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Größtes Schachturnier der Welt

Weltmeister Ding Liren will nur „nicht Letzter“ in Karlsruhe werden

Die Schach-Fans lechzen nach einer Neuauflage der Turniere: 2.600 wollen im Karlsruher Open spielen. Im Hauptevent treten Magnus Carlsen und Ding Liren an.

Schach-Weltmeister Ding Liren führt einen Zug aus.
Weltmeister Ding Liren setzt sich in der Schwarzwaldhalle unerwartet niedrige Ziele. Foto: Stanislav Filippov/dpa/Archiv

„Ich will nicht Letzter werden!“, dieser Satz von Schach-Weltmeister Ding Liren sagt eigentlich alles über die Qualität der Grenke Chess Classic (GCC) aus. Der Schnellschach-Wettbewerb, der am Dienstag um 15 Uhr in der Karlsruher Schwarzwaldhalle beginnt, ist ein „Topturnier mit Traumbesetzung“, findet nicht nur Turnierdirektor Sven Noppes mit Blick auf das verpflichtete Sextett.

Den Kampf um den Sieg in den zweimal 45-Minuten-Partien (plus zehn Sekunden Bonus pro ausgeführten Zug) pro Tag nimmt neben dem chinesischen Weltmeister vor allem sein Vorgänger auf dem Thron, Magnus Carlsen, auf.

Magnus Carlsen bleibt das Nonplusultra der kleinkarierten Denkerszene

Der Norweger hat zwar freiwillig seinen Titel abgegeben, bleibt aber als Weltranglistenerster das Nonplusultra der kleinkarierten Denkerszene. Ja, sogar der bescheidene Ding Liren spricht ehrfurchtsvoll vom „besten Schachspieler aller Zeiten“ mit Blick auf den 33-Jährigen. Carlsen ist überdies weiterhin Weltmeister im Schnellschach. Folglich geht er als Topfavorit in den Wettbewerb mit etwas weniger als der Hälfte der Bedenkzeit im Vergleich zum herkömmlichen Turnierschach.

Es wäre eine große Überraschung, wenn Carlsen am Ostermontag, 1. April, nicht um 15 Uhr im Finale der GCC stünde. Bis dahin treffen die sechs Großmeister täglich, außer am spielfreien Karfreitag, zweimal aufeinander.

Drei Asse von Serienmeister OSG Baden-Baden bereichern das sechsköpfige Feld

Die zehn Runden nehmen neben den beiden Aushängeschildern drei Asse von Bundesliga-Rekordmeister OSG Baden-Baden in Angriff: In der aktuellen Schnellschach-Weltrangliste ist der Franzose Maxime Vachier-Lagrave die Nummer drei hinter Carlsen und Ding Liren. Neben dem Blitzschach-Weltmeister von 2021 ist Richard Rapport dabei.

Der Ungar gilt als einer der kreativsten Großmeister der Szene. Ding Liren sagt über seinen Sekundanten beim WM-Sieg 2023 und guten Freund: „Ich habe vieles von seinem Schach nicht verstanden. Wir haben unterschiedliche Herangehensweisen.“

Gegen Vincent Keymer habe ich schon dreimal verloren.
Ding Liren
Schach-Weltmeister

Noch mehr Respekt zollt der 31-jährige Chinese seinem Angstgegner Vincent Keymer. „Gegen ihn habe ich schon dreimal verloren. Ich muss schauen, wie ich mit ihm klarkomme. Eine Revanche wäre schön.“

Fans von „Zugpferd“ Vincent Keymer träumen vom WM-Titel

Der Schnellschach-Vizeweltmeister von 2022 ist die große Hoffnung der einheimischen Fans. Sie träumen davon, dass das 19-jährige „Zugpferd“ (Noppes) einst Nachfolger von Carlsen, den er bereits schlug, und Ding Liren wird. Als sechster Großmeister im Bunde ist Daniel Fridman zu nennen.

Der Mülheimer hatte sich 2019 als Sieger des Grenke Open für das Elitefeld qualifiziert. „Das ist mir wichtig gewesen, dass Daniel jetzt trotz der langen Corona-Pause dabei ist“, unterstreicht Noppes.

Vincent Keymer von der OSG Baden-Baden
Der 19-jährige deutsche Spitzenspieler Vincent Keymer ist der Angstgegner des chinesischen Weltmeisters Ding Liren. Foto: Hans-Jürgen Collet/BNN-Archiv

Der Turnierdirektor hat aber auch allen Grund dazu, sich über das am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr (an Gründonnerstag beginnen die GCC daher auch erst um diese Zeit) startende Grenke Open zu freuen.

Open wächst mit mehr als 2.600 Anmeldungen zum größten Schachturnier der Welt

Mehr als 2.600 Teilnehmer haben sich dafür in drei Turnierkategorien angemeldet! „Auch wenn vielleicht fünf bis zehn Prozent noch kurzfristig absagen, sind wir damit nicht nur das größte Turnier Europas, sondern jetzt auch der ganzen Welt“, freut sich Noppes und stellt fest: „Nach der langen Corona-Pause lechzten die Fans offensichtlich nach dem Event!“ Karlsruhe ist so jedenfalls für sechs Tage der Nabel der 64 Felder.

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