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27 Tiere bislang gestorben

Vogelgrippe im Zoo Karlsruhe: rund 90 Tiere sind infiziert

Es gibt mittlerweile rund 90 Fälle der Vogelgrippe im Zoo Karlsruhe. Das haben jetzt Zootierärzte und Amtsveterinäre bestätigt. Der Zoo bleibt weiterhin geschlossen. Außerdem gilt eine Stallpflicht für Hausgeflügel entlang von Flüssen und Bächen.

Die rund 700 im Zoo Karlsruhe gehaltenen Vögel sind derzeit auf 25 Einheiten aufgeteilt und werden unter Einhaltung höchster Biosicherheitsmaßnahmen versorgt. Auf dem Bild ist Tierpfleger Dennis Zander zu sehen, der die Kubaflamingos füttert.
Die Vögel im Zoo sind auf 25 Einheiten aufgeteilt. Tierpfleger Dennis Zander füttert hier die Kubaflamingos. Foto: Timo Deible/Zoo Karlsruhe

Die Vogelgrippe hat den Karlsruher Zoo weiter im Griff. In den vergangenen beiden Tagen sind weitere vier Pelikane an der hochpathogenen aviären Influenza gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gestorbenen Tiere auf 27. Bislang fielen im Zoo 14 Pelikane, alle neun Hawaiigänse und je eine Nonnengans, Kaisergans, Schwanengans und Hühnergans dem Virus zum Opfer.

Ein Ende des Vogelsterbens ist noch nicht in Sicht, denn bis Freitagnachmittag wurden insgesamt 90 Vogelgrippe-Fälle bestätigt.

„Nun müssen wir warten, welche der infizierten Tiere auch erkranken und wie diese dann reagieren“, sagt Zoosprecher Timo Deible auf Nachfrage der BNN. Einen Lichtblick gibt es im Zoo trotzdem. Nach dem Bekanntwerden des ersten Vogelgrippe-Falls wurden die 700 Zoo-Vögel in 25 Gruppen aufgeteilt. Und bei der Beprobung aller Tiere wurde in 23 Gruppen keine Infektionen mit dem Virus H5N1 festgestellt.

Stallpflicht für Geflügel

Um die Ausbreitung der Vogelgrippe auch außerhalb des Zoos einzudämmen, hat die Stadt vorsorglich eine Stallpflicht für Geflügel in Anlagen entlang der großen Fließgewässer angeordnet.

Zuchtbetriebe, deren Geflügelställe weniger als 500 Meter von den Fließgewässern im Stadtgebiet entfernt liegen, müssen ihre Tiere zum Schutz vor einer Ansteckung in geschlossenen Ställen halten und vor möglichen Eindringlingen schützen.

„Da es sich bei den bisher infizierten Wildvögeln um Arten handelt, die sich hauptsächlich an Gewässern aufhalten und der Verbreitungsweg generell vorwiegend über Wassergeflügel stattfindet, haben wir uns zum Schutz des Hausgeflügels für diese Maßnahme entschieden“, betont Veterinärdirektorin Alexandra Börner vom Ordnungs- und Bürgeramt. Diese Stallpflicht wird zunächst bis zum 15. März befristet sein und gilt für Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Wachteln, Enten, Gänse und Strauße. Wie viele Wildvögel sich bereits infiziert haben, sei noch nicht bekannt.

Zoo bleibt geschlossen

Der Zoo bleibt bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen. Damit sich nicht noch weitere Tiere anstecken, wurde ein spezielles Sicherheitskonzept entworfen. Schutzkleidung ist für Tierpfleger derzeit ebenso verpflichtend wie Maske, Handschuhe und Überschuhe. „Es ist für mich als Vogelliebhaber das Schlimmste, was passieren kann.

Und für den Zoo ist es eine Katastrophe. Solch ein großer Vogelgrippe-Ausbruch ist mir aus keinem anderen Zoo bekannt. Es geht mir unheimlich nahe“, sagt Zoodirektor Matthias Reinschmidt. „Ich bin aber ein grundsätzlich positiver Mensch und sehr froh, dass das Infektionsgeschehen aktuell nur zwei Einheiten betrifft. Und selbst dann, wenn es in einem weiteren Bereich einen neuen Fall geben sollte, müsste der Ausbruch mit unseren hohen Sicherheitsvorkehrungen auf die jeweilige Gruppe beschränkt bleiben.“

Hinweise an die Bevölkerung

Tote Wasservögel und Greifvögel in freier Wildbahn oder auf dem eigenen Grundstück können bei der Feuerwehr über die 112 oder die Behördennummer 115 gemeldet werden. Alle anderen Vogelarten sollten nicht gemeldet werden und können selbst entfernt werden.

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