoor Meeting können 2024 auch die Karlsruher Schülerleichtathletikmeisterschaften sowie das Jugendhallenmeeting der LGR nicht stattfinden. „Wir ringen fieberhaft um eine Lösung, um Schülerinnen und Schülern und Athletinnen und Athleten Gewohntes zu bieten und diese Lücke zu überbrücken. Das von der KME geplante Open Air-Event im Sommer dient gleichermaßen dazu, die Leichtathletik in der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen“, erklärt Angelika Solibieda als Vorsitzende der LGR Karlsruhe.

nach oben Zurück zum Seitenanfang